Wohnen und Demenz Burgenlandkreis

Aktiv leben im Burgenlandkreis RATGEBER FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ UND DEREN ANGEHÖRIGE Ausgabe 2024/2025 (2021–2023) © pikselstock - AdobeStock.com

Osteopathen Praxis für Osteopathie & Naturheilkunde Sebastian Nebel Osteopathie – heilen mit den Händen Die Osteopathie bietet als ganzheitliche Behandlungsmethode zahlreiche Vorteile für Menschen allen Alters, indem sie sanfte, manuelle Techniken nutzt, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern und das körperliche sowie seelische Gleichgewicht wiederherzustellen. Eine der herausragenden Stärken der Osteopathie liegt in ihrer Fähigkeit, Schmerzen zu lindern, die häufig aus Gelenk- und Muskelverschleiß, Arthritis oder Bewegungsmangel resultieren. Durch die gezielte Verbesserung der Beweglichkeit in Gelenken und Muskeln kann nicht nur der Schmerz reduziert, sondern auch die allgemeine Mobilität und somit die Lebensqualität im Alter erheblich verbessert werden. Darüber hinaus spielt die Osteopathie eine wichtige Rolle bei der Förderung der Verdauungsgesundheit. Menschen, die oft mit Verdauungsbeschwerden kämpfen, können von osteopathischen Techniken profitieren, die auf eine Verbesserung der Durchblutung der inneren Organe abzielen und so Beschwerden wie Blähungen und Verstopfung lindern. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung der Atemfunktion. Im Laufe der Jahre kann die Kapazität für eine tiefe, freie Atmung durch verschiedene Faktoren eingeschränkt werden. Osteopathische Behandlungen tragen zur Entspannung des Zwerchfells und anderer Atemmuskeln bei, was eine verbesserte Atemfunktion zur Folge hat und somit das allgemeine Wohlbefinden steigert. Nicht zuletzt hat die Osteopathie positive Auswirkungen auf das Immunsystem. Durch die Optimierung der Körperflüssigkeiten, einschließlich Blut- und Lymphzirkulation, kann das Immunsystem gestärkt werden, was besonders im Alter von großer Bedeutung ist. Zusammenfassend bietet die Osteopathie eine wertvolle Unterstützung für den Körper, indem sie nicht nur zu Schmerzlinderung und verbesserter Mobilität beiträgt, sondern auch Verdauungs- und Atemprobleme lindert sowie das Immunsystem stärkt. Diese sanfte und effektive Behandlungsmethode kann somit einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens leisten. Sebastian Nebel Physiotherapeut, Osteopath, Heilpraktiker • Osteopathie • Kairos-Methode • Karl-Hoyer-Str. 9c • 06667 Weißenfels info@naturheilpraxis-nebel.de www.naturheilpraxis-nebel.de Termine nach Vereinbarung Tel. 03443 820488

Grußwort des Landrates des Burgenlandkreises, Götz Ulrich Liebe Leserinnen und Leser, vor einigen Jahren lief in den Kinos ein Film mit einem brillanten Didi Hallervorden in der Hauptrolle. In „Honig im Kopf“ spielte er den an Alzheimer erkrankten Opa Amandus, der von seiner kleinen Enkelin Tilda auf eine Reise in die Vergangenheit begleitet wird. Opa muss sich doch wieder erinnern können, ist das kleine Mädchen überzeugt. In berührenden und zu Herzen gehenden Episoden zeichnet der Film das Bild einer Erkrankung, die nach und nach die Persönlichkeit HLQHV JDQ]HQ 0HQVFKHQ DXࢆULVVW ȁ XQG ZDV