Ober-Werbe Auf halbem Wege zwischen den Stadtteilen Alraft und Nieder-Werbe liegt im idyllischen Tal des Flüsschens Werbe das kleine Örtchen Ober-Werbe. Der Ort, der heute rund 170 Einwohner zählt, war bis 1970 ein durch den Flusslauf der Werbe „geteiltes“ Dorf: Das zur Grafschaft Waldeck gehörende Ober-Werbe und das zur Herrschaft Itter gehörende Oberwerba. Zur Zweiteilung war es im Jahre 1590 wohl aufgrund von Erbstreitigkeiten gekommen. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31.Dezember 1970 zunächst die bis dahin selbstständigen Gemeinden Oberwerba (Landkreis Frankenberg) und Ober-Werbe (Landkreis Waldeck) auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde „Ober-Werbe“. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Ober-Werbe kraft Landesgesetz dann in die Stadt Waldeck eingemeindet. Dadurch wurde Ober-Werbe ein Stadtteil von Waldeck. Schon von weitem sichtbar ist die hoch über dem Ort gelegene alte Klosterruine des ehemaligen Benediktinerinnen-Klosters, aus dem 12. Jahrhundert. Das Kloster soll bereits 1038 von Graf Wittekind II gestiftet worden sein. Papst Honorius nahm um 1125 dieses BenediktinerKloster, das der Heiligen Maria geweiht war, in seinen Schutz. Seit 1206 wird es als Nonnenkloster erwähnt. 1537 hob Graf Philipp IV das Kloster auf, die Insassen wurden abgefunden. Seit 1578 war das Kloster eine gräfliche Meierei, die 1640 ins Tal verlegt wurde. Die Klostergebäude wurden abgerissen und gerieten in Verfall. Vom gigantischen und imposanten Felsen des Langenstein, der auch Namensgeber des direkt an das idyllische Dörfchen grenzenden Naturschutzgebiet ist, bietet sich ein weiter Blick auf das Dorf Ober-Werbe und die Landschaft des Werbetals. Die in ihren Ursprüngen bis auf das Jahr 1124 zurück gehende kleine Dorfkirche gilt als die älteste Kirche im gesamten Kirchenkreis der Eder. Sachsenhausen Inmitten einer relativ wenig bewaldeten und leicht hügeligen Landschaft liegt in einer leichten Talsenke der Stadtteil Sachsenhausen, mit rund 1.900 Einwohnern der größte Stadtteil und gleichzeitig Verwaltungssitz der Nationalparkstadt Waldeck. Sachsenhausen liegt verkehrstechnisch günstig an den Bundesstraßen B 251 und B 485 auf direktem Weg zwischen den Zentren Korbach und Kassel sowie Bad Wildungen/Fritzlar. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Sachsenhausen erfolgte unter dem Namen Sassenhusen im Jahr 1226. Als Gründer der Stadt Sachsenhausen gilt Graf Adolf I. von Waldeck (1228–1270), der dem Ort 1246 die Stadtrechte verlieh. Die Stadt erhielt Marktrechte und eine eigene Gerichtsbarkeit. Kennzeichnend für die lang gestreckte Ortslage zu beiden Seiten der Bundesstraße 485 sind die vielen liebevoll sanierten Fachwerkhäuser. Die Ende des 13. Jahrhunderts fertiggestellte St. Nikolaus-Kirche und das Historische Rathaus mit Marktplatz bilden noch heute das Zentrum der Stadt. Sehenswert neben vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern sind die Warte an der Ober-Werber Straße sowie die Ruine „Klinger Kirche“. Der grob gemauerte, auch als Rollborner Warte bezeichnete Wartturm ist der einzig erhaltene von ehemals drei mittelalterlichen Wachtürmen und hat die Jahrhunderte fast unbeschadet überstanden. Sachsenhausen war ursprünglich stark ländlich geprägt. Heute haben sich leistungsstarke Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe im Ort angesiedelt. Zudem stellen zwei Bankfilialen, eine Tankstelle, medizinische Versorgungszentren, eine Apotheke, verschiedene Einzelhandels- und Fachgeschäfte sowie regelmäßige Markttage den Bedarf des täglichen Lebens sicher. Zudem ist Sachsenhausen Schulstandort mit Grund-, Haupt- und Realschulzweig der Nationalparkstadt Waldeck. 15 Stadtteile
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