Informationsbroschüre Hann. Münden

[ab 1880] Der Bau der Fuldabrücke begünstigt die Gründung neuer Stadtviertel. Münden wird zu einem wichtigen Industriestandort, u. a. der Schmirgel-, Bleiwaren-, Gummi- und Tabakindustrie. [1889] Die wachsende katholische Gemeinde baut die neoromanische St. Elisabeth-Kirche. [1901] Das Pionierbataillon 11 bezieht die von der Stadt errichtete Kaserne im Stadtteil Neumünden. Es wurde 1920 nach Ende des Ersten Weltkriegs aufgelöst. [1933–1945] In der NS-Zeit kommt es zu zahlreichen Verhaftungen und der Unterdrückung Oppositioneller. Die um 1933 rund 100 Mitglieder umfassende jüdische Glaubensgemeinschaft wird überwiegend zur Auswanderung gezwungen. 1942 werden 22 letztverbliebene Jüdinnen und Juden deportiert und fanden nachfolgend den Tod. Im Zuge der Wiederaufrüstung wird Münden ab 1934 erneut Pionierstandort. Die Gneisenaukaserne im Gimter Feld (heute Polizeiakademie) wird errrichtet. [1945] Amerikanische Truppen nehmen die „Festung Münden“ am 07.04.1945 ein. Zwar bleibt die Stadt von flächendeckenden Kriegsschäden verschont, doch sind die Brücken, mit Ausnahme der historischen Werrabrücke, zerstört. Münden wird Teil der britischen Besatzungszone. Flüchtende lassen die Bevölkerung schnell von etwa 15.000 auf rund 21.000 Menschen ansteigen. [1946] Mit der Entstehung des Landes Niedersachsen, findet die Ausbildung der Polizei in der vormaligen Gneisenaukaserne statt. Seit 2007 firmiert die umgangssprachliche Polizeischule zur Polizeiakademie Niedersachsen. [1959] Beginn des Aussöhnungs- und Verständigungsprozesses auf kommunaler Ebene. Mit Suresnes (Frankreich) begründet Münden die erste Städtepartnerschaft. 1988 folgen Holon (Israel) und 1992 Chelmno (Polen). [01.01.1973] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform wird Münden zur Flächengemeinde. 10 ehemals eigenständige Gemeinden werden zu Ortsteilen der Stadt. [01.01.1991] Die amtliche Bezeichnung der Stadt wird auf „Hann. Münden“ geändert. [31.03.1993] Im Zuge der Wiedervereinigung wird die Bundeswehr neu strukturiert. Das Pionierbataillon 2 am Standort Hann. Münden wird formal aufgelöst. [1996 ff.] Die historische Altstadt wird zum flächenhaften Kulturdenkmal erklärt. Im Rahmen der Expo Hannover im Jahre 2000 werden die Innenstadtplätze unter dem Motto „Wasserspuren sichtbar machen“ neugestaltet. Die Bürgergesellschaft schafft gemeinsam mit der Stadt auch über Kunstprojekte das Interesse zum Erhalt der historischen Bausubstanz zu stärken. Tourismus und eine gesunde Mittelstandwirtschaft sollen als Motor der weiteren Entwicklung gestärkt werden. Blick auf die historische Werrabrücke und den Dielengraben. Ansichtskarte ca. 1899, © Stadtarchiv Hann. Münden Ak 507 Sanierte Fachwerkhäuser „Vor der Burg“ Color-Dia um 1960. © Heinz Hartung, Stadtarchiv. 10

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