GDV mit den Familien macht. Wer die Diagnose Alzheimer oder Demenz erhält, dem wird wohl kaum als erstes dieser Film in den Sinn kommen. Sicher stehen an erster Stelle Gefühle wie Angst, Scham, Sorge, ÜberIRUGHUXQJ 1LFKW QXU EHL GHQ %HWURࢆHQHQ VHOEVW sondern auch bei ihren Angehörigen. Wie soll es nun weitergehen, wenn sich ein Mensch selbst vergisst, am Ende vielleicht die eigenen Kinder nicht wiedererkennt? Es ist schwer, sich dann nicht so zu fühlen, als würde man alleine gelassen. Und alleine muss tatsächlich auch niemand bleiben. Seit vielen Jahren steht unsere Lokale Allianz für Menschen mit Demenz allen helfend zur Seite, die sich mit der Diagnose einer dementiellen Erkrankung konfrontiert sehen. Nun geben wir erstmals einen Wegweiser Demenz heraus. Warum? Weil wir festgestellt haben, dass es zwar viele verschiedene Hilfs- und Unterstützungsangebote gibt, diese aber kaum gebündelt sind. Es fehlt schlicht an einer angemessenen und übersichtlichen Aufbereitung. Hier setzt unser Wegweiser an. Er soll Ihnen fachkundige Informationen an die Hand geben, die mit Demenz und Alzheimer in Verbindung stehen. Ich wünsche mir, dass der Ratgeber tatsächlich zu Ihrem Wegweiser durch den Informations- und Behördendschungel wird. Möge er Ihnen DXFK HLQ 6W¾FN +RࢆQXQJ VFKHQNHQ GDVV ZLU ȁ DOOH gemeinsam – Menschen mit Demenz stärker in die Mitte unserer Gesellschaft rücken. Daran arbeiten wir jeden Tag aufs Neue. Herzlich Ihr Götz Ulrich Grußworte 3

4 Senioreneinrichtungen „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern Jahren mehr Leben.“ Alexis Carrel Immer mehr pflegebedürftige Menschen leiden an verschiedenen dementiellen Veränderungen. Unsere Aufgabe ist es, diesen Menschen im Alltag neben Pflege und Betreuung auch Orientierung und Halt zu geben. Wir holen sie dort ab und verstehen, wo sie sich gerade gedanklich und emotional befinden. Die überwiegende Zahl von pflegebedürftigen Menschen werden im häuslichen Umfeld von nahen Angehörige gepflegt und betreut. Auch pflegende Angehörige brauchen die Möglichkeit der Regeneration, der Pause vom Alltag- URLAUB. Das Luisenhaus bietet neben regulären Plätzen in der Langzeitpflege auch die Möglichkeit an, langfristig und im Voraus einen Kurzzeitpflegeplatz zu buchen. Das Angebot ist insbesondere für pflegende Angehörige ein wichtiger Baustein. SPRECHEN SIE UNS AN: 03445 706117 Frau Schulz – Sozialer Dienst und Belegungsmanagement 03445 706180 Frau Hilbig – Pflegedienstleiterin www.luisenhaus.de 'DV &DULWDV 6HQLRUHQ]HQWUXP .XJHOEHUJ HU¸΍QHWH XQG KDW LQ GHU 6WDGW GXUFK GLH ODQJH 7UDGLWLRQ LPPHU QRFK HLQHQ KRKHQ %HNDQQWKHLWVJUDG LQ :HL¡HQIHOV :LU ZROOHQ XQVHUHQ %HZRKQHUQ HLQ =XKDXVH ELHWHQ LQ HLQHU $WPRVSK¦UH GHV JHJHQVHLWLJHQ 9HUWUDXHQV PLW 5HVSHNW XQG :¾UGH 6HLW ZXUGHQ NRQWLQXLHUOLFK 6DQLHUXQJVPD¡QDKPHQ GXUFKJHI¾KUW XP GHQ 4XDOLW¦WVVWDQGDUG GHV +DXVHV ]X YHUEHVVHUQ XQG GHQ %HG¾UIQLVVHQ GHU %HZRKQHU JHUHFKW ]X ZHUGHQ %HVRQGHUV VWRO] LVW GLH (LQULFKWXQJ DXI GHQ 6LQQHVUDXP XQG HLQHQ 6LQQHVJDUWHQ GHU LQ GHQ JUR¡HQ 3DUN GHV +DXVHV LQWHJULHUW LVW XQG GLH I¾QI PHQVFKOLFKHQ 6LQQH DQUHJHQ VROO 'DV +DXV ELHWHW GHQ %HZRKQHUQ ]DKOUHLFKH ]XV¦W]OLFKH %HWUHXXQJV DQJHERWH GLH