Infobroschüre Koenigs-Wusterhausen

Klein-Venedig © Tibor Rostek Dorfkirche Deutsch Wusterhausen © Tibor Rostek Deutsch Wusterhausen Die ältesten Spuren der Stadtgeschichte führen nach Deutsch Wusterhausen, einst Dudesche Wusterhusen. Ausgrabungen in der Nähe des Ortes belegen einen slawischen Siedlungsschwerpunkt mit Burg, aber auch Zeugnisse von Germanen an der Notteniederung. Die spätromanische Feldsteinkirche (1280–1350) auf dem Dorfanger diente im Mittelalter als Schutz- und Wehrbau gegen feindliche Übergriffe. Sehenswert ist der zum Teil aus Holz errichtete Glockenturm mit Wetterfahne. Nachdem das Gut mehrmals die Besitzer wechselte, wurde es durch die Kammer des Kurprinzen Friedrich 1687 gekauft und verpachtet. Große Vierseithöfe und das Gut zeugen noch immer von der florierenden Landwirtschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Ackerflächen wurden zu dieser Zeit für die Anlage der Rieselfelder aufgekauft. Nach der Inbetriebnahme des Rieselgutes entstanden nach 1906 das neue Gutshaus, die Gutsarbeiterhäuser, eine Schnitterkaserne, die Schmiede und große Viehställe. Auffällig ist der 1915 gebaute Kornspeicher als höchstes Gebäude auf dem denkmalgeschützten Gutshof. Nach 1990 etablierten sich hier ein Reiter- und Pferdehof sowie eine Tierarztpraxis. Auf dem Gelände des ehemaligen Gutsparks befindet sich heute ein Seniorenheim. Seit 1974 gehört Deutsch Wusterhausen zu Königs Wusterhausen. Neue Mühle Die Nuwe Mole am Dahmegefälle wurde 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erstmals erwähnt. 1624 drehten sich zwei Mühlräder im Bereich der drei Dahme-Inseln, die mit Holzbohlenbrücken verbunden waren. Es war der einzige Übergang über die Dahme, der Wendisch Wusterhausen mit Niederlehme und Zernsdorf verband. Im 17. Jahrhundert erwarb der spätere König Friedrich I. die Mühle. Im Gastraum des Müllers wurden einst Bier und Branntwein ausgeschenkt. Ein Berliner Gastwirt ließ das Müllerhaus später abreißen und schaffte mit einer florierenden Gastwirtschaft die Grundlagen für den sich rasant entwickelnden Ausflugsverkehr. Mit Dampfschiffen, Ruderbooten und Kremsern kamen vor allem die Berliner ins Grüne. Die Schleuse mit Wehr und Klappbrücke erhielt ihr markantes Aussehen nach dem Umbau um 1868. 1910 entdeckte der Landvermesser und Offizier Hermann Rudolf Küchenmeister die idyllische Gegend an Staabe und Krimnicksee. Er ließ die bereits vorhandenen Tonteiche und Staabe durch Stichkanäle verbinden und schuf so ein „Klein-Venedig“ nach italienischem Vorbild. Nach Parzellierung entstanden 400 Wohngrundstücke und 1913 die Uferpromenade. Die Küchenmeisterallee erinnert heute an den Gründer der Siedlung. Aufschwung erhielt Neue Mühle, das seit 1898 zur „Landgemeinde“ Königs Wusterhausen gehörte, in den 1930er Jahren. Immer mehr Erholungssuchende zog es in die Landhauskolonie. Ein Trend, der bis heute anhält. 8 INFORMATIVES – „RUNDFUNKSTADT“ ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE

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