PROGRAMM 2024 7. Orgelkonzert – „Die Kunst der Orgeltranskription“ Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen BWV 988 Orgelfassung: Hansjörg Albrecht Freitag, 2. Februar 2024 | 19.30 Uhr St. Johanniskirche Ausführender: Hansjörg Albrecht (Orgel) des Barock. Ihm liegt ein genial-symmetrischer Bauplan zugrunde, vergleichbar einem hochkomplexen architektonischen Entwurf für eine barocke Schlossanlage. In Farbenreichtum und Komplexität der Formen stehen die „Goldberg-Variationen“ der Pracht und gestalterischen Vielfalt von Versailles in nichts nach und sind trotzdem auf nur einem einzigen Instrument darzustellen. Der musikalische Kenner und Liebhaber zu Bachs Leipziger Zeit erwartete ständige Abwechslung und Bach bot ihm diese in Form von permanent wechselnder Stimulation der Sinne. Die 30 Variationen können in ihrem jeweiligen Charakter unterschiedlicher nicht sein. Sie erinnern in ihrer Farbigkeit und Formenvielfalt an ein auf barocken Bildern dargestelltes Füllhorn, aus welchem Früchte verschiedenster Reifezeiten und Blumen vielerlei Art hervorquillen. Hansjörg Albrecht zählt zu den wenigen Künstlern, die international als Dirigent und Konzertorganist regelmäßig präsent sind. Als Dirigent gilt er vor allem als Spezialist für die opulente Musik des 18. Jahrhunderts – für Bach und seine Söhne sowie die Wiener Klassik. Er geht aber als ausgesprochen vielseitiger Musiker konsequent eigene Wege: mit einem umfangreichen Repertoire bis zu Olivier Messiaen, zahlreichen Uraufführungen sowie mit einem Faible für vergessene Komponisten wie Hans Rott, Walter Braunfels und Mieczysław Weinberg. Mit seinen Orgeltranskriptionen etablierte er sich als Spezialist unter den Virtuosen seines Instruments. Aktuell realisiert er bis 2024 die erste Gesamteinspielung aller Bruckner-Sinfonien als Orgeltranskriptionen an europäischen Originalschauplätzen. 8. Evensong – „Coronation Music“ Werke von Händel, Stanford, Britten, Bach u. a. Samstag, 3. Februar 2024 | 17 Uhr St. Johanniskirche Ausführende: Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg | Leitung: Hansjörg Albrecht | Kerstin Wolf (Orgel) burger CPE Bach Chores ist besonders festlich und wird durch die vier berühmten Hymnen Händels – komponiert 1727 für die Königskrönung von Georg II. in der Westminster Abbey – zu einer besonderen Variante des anglikanischen Abendgottesdienstes. Der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg steht seit 25 Jahren für künstlerische Exzellenz. Das experimentierfreudige Ensemble widmet sich in flexiblen Besetzungen einem außergewöhnlich breiten Repertoire – vom Frühbarock bis in die Moderne, vom Oratorium und der Oper bis zur A-cappella-Musik – und sucht dabei immer wieder neue Wege. Hansjörg Albrecht leitete in der Nachfolge des legendären Karl Richter von 2005 bis 2023 den Münchener Bach-Chor und das Münchener BachOrchester und führte das Ensemble mit Konzerten und Tourneen in Europa, nach Russland, Israel und Japan nachhaltig zu neuem internationalem Ruhm. Er ist Principal Guest Conductor am Teatro Petruzzelli Bari, Italiens viertgrößtem Opernhaus, Künstlerischer Leiter der CPE-Bach-Akademie und des CPE-Bach-Festes Hamburg und ständiger Gastdirigent des CPE-Bach-Chores Hamburg. Darüber hinaus ist er Künstlerischer Leiter des 99. Bach-Festes der Neuen Bach Gesellschaft Leipzig, welches Eine ungeheure Faszination geht von Bachs GOLDBERG-VARIATIONEN aus, die in ihrer schier überbordenden Form, ihrer reichen Palette an Varianten, Affekten, stilistischen Mitteln und vor allem ihren spieltechnischen Anforderungen bis 1800 unübertroffen wie ein „Fels in der Brandung“ standen. Erst Beethoven sollte mit seinen „Diabelli-Variationen“ wieder daran anknüpfen. Bachs gewaltiger Variationszyklus, komponiert 1741/42 in Leipzig, ist ein Spiegel der Epoche Der Evensong, eine besondere Form der gottesdienstlichen Meditation, ist ein liturgisches Geschenk aus der Tradition der anglikanischen Kirche und ist durch die Verwendung von Psalmen, dem Magnificat, einem Hymnus und anderer Gebete seit tausend Jahren nahezu unverändert erhalten geblieben. Der Evensong ist eine Kombination aus dem Abend- und Nachtgebet der Kirche (Vesper und Komplet) und wird noch heute an vielen Kathedralen und Colleges (u. a. in London, Cambridge und Oxford) täglich von Chören gestaltet. Dabei werden die Gesänge – je nach Anlass – in aufwendigen Vertonungen vorgetragen, von Komponisten der Renaissance wie Tallis oder Byrd über viktorianische Komponisten wie Stanford oder Elgar bis zu Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Britten oder Rutter. Die Konzertform des Evensongs des Ham23
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