Legende um, dass der Fürst zu Waldeck Höringhausen bei einem Kartenspiel verloren haben soll. 1326 verpfändeten die Edelherren von Itter Vogtei, Gericht und Kirchenpatronat Höringhausen an die Waldecker Grafen. Höringhausen war in dieser Zeit ein größerer Ort mit Sitz eines Gerichts und einer Vogtei. Die Waldecker Grafen verpfändeten Höringhausen weiter an Arnold IV. Wolff von Gudenberg. Nachdem die Wolff von Gudenberg im 16. Jahrhundert ihre Pfandherrschaft über die Herrschaft Itter auf Druck der Grafen von Waldeck und der Landgrafen von Hessen endgültig aufgeben mussten, zogen sie sich auf ihre Güter in Höringhausen zurück. 1568 gab ihnen Landgraf Wilhelm V. das halbe Dorf Höringhausen als Mannlehen und erlaubte ihnen, den itterschen Löwen ihrem Wappen zuzufügen. Später besaßen sie das ganze Dorf Höringhausen. Höringhausen blieb bis zur Auflösung des späteren Fürstentums Waldeck 1918 im Besitz der Landgrafen von Hessen. So war der Ort jahrhundertelang eine Enklave in Waldeck und hat so eine interessante Geschichte. Bis 1929 gehörte Höringhausen nicht zum Fürstentum Waldeck; die Gemarkungsgrenze war somit gleichzeitig auch Landesgrenze. Entlang der Grenze wurden 177 Grenzsteine gesetzt. Sie sind zum größten Teil noch heute vorhanden und stehen unter Denkmalschutz. Schultheiß des Grafen von Waldeck untersteht. Der Ort hat seinen Namen von dem Freigericht, das im Mittelalter unter der Femeeiche tagte. In Freienhagen wird der Anfang der 2. Strophe des Waldecker Lieds mit „Seht das Land im Schmuck der schönsten Wälder“ lebendig – der rund 1.000 Hektar große, hügelige Stadtwald mit seinen Buchen, Eichen und Fichten prägt seit Jahrhunderten die Stadt Freienhagen. Die Erlöse aus dem Holzverkauf sind noch heute ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor der Nationalparkstadt Waldeck. Besonders stolz sind die Freienhagener auf ihr modernes beheiztes Freibad, das in den Sommermonaten regelmäßig viele Gäste und Besucher zählt. Sehenswert sind neben der evangelischen Stadtpfarrkirche „Sankt Peter und Paul“, die im spätromanischen und im gotischen Stil errichtet wurde, die vielen guterhaltenen Fachwerkhäuser. Das alte Rathaus, welches in den Jahren 1858 bis 1860 als Schul- und Rathaus erbaut wurde, stellt heute den Ortsmittelpunkt für die rund 780 Einwohner des an der Gemarkungsgrenze zu Landau und Wolfhagen gelegenen Stadtteiles Freienhagen dar. Heute kann man viele Dinge über die Höringhäuser Geschichte im Heimatmuseum in Erfahrung bringen. Die Mitglieder des Heimatmuseums Höringhausen haben liebevoll Zeugnisse aus Hof, Haus und Handwerk aufgearbeitet. Über die Vielfalt des historischen Handwerks in den heimischen Dörfern können sich Besucher in Stellmacherei, Schusterwerkstatt und Sattlerei informieren. Naturfreunde können bei einem Waldspaziergang zwischen Höringhausen und Ober-Waroldern eines der größten Ameisenvorkommen Hessens bewundern. 11 Stadtteile
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