KHOIHQ VROOHQ LKUH )¦KLJNHLWHQ XQG )HUWLJNHLWHQ ]X HUKDOWHQ 'HU JUR¡]¾JLJH (LQJDQJVEHUHLFK GHV +DXVHV PLW HLQHP )ULVHXU XQG HLQHP %HJHJQXQJVFDI« LVW W¦JOLFKHU 7UH΍SXQNW GHU %HZRKQHU LKUHU $QJHK¸ULJHQ XQG *¦VWH DXV GHP :RKQJHELHW sz-weissenfels@ctm-magdeburg.de • www.ctm-magdeburg.de Caritas Seniorenzentrum Kugelberg 2WWR 6FKODJ 6WUD¡H :HL¡HQIHOV Tel. 03443 2933-0 Fax 03443 2933-13 Zuhause liebevolle Unterstutzung erhalten! Begleitung * Betreuung * Beschaftigung Andrea Heinicke-Huybs Obere Hauptstr. 5 • 06636 Laucha a. d. Unstrut Tel.: 034462 18963 • 0173 3596698 www.alltagsbegleitung-miteinander.de Wir sind imgesamten BLKfur Sie da. Alltagsbegleitung

Grußwort der Koordinatorin der „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz des Burgenlandkreises“, Marion Geißler Liebe Leserinnen und Leser, Demenz. Alzheimer. Menschen, die diese Diagnose zum ersten Mal hören, bewegen verschiedene Emotionen: Erschrecken, Angst, Verunsicherung sind ]ZHLIHOVRKQH K¦XࢉJ GDEHL $XFK I¾U GLH $QJHK¸ULgen verändert die Erkrankung vieles. In Deutschland leben ca. 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. 440.000 Menschen sind allein im Jahr 2021 neu an Demenz erkrankt. Im Burgenlandkreis werden Demenz und Alzheimer in GHQ YHUJDQJHQHQ -DKUHQ LPPHU K¦XࢉJHU GLDJQRVtiziert. Dabei handelt es sich keineswegs, wie weithin angenommen, um eine reine „Alterskrankheit“. (V WULࢆW DXFK MXQJH 0HQVFKHQ Angst nehmen, Verunsicherung in Wissen und Sicherheit umwandeln – wie kann das gelingen? ,P HUVWHQ 6FKULWW LQGHP VLFK %HWURࢆHQH PLW GHU (Ukrankung, ihren Ausprägungen, ihren Ursachen und den Hilfsangeboten beschäftigen. Den Überblick im Informationsdschungel nicht zu verlieren, ist dabei manchmal gar nicht so leicht. Eine erste Anlaufstelle ist im Burgenlandkreis seit 2017 die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz. Sie gehört zu den deutschlandweit 500 Allianzen, die sich vor Ort für Menschen mit Demenz engagieren. Unser Anliegen ist es, für die Erkrankung Demenz zu VHQVLELOLVLHUHQ %HWURࢆHQH ZLHGHU LQ XQVHUH JHVHOOschaftliche Mitte zu holen und ihre Lebenssituation zu verbessern. Nun erscheint erstmals unser „Wegweiser Demenz“. Er informiert nicht nur über die Diagnose Demenz und die Folgen der Erkrankung, sondern auch XPIDVVHQG ]X 7KHPHQ ZLH /HLVWXQJHQ GHU 3ࢊHJHversicherung, Patientenvorsorge sowie zu weiteren rechtlichen Aspekten, die bei einer Demenzerkrankung von Bedeutung sein können. Ein Augenmerk OLHJW ]XGHP DXI GHU (QWODVWXQJ YRQ SࢊHJHQGHQ $Qgehörigen. Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist das Thema Selbstfürsorge. Möge unser Ratgeber im wahrsten Sinne des Wortes für Sie zum Wegweiser werden und Ihnen mit seinen Informationen Orientierung und Hilfestellung in Ihrer oft schwierigen Situation vermitteln. Marion Geißler Grußwort Gundula Frenzel, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie am SRH-Klinikum Naumburg Demenz ist eine schwere Erkrankung, die jeden von XQV EHWUHࢆHQ NDQQ 6LH LVW QLFKW QXU HLQH (UNUDQkung des hohen Alters. Wir kennen Demenzen des Kindesalters, des Vorruhestandes bis 60 Jahre und schließlich den Erkrankungsbeginn jenseits des 60. Lebensjahres. Die Verläufe