Informationsbroschüre Verbandsgemeinde An der Finne

Saubach, als größter Ort der Gemeinde Finneland, hat seinen Namen von dem Bach, an dem es liegt. Für die urkundliche Ersterwähnung von Saubach gibt es unter den Historikern zwei verschiedene Auffassungen: Die erste Auffassung datiert aus dem Jahr 876. Die zweite Auffassung datiert aus dem Jahr 1231. Welche die richtige ist, wird die Zukunft klären. Die Anlage des Dorfes, einige heute noch gängige Flurbezeichnungen und die Kirche St. Nicolai weisen auf flämische bzw. flandrische Ursprünge hin, aber auch slawische Einflüsse sind über die Jahrhunderte erhalten geblieben. Der Ort kann wahrscheinlich gleich als doppeltes Reihendorf von den mittelalterlichen Colonen angelegt worden sein. Die beiden Teile wurden nach den Kirchen St. Nicolai und St. Jakobi unterschieden und werden durch den Saubach getrennt. Saubach ist ein schönes, in Grün eingebettetes Dorf mit ausgebauter Infrastruktur und besitzt durch seine Lage an der Bundesstraße 176 und der Landesstraße 214, die gleichzeitig als Straße der Romanik Bedeutung im Fremdenverkehr besitzt, und zur Kreisstraße 2256 eine gute verkehrstechnische Anbindung. Der Ortsteil Saubach wurde im Jahr 2015 im Rahmen der landesweiten Aktion „Unser Dorf hat Zukunft“ mit der Silbermedaille des Landes Sachsen-Anhalt geehrt. Über die Gründungsgeschichte Kahlwinkels ist sehr wenig bekannt. Vermutungen der Gründung des Ortes gehen bis in das Jahr 531 zurück, in dem der große Thüringer König Irminfried die Schlacht im Unstruttal gegen die Sachsen und Franken verlor. Im selben Jahr sollen die Franken das Finnegebiet besiedelt haben. Überlieferungen nach kann der Name des Ortes Kahlwinkel auf „Köhlerwinkel“ zurückgeführt werden, da hier stark gerodet und geköhlert wurde. Über die Wandlung des Namens zu „Kahler Winkel“ soll der heutige Ortsname entstanden sein. Über historische Ereignisse vor dem 19. Jahrhundert ist wenig bekannt. 1813 sollen hier Napoleonische Truppen einquartiert worden sein, die sich über die am Dorf vorbeiführende Kupferstraße zurückgezogen haben. Kahlwinkel ist traditionell ein Dorf der Klein-, Mittel- und Großbauern, einen Großgrundbesitzer gab es nicht. Die Kaliindustrie veränderte Anfang des 20. Jahrhundert die soziale Struktur des Dorfes. Der nahe gelegene Kalischacht „Bernsdorf“, der bis etwa 1914 betrieben wurde, verlieh Kahlwinkel überregionale Bedeutung. Durch Arbeiter und Auspendler wuchs die Einwohnerzahl sprunghaft von 368 im Jahre 1911 auf 452 im Jahre 1922 an. Für die Bedürfnisse der Kaliindustrie wurde 1914 die Finnebahn eingeweiht. Nachdem der Schacht wenige Jahre später wieder geschlossen wurde, blieb der Personenverkehr auf dieser Strecke aber bis 1960 erhalten. 1938 wurden Kahlwinkel und Bernsdorf, bis dahin selbständige politische Gemeinden, zu der Gemeinde Kahlwinkel zusammengeschlossen. Sehenswert sind auch heute noch die Kirche sowie der Glockenturm. GEMEINDE FINNELAND BORGAU | KAHLWINKEL | MARIENRODA | SAUBACH | STEINBURG Einwohner (Stand 05/2023) 1.062 Fläche 29,4 km² Bürgermeisterin Steffi Einecke 19

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