Informationsbroschüre Amt Brück

7 Borkheide In den 1870er Jahren wurde die Berlin-Wetzlarer Kanonenbahn gebaut. 1896 kauften zwei Herren Land von Bauern aus dem heutigen Alt-Bork und ließen 1902 die Bahnstation Bork errichten. Die beiden Herren nutzten die Bahnstation, um von hier zur Jagd zu gehen. Bald zog Leben in das Gebiet um die Bahnstation ein. Von Anfang war der Bahnhof wichtig für den Personen- und Güterverkehr. Im Jahr 1908 kauft der Ingenieur und Immobilienmakler Georg Rothgießer Land um das Gebiet am Bahnhof Bork. An der Straße von Wendisch-Bork nach Kanin richtet er einen Flugplatz – das Marsfeld ein. Im Sommer 1909 überzeugt er den Ingenieur Hans Grade, der in Magdeburg seine ersten Flugversuche unternimmt, nach Bork zu kommen. Bereits wenige Tage später wird der Flugplatz Marsfeld mit Leben erIOOW 6FKDXÀJH ORFNHQ 7DXVHQGH %HUOLQHU DQ GLH PLW Sonderzügen kommen, um die Flüge von Hans GraGH ]X EHZXQGHUQ $P 2NWREHU ÀLHJW +DQV Grade mit seinem selbstgebauten Eindecker den Flug für den „Lanz-Preis der Lüfte“ und erfüllt alle Bedingungen. Bei einer Wiederholung des Flugs in Johannisthal gewinnt Grade 40.000 Mark. Bis 1914 wird der Platz von Hans Grade, später von anderen Flugschulen genutzt. Nach dem Ersten Weltkrieg darf Deutschland keine Flugzeuge mehr bauen, so widmet sich Hans Grade dem aufkommenden Automobil. Am 04. März 1924 feiern die Grade-Automobilwerke die Produktion des 1.000. Grade-Kleinwagens. Allerdings führen die wirtschaftliche Lage in Deutschland sowie ein Festhalten an einer KonstrukWLRQ GLH YRQ GHU .RQNXUUHQ] EHUHLWV EHUWURႇHQ ZLUG zu einem wirtschaftlichen Niedergang am Ende der 1920er Jahre. Ab den 1930er Jahren entsteht in den +DOOHQ HLQH .RQVWUXNWLRQV XQG (QWZLFNOXQJV¿UPD die Hans Grade bis zum Kriegsende 1945 betreibt. Anschließend ist das Betriebsgelände eine Reparaturwerkstatt der Gemeinde, bevor es 1953 von der Feuerwehr genutzt wird. Heute ist hier die Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz untergebracht. Am 16. November 1989 landet punktgenau auf der Flugbahn nördlich der Bahnlinie Berlin-Dessau die IL 18 Tango Echo der Fluggesellschaft der DDR – der ,QWHUÀXJ 'LH 0DVFKLQH GLH VHLW LP 'LHQVW GHU DDR-Fluggesellschaft stand, wird vom Piloten PeWHU 6FKXO]H QDFK GUHLPDOLJHP $QÀXJ DXIJHVHW]W 'LH Landung erfolgte auf dem Flugplatz, auf dem Hans *UDGH YRQ ± VHOEVW ÀRJ YLHOH 3DVVDJLHUÀ- ge ausführte und seine Flugschüler ausbildete. Von den 1930er Jahren bis zum Ende des zweiten Weltkriegs stand der Platz dem Militär zur Verfügung. In den weiteren Jahrzehnten wurde der Flugplatz z.B. für die Waldbrandbekämpfung genutzt. Heute ist die ehemalige Landebahn ein geschütztes Biotop. In der IL 18 Tango Echo kann man eine kleine Ausstellung zum Wirken Hans Grades besichtigen. Gemeinde: Borkheide Einwohner: 2.217 Fläche: 6,7 km² Besonderheiten: Hans-Grade-Museum, Waldbad 21

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