der Erkrankung sind unterschiedlich – von schleichend bis fulminant, aber LPPHU EHWULࢆW HV QHEHQ GHP *HG¦FKWQLV DXFK DQdere Funktionen und führt unweigerlich immer zum 7RG GHU %HWURࢆHQHQ Mit der Allianz für Demenz und dem Wegweiser P¸FKWHQ ZLU GLH ZLU ELVODQJ QLFKW EHWURࢆHQ VLQG denen zur Seite stehen, die von dieser Erkrankung GLUHNW XQG LQGLUHNW EHWURࢆHQ VLQG (V LVW XQV HLQ $Qliegen, Menschen mit Demenz in unserer Gesellschaft integriert zu wissen, sie zu unterstützen, ihnen Wegweiser und Begleiter zu sein, um bis zum Lebensende sicher begleitet am Leben und in der Gemeinschaft teilnehmen zu können. Die Diagnose Demenz ist immer noch massiv mit Stigmata behaftet und kann einen, nicht nur als BeWURࢆHQHQ VRQGHUQ DXFK DOV $QJHK¸ULJHQ VHHOLVFK und gesellschaftlich in die Knie zwingen. Es ist an uns Allen, die Barrieren der Berührungsängste zu durchbrechen, und zwar nicht nur wir als Begleiter, Gesunde oder im sozialen/medizinischen Bereich 7¦WLJHQ VRQGHUQ YRU DOOHP DXFK 6LH DOV %HWURࢆHQHU egal ob Erkrankter oder Angehöriger. Nehmen Sie die Möglichkeiten wahr, treten Sie für Ihr Leben ein, denn dann können helfend ausgestreckte Arme Sie erreichen und vor allem kann sich dadurch das Leben mit Demenz in unserer Gesellschaft verändern. Gemeinsam können wir, egal ob erkrankt oder gesund, einen Weg gehen, der Lebensfreude, Würde und Schönheit immer noch beinhalten kann trotz aller Schwere. Gundula Frenzel Grußworte 5

6 3ࢊHJHGLHQVWOHLVWXQJHQ „HIER WERDE ICH WERTGESCHÄTZT“ Wohnpark AM TÖPFERDAMM Wir bieten liebevolle Betreuung, professionelle Pflege und nette Gesellschaft für Menschen, die im Alltag auf Unterstützung angewiesen sind. In Weißenfels halten wir ein umfassendes Angebot für Sie bereit. Sie möchten mehr erfahren? Sprechen Sie uns an! Wohnpark AM TÖPFERDAMM Töpferdamm 19/21 | 06667 Weißenfels Tel. 03443 343-0 | E-Mail toepferdamm@dus.de www.avendi-senioren.de DAUERPFLEGE | KURZZEITPFLEGE SERVICE-WOHNEN | AMBULANTE PFLEGE 3ࢊHJH UNSERE PHILOSOPHIE Der Mensch steht im Mittelpunkt Unser Leistungsspektrum • Unterstützung bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität • Hilfestellung und Beratung bei der Beantragung von Leistungen der Pflege, Krankenversicherung und anderer Sozialleistungsträger • Beschaffung notwendiger Pflegehilfsmittel • Urlaubsvertretung für pflegende Angehörige • Vermittlung ergänzender ambulanter Angebote (Hausnotruf, Essen auf Rädern, Fahrdienst, Fußpflege, Friseur usw.) • Beratungsbesuch (Pflegegrad 1, 2 und 3 halbjährlich, Pflegegrad 4 und 5 vierteljährlich) • ergänzende Hilfsangebote nach individueller Absprache • Medizinische Behandlungspflege • Ambulante Palliativversorgung Mitglied im bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. PFLEGE 2.0 GmbH Max-Planck-Straße 1 06667 Weißenfels ANJA HERRMANN Geschäftsführerin MANDY STACHEL Pflegedienstleitung kontakt@pflege-20.de www.pflege-20.de 24h Telefon 03443 3355410

