Standort Magazin Nationalparkstadt Waldeck

Netze Der Stadtteil Netze mit seinen rund 620 Einwohnern liegt im südwestlichen Gemarkungsbereich der Nationalparkstadt Waldeck und grenzt an die Nachbarkommunen Edertal und Naumburg. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Netze erfolgte unter dem Namen in Nezehe in einer Urkunde des Erzbistums Mainz; sie wird in die Zeit 1118 bis 1137 datiert. Wegen seiner günstigen Lage in einem geschützten Tal mit genügend Wasserläufen (die Netze, die bei Mehlen in die Eder mündet, die Fombach und der Meierbach) ist anzunehmen, dass hier schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen lebten. Diese These belegen einige prähistorische Funde von 6.000 bis 7.000 Jahre alten Steinbeilen und Steinklingen. Der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) traf den Ort aufgrund seiner strategischen Lage hart. Von 72 Wohnstätten im Jahre 1618 waren bei Kriegsende nur noch 22 bewohnbar, und nur noch 13 Männer lebten im Ort. Der Siebenjährige Krieg war für Netze noch verheerender. Im März 1761 fand ein Gefecht zwischen französischen Truppen einerseits und schwedischen und britischen Truppen andererseits an den „Schanzen am Tiergarten“ statt. Im Anschluss zerstörten mehr als 2.000 Franzosen nahezu das gesamte Dorf. Im Jahre 1701 ließ Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck und Pyrmont am nordwestlichen Rand des Netzer Tiergartens das Jagdschloss Friedrichsthal erbauen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das dazugehörige Gut in eine Domäne umgewandelt. Bei deren Aufteilung und Neubesiedlung im Jahre 1922 entstand das kleine Dorf Selbach. Sehenswert ist die ehemalige Klosterkirche „St. Maria und die Vier Gekrönten“ mit einer der ältesten noch heute in Deutschland geläuteten Glocken. Heute ist Netze nicht nur ein Ort mit Geschichte, sondern auch mit einem aktiven Vereins- und Geschäftsleben. Nieder-Werbe Direkt an der Einmündung des kleinen Flüsschens Werbe und des Reiherbaches in einen nördlichen Seitenarm des Edersees liegt der Ort Nieder-Werbe. Jahrhundertelang unterschied sich das 1196 erstmals urkundlich erwähnte Dorf kaum von anderen Dörfern des Edertals und die Bewohner lebten von Handwerk und wenig einträglicher Landwirtschaft. Eine tiefgreifende Zäsur brachte erst der Bau der Edertalsperre in den Jahren zwischen 1908 und 1914 mit sich, als insgesamt zehn Bauernhöfe und die kleine Dorfkirche den Fluten der Edersee-Vorsperre weichen mussten. Es entwickelte sich recht schnell der rasant einsetzende Tourismus zum wichtigsten Wirtschaftszweig von Nieder-Werbe. Heute ist der Ort mit seinen rund 540 Einwohnern überwiegend touristisch geprägt. Gastgeber von Hotels, Ferienwohnungen und gemütlich eingerichteten Ferienhäusern laden zum Besuch des Ortes ein. Bei Familien mit Kindern erfreut sich das Freizeitangebot rund um den Ort größter Beliebtheit, während Camping- und Wassersportfreunde auf der in rund vier Kilometer Entfernung gelegenen Halbinsel Scheid, die geographisch zum Stadtteil NiederWerbe gehört, ihr Eldorado finden. Hier bieten sich in den heißen Sommermonaten beste Badegelegenheiten in den Fluten des Edersees, die Personenfähre Scheid-Rehbach ermöglicht zudem das Übersetzen an das gegenüberliegende Ufer. Die Halbinsel Scheid befindet sich am Nordufer des Edersees und ist mit Pkw nur über eine 4 km lange Stichstraße von Nieder-Werbe aus zu erreichen. Eine Personen- und Fahrradfähre verbindet in der warmen Jahreshälfte Scheid mit Rehbach am Südufer. Scheid ist geprägt von Campingplätzen und freistehenden Ferienhäusern mit großen Gärten. Der „YachtHof“, die größte FewoAnlage am Edersee, befindet sich ebenfalls auf Scheid. Gastronomische Betriebe, eine Badestelle mit Liegewiese, Spielplätze, Schiffsanlegestelle und Yachthafen sorgen für eine maritime Athmosphäre. Scheids direkte Umgebung ist dicht bewaldet und von zahlreichen Wanderwegen durchzogener Teil des Nationalparks Kellerwald-Edersee. 13 Stadtteile

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