Chronik Werra Meißner Kreis

ernannt 6 und stieg im September 1835 zum Direktor der OberFinanzkammer auf. 7 Die Ernennung des bisherigen Amts-Aktuars Cranz aus Bischhausen zum Kreissekretär in Eschwege erfolgte am 14. November 1821. 8 Am 30. Januar 1822 erfolgte die Ernennung des bisher im 3. Linien-Infanterie-Regiment gestandenen Bataillonsschreibers Kehr zum Kreisbereiter. 9 Am 3. April 1822 wurde der Candidat der Rechte Dirks zum Kreisamts-Praktikanten ernannt. 10 Am 24. September 1823 zeichnete in Vertretung der Kreissekretär Cranz. 11 Bei der Geburt von dessen Sohn am 9. März 1824 fungierte der Kammerrath Friedrich Meisterlin als Pate. Cranz wurde am 22. Mai 1824 zum Kreisrat in Homberg befördert. 12 Meisterlins Nachfolger Kreisrat Johann Christian Schmitten starb am 2. September 1829 in Eschwege im Alter von 54 Jahren 9 Monaten und 2 Tagen. Seine neun Kinder drückten in einem Nachruf im Wochenblatt für die Provinz Niederhessen ihre tief empfundene Trauer aus, zumal der Tod der Mutter auch noch nicht lange zurücklag. 13 Der Nachfolger Friedrich Gottlieb Rohde (14.12.1777– 27.11.1863) trat sein Amt wohl schon 1829 an und hatte vorher das gleiche Amt in Melsungen inne; 1835 ging er in dieser Funktion nach Marburg bis zu seiner Pensionierung 1848. 14 Im Juni und Juli 1835 wurde der Landrat durch den Kreissekretär Renner vertreten. Dieser wurde Ende März 1837 nach Schmalkalden versetzt. 15 Erst nach einem Jahr, im April 1838, wurde die Stelle erneut ausgeschrieben 16 und am Jahresende mit Thomas Boch aus Hanau neu besetzt. 17 Am 23. Oktober 1834 wurde eine neue Gemeindeordnung für das Kurfürstentum verfasst, womit den Gemeinden mehr Selbständigkeit zugestanden wurde. Die darin vorgeschriebenen Wahlen der Gemeindebehörden fanden meist erst 1835 statt. Mit Bezug auf die Rangordnung vom 26. November 1834 verordnete Kurprinz Friedrich Wilhelm Anfang Dezember 1834, dass die Kreisräte künftig die Bezeichnung „Landräthe“ führen sollten. 18 Elard Wilhelm von Ende (7.3.1800 Netra – 19.9.1843 Eschwege) zeichnete am 22. Juli 1835 mit „v. A.“, erhielt seine Bestellung zum Landrat aber erst im November 1835. 19 Er war schon seit 1831 in Eschwege als Justizbeamter tätig gewesen und blieb Landrat bis zu seinem Tode im Jahr 1843. Er wohnte zunächst am Marktplatz, später Hinter den Scheuern. Ab Ende 1842 war er bereits aus gesundheitlichen Gründen verhindert und wurde von Kreissekretär Boch vertreten. 20 Ende Juni 1843 ging der Kreissekretär Thomas Boch nach Hofgeismar und der dortige Kreissekretär Carl Wilhelm wechselte nach Eschwege, um die Aufgaben des erkrankten Landrats mit wahrzunehmen. 21 Nach dessen Tod übernahm er eine Zeit lang dessen Geschäfte; am 19. Dezember 1843 zeichnete er z. B. für den Landrat verantwortlich. 22 Der Bau-Eleve Carl Ruhl wurde Ende März 1841 zum Bau-Commissar für den Kreis Eschwege bestellt. 23 Am 15. Mai 1844 wurde der bisherige Landrat von Hofgeismar, Georg Philipp Giesler (geb. 22.5.1779 Melsungen), im Alter von 65 Jahren nach Eschwege versetzt. 