1 Diagnose und Umgang 9 1.1 Demenz – Die Diagnose 9 1.2 Erkennungsmerkmale einer Demenz 10 1.3 Der Umgang mit Demenz in der Familie 12 1.4 Kommunikation mit dem Erkrankten 14 2 Therapien und Behandlungen 15 2.1 Arztbesuche und Therapiemöglichkeiten 15 2.2 Ernährung 19 3 Wohnen und Leben 21 3.1 Wohnraumanpassung bei Demenz 21 3ࢊHJH LP +HLP :HLWHUH 3ࢊHJHDQJHERWH 4 Formelle und rechtliche Themen 25 4.1 Vorsorgevollmacht 25 4.2 Betreuungsverfügung 26 4.3 Patientenverfügung 27 4.4 Versicherungen 27 5 Finanzielle Unterstützung 28 /HLVWXQJHQ GHU 3ࢊHJHYHUVLFKHUXQJ 3ࢊHJHXQWHUVW¾W]XQJVJHOG 5.3 Leistungen des Sozialhilfeträgers 31 5.4 Steuern 31 5.5 Rente 31 5.6 Schwerbehindertenausweis 31 6 Unterstützungen für Angehörige 33 .XU I¾U SࢊHJHQGH $QJHK¸ULJH 6.2 Urlaub 33 6.3 Selbsthilfegruppen 33 7 Adressen und Ansprechpartner 34 :R ࢉQGH LFK +LOIH XQG 8QWHUVW¾W]XQJ im Burgenlandkreis? 34 7.2 Weitere wichtige Kontaktdaten 36 7.3 Hilfen im Internet 38 Inhalt Impressum Herausgeber: BVB-Verlagsgesellschaft mbH © BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2024 Texte: Landratsamt Burgenlandkreis Der Landrat Schönburger Str. 41 06618 Naumburg Kontakt: Burgenlandkreis Bereich Behindertenbeauftragte Frau Ines Prassler Tel. 03445 732981 prassler.ines@blk.de Hinweis: Die Grafik auf Seite 14, sowie der Text und die Tabelle „Finanzierung und Sozialleistungen“ wurden mit freundlicher Genehmigung der Stadt Jülich aus: „ALT WERDEN IN JÜLICH – LEBEN MIT DEMENZ IN JÜLICH“ entnommen. Weiterführende Informationen sind verlinkt mit dem online Portal der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz. Alle Angaben nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit. Irrtümer vorbehalten. Titel, Umschlaggestaltung, Fotos, Kartographien sowie Art und Anordnung des Inhalts sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nicht gestattet. Alle Rechte vorbehalten. In unserem Verlag erscheinen unter anderem Informationsbroschüren aller Art, Wirtschafts- und Gesundheitsmagazine, Firmenbroschüren sowie Faltpläne und sonstige kartographische Erzeugnisse. Das verwendete Papier wird im ECF-Verfahren (Elementarchlor-frei) hergestellt. seit1990 BVB-Verlagsgesellschaft mbH Friedrichstraße 4 | 48529 Nordhorn Tel. 05921 9730-0 | Fax 05921 9730-50 kundenservice@bvb-verlag.de www.bvb-verlag.de Lesen Sie diese Broschüre online! 7

8 Steffen Tetzner Reparaturservice rund ums Haus Steinsgraben 04 · 06712 Zeitz · Tel. 03441 227813 Funk 0160 97059487 · steffen.tetzner@gmx.net Wir unterstützen Sie gern Gesellschaft für Sonderfahrzeugtechnik mbH LEISTUNGEN: Reparatur- und Inspektionsservice für alle Fahrzeugtypen und -arten Standheizung Webasto/Eberspächer Gesellschaft für Sonderfahrzeugtechnik mbH Nordstraße 5 Tel. 03443 334713 06667 Weißenfels info@guhratec.de FAMILIENGEFÜHRTES UNTERNEHMEN Alters- und behindertengerechter Umbau von Fahrzeugen (einziges zertifiziertes Unternehmen im Landkreis) Kommunal- und Fahrschulautos WWW.GUHRATEC.DE Klimaanlagen/Klimatechnik Reifenservice Zweiradtechnik Anhängerreparatur Auto | Motor | Rad

