41 DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum Perleberg Das Gebäude in der Feldstraße diente einst als Depot der Perleberger Garnison, so 1865 als Beschlagschmiede der kaiserlichen Armee, als Wehrmachtsstützpunkt und 1933 kurzzeitig als Schutzhaftlager (KZ Perleberg). Nach 1945 gehörte es zunächst zur MTS (Maschinen-Traktoren-Station) und danach war es Polytechnisches Zentrum. Seit dem 7. Oktober 2006 beherbergt es auf etwa 800 Quadratmetern das Dokumentationszentrum Perleberg mit dem DDR-Geschichtsmuseum. :DV ZDU GLH ''5" Wenn man sich der eigenen Lebensgeschichte stellt, einer Vergangenheit, die so schnell und plötzlich verschwand, bietet das Museum, sich zu erinnern und sich selbst zu fragen: Was war das? Vier Jahre SBZ (sowjetische Besatzungszone), 40 Jahre DDR. Was war ich im Osten oder Westen? Was war mir, meinen Angehörigen das geteilte Deutschland? Wie lebte man in dieser Zeit? Die vorhandene politische Bibliothek bietet für jeden Interessierten eine breitgefächerte Möglichkeit, sich zu informieren. Anliegen des Dokumentationszentrums ist es, die beiden deutschen Diktaturen darzustellen, um eine Wiederholung zu verhindern und Impulse für ein demokratisches einheitliches Deutschland zu geben. Dazu dienen die regelmäßig stattfindenden politischen Themenabende. ±ƪQXQJV]HLWHQ $SULO ELV 0LWWH 1RYHPEHU donnerstags und freitags: 10:00 –13:00 Uhr samstags: 13:00 –16:00 Uhr DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum 3HUOHEHUJ $ Feldstr. 98 | 19348 Perleberg Träger und Kontakt: Geschichte des 20. Jahrhunderts LQ GHU 3ULJQLW] H ɋ9 $ Karl-Marx-Str. 6 | 19348 Perleberg À 0162 5887640 oder 03876 616393 à hans-peter.freimark @gmx.net < www.ddr.museumperleberg.de Judenhof $ Parchimer Str. 6 a | 19348 Perleberg À 03876 781-0 Kontakt Judenhof Der Perleberger Judenhof geht auf die Gründungsphase der Stadt im 13. Jahrhundert zurück. Jüdische Fernhändler ermöglichten seinerzeit Zugang zu ihren weltweiten Handelskontakten und stellten mit ihrem kaufmännischen Denken und ihrer Sprach- und Weltgewandtheit eine Art Prototyp des zukünftigen Stadtbürgers dar. Der Hof gilt als der Einzige seiner Art in Norddeutschland, der in seinem Grundriss komplett erhalten ist. Ein „Judenhof“ war im Mittelalter der Platz um die Synagoge, das Lehr- und Gebetshaus einer jüdischen Gemeinde. Morgens trafen sich hier die Thoraschüler und abends nutzten Mitglieder der Gemeinde die Mikwe, ihr rituelles Tauchbad. Hier wurden Hochzeiten gefeiert, nach jüdischem Gesetz zu Gericht gesessen und zum Laubhüttenfest die improvisierten Hütten gebaut. Der Judenhof war ein öffentlicher und zugleich spiritueller Ort. Das 2016 errichtete Veranstaltungsgebäude, das vermutlich auf dem Fundament der ehemaligen Mikwe steht, rückt die Bedeutung der Perleberger Juden an der Gründungs- und Stadtgeschichte wieder ins öffentliche Bewusstsein. Hier finden heute regelmäßig Ausstellungen und Vorträge, Workshops, Theater- und Musikveranstaltungen statt. Mauergedenkstätte DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum Perleberg
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