Festbroschüre Haller Bachtage

Rückblick von Almut Hage 03 60 Jahre Haller Bach-Tage in Ostwestfalen Bachfeste gibt es bekanntlich vielerorts in Deutschland – natürlich in den Bach-Städten Leipzig, Köthen und Eisenach, aber auch an anderen Orten sowie in Österreich, Frankreich, England, in der Schweiz und seit 2022 sogar in Nordnorwegen. So sind die Haller Bachtage zwar in guter Gesellschaft, aber das 60-jährige Jubiläum des erfolgreichen Musikfestes in einer Kleinstadt ist doch äußerst bemerkenswert. Johann Sebastian Bach in der westfälischen Provinz? Vor über 60 Jahren kam der Kirchenmusiker Burghard Schloemann ins westfälische Halle und begann bald, nicht nur Kinder und Jugendliche zu motivieren, sondern musikinteressierte Erwachsene aus der Reserve zu locken, die erkannten, welch eine qualitative Steigerung und Vielfalt im Singen sich durch die „musikalischen Aufbauarbeiten“ des neuen Kantors ergaben. Den ersten weihnachtlichen Höhepunkten folgten einige Bachkantaten, dann geistliche Abendmusiken, und 1964 gab es mit dem Gloria aus dem Magnificat und zwei Kantaten „drei BachTage“, die als die ersten Haller Bach-Tage gelten. In einer Stadt ohne nennenswerte musikalische Tradition musste ein Kirchenmusiker Partner gewinnen, die bereit waren, organisatorische und finanzielle Aufgaben mitzutragen. Sehr wichtig war bei diesem von Schloemann bezeichneten „Haller Modell“ die Nachwuchsarbeit in Chor- und Instrumentalgruppen sowie die von ihm gelobte © Joachim Naas - AdobeStock.com 14

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