24 Kreissekretär Rohde unterzeichnete die Verfügungen der Behörde aber noch am 5. Juni 1844, und spätestens ab August versah Giesler die Amtsgeschäfte. Er ließ sich im Februar, März und April 1845 durch Rohde vertreten. Mit Verfügung vom 15. März 1845 wurde Rohde zur Regierung in Kassel versetzt; 25 auf ihn folgte Anfang Mai Otto Süs, bisher Kreisamts-Praktikant in Rinteln. 26 In der Folgezeit vertrat er den Landrat sehr häufig, bis dieser am 15. Mai 1847 auf eigenes Ansuchen in den Ruhestand versetzt wurde. 27 Danach unterzeichnete Süs als „Kreisamts-Verweser“; er wurde Anfang 1849 zum zweiten Verwaltungsbeamten in Kassel befördert. Mit Beginn des Jahres 1848 wurde der bisherige Regierungssekretär Carl August Friedrich Groß (19.10.1812 Zierenberg– 3.2.1892 Eschwege) zum Landrat des Kreises Eschwege bestellt. 28 In Witzenhausen beginnt die Reihe mit Wilhelm Karl Philipp Bockwitz (12.11.1784 – 23.9.1857). Er war vorher Amtmann in Volkmarsen gewesen, verließ Witzenhausen 1832 und war später Landrat und Regierungsrat in Kassel. Mit Verfügung vom 1. Dezember 1821 wurde der bisherige freiwillige Jäger Johann Ludwig Merrem von Hanau zum Kreissekretär in Witzenhausen ernannt. 29 Am 30. Januar 1822 erfolgte die Ernennung des bisherigen Landbereiters Salzmann zu Großalmerode zum Kreisbereiter. 30 Am 23. Februar 1822 wurde Kreisrat Bockwitz erstmals wegen der anstehenden Militäraushebungen mit einer amtlichen Bekanntmachung tätig. 31 Am 7. April 1822 rief er die nicht erschienenen Militärpflichtigen zur Meldung auf, und am folgenden Tag gab er den Fund einer weiblichen Leiche in der Werra bei Kleinvach bekannt. 32 Anfang Mai 1832 wurde Bockwitz die Stelle des Kreisrats in Kassel übertragen. 33 Auf ihn folgte Karl Michael Heuser (8.6.1788 Niederaula – 17.6.1846 Witzenhausen), der zuvor Kreisrat in Wolfhagen gewesen war. Der Kreissekretär Ferdinand König wurde Ende März 1845 von Witzenhausen nach Kassel versetzt. 34 Auf ihn folgte Anfang Juni Ludwig Carl von Oeynhausen aus Hünfeld, 35 der bis auf weiteres die Stelle vertrat. Im November 1847 wurde er als Assessor zur Regierung in Kassel versetzt. 36 1848 und die Folgen: Demokratisches Zwischenspiel Im Zusammenhang mit der Märzrevolution 1848 wurde auch die kurhessische Verwaltung umgestaltet. Durch Gesetz vom 31. Oktober 1848 und Verfügung vom 22. Dezember 1848 trat an die Stelle des Kreisamts ein Verwaltungsamt. Die Verwaltungsämter Eschwege und Witzenhausen bildeten nun einen Verwaltungsbezirk mit dem Sitz in Eschwege. Die Neuordnung wurde schon nach zweieinhalb Jahren per Verordnung vom 7. Juli 1851 revidiert. Das Kreisamt wurde als Landratsamt wiederhergestellt und übernahm die Aufgaben des Kreisamts und der Polizeikommissionen. Die Veränderungen schlagen sich auch in der Stellenbesetzung nieder. Zum Referenten des Bezirks Eschwege wurde Anfang 1849 der Regierungsrat 16 VERWALTUNGSGESCHICHTE DER KREISE ESCHWEGE UND WITZENHAUSEN 18211945 03

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