© Seventyfour - AdobeStock.com 1.1 Demenz – Die Diagnose Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr KurzzeitgeG¦FKWQLV 6LH DXࢆ¦OOLJ K¦XࢉJ LP 6WLFK O¦VVW VROOWHQ Sie sich Ihrem Hausarzt anvertrauen. Auch WeVHQVYHU¦QGHUXQJHQ RGHU DXࢆ¦OOLJH 9HUKDOWHQVweisen sollten von den Angehörigen dem Hausarzt mitgeteilt werden. Der Hausarzt kann die Symptome, die Sie ihm schildern, versuchen einzuordnen und durch gezieltes Nachfragen den Verdacht auf das Vorliegen eines demenziellen Abbaus äußern. Falls sich der Verdacht auf eine Demenz erhärtet, sollte er eine Überweisung zum Facharzt für Psychiatrie oder Neurologie veranlassen. Mit Hilfe von Anamnese, Fremdanamnese, Blutuntersuchungen und kognitiven ScreeningTests kann der Hausarzt den Verdacht erhärten oder andere Erkrankungen, die mit Vergesslichkeit, Desorientiertheit, aber auch mit Antriebs- oder Lustlosigkeit einhergehen können, feststellen, die anderweitig behandelt werden müssen. Die Erstuntersuchungen ergeben eine YRUO¦XࢉJH 'LDJQRVH (UK¦UWHW VLFK GHU 9HUGDFKW auf das Vorliegen einer Demenz, werden spezielle Tests durch den Facharzt notwendig. Untersuchungen und Tests Zur Diagnose einer Demenzerkrankung können folgende Tests und Untersuchungen zum Einsatz kommen: ੏ Anamnese (Erhebung der KrankenJHVFKLFKWH GXUFK GHQ %HWURࢆHQHQ genaue Schilderung der Beschwerden (Symptome) und Entwicklung der BeschwerGHQ ]HLWOLFKHU 9HUODXI GXUFK GHQ %HWURࢆHQHQ selbst; Nennung von Vorerkrankungen und aller aktuell eingenommener Medikamente ੏ Fremdanamnese Erhebung der Entwicklung und Ausprägung der Beschwerden durch die Angehörigen, GLH PLW GHP %HWURࢆHQHQ ]X WXQ KDEHQ Diagnose und Umgang 1 9

੏ Familienanamnese Gibt es Demenzerkrankungen in der Familie? ੏ Körperliche Untersuchung regulär, wie z.B. Blutdruck- und Pulsmessung und neurologische Testungen, ZLH ] % 0XVNHOUHࢊH[H XQG %HZHJOLFKNHLW ੏ Blutuntersuchung %OXWHQWQDKPH XP ] % 6WRࢆZHFKVHOVW¸UXQJHQ Elektrolytentgleisungen und Vitaminmangel auszuschließen ੏ /LTXRUGLDJQRVWLN QXU GXUFK )DFKDU]W spezielle Untersuchung, um im Nervenwasser (Liquor) bestimmte Eiweiße nachzuweisen, die auf eine Alzheimererkrankung hinweisen oder eine Entzündung ausschließen ੏ Neuropsychologische Tests Untersuchung der geistigen Fähigkeiten, um z.B. Kurz- und Langzeitgedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, zeitliche und räumliche Orientierung abzuklären (z.B. Mini-Mental-Status-Test (MMST), Uhrentest, MoCA, CERAD) ੏ Bildgebende Verfahren ] % &RPSXWHUWRPRJUDSKLH &7 0DJQHWUHVRQDQ]WKHUDSLH 057 3RVLWURQHQHPLVVLRQVWRPRJUDࢉH 3(7 Untersuchungen, um Hirninfarkte, Blutungen, Tumore, Entzündungen oder eine Schrumpfung bestimmter Abschnitte des Gehirns zu erkennen Krankheiten, die mit einer demenziellen Entwicklung verwechselt werden können: ੏ Depression ੏ Hirnblutung ੏ Gehirntumore ੏ Infektionen des Gehirns (z.B. Gehirnhautentzündungen durch Herpes-Viren) ੏ Vitaminmangel (z.B. Vitamin-B12, Folsäure) ੏ Hormonmangel (z.B. Schilddrüsenhormon) ੏ Medikamente (z.B. regelmäßiger Gebrauch von Schlafmitteln (Benzodiazepine)) 1.2 Erkennungsmerkmale einer Demenz 'HU +DXVVFKO¾VVHO LVW QLFKW DXࢇQGEDU XQG GHU Name der Nachbarin will einem einfach nicht einfallen? Diese Gedächtnisprobleme kennt wohl jeder. Bei älteren Menschen treten sie, bedingt durch die physiologischen Alterungsprozesse, etZDV K¦XࢉJHU DXI 'LHVH OHLFKWH ȋ$OWHUVYHUJHVVOLFKkeit“ ist jedoch normal. Typische Merkmale der Demenzerkrankung sind ein Muster aus verschiedenen Symptomen. Es kommt zu Beeinträchtigungen, die das Erinnern, das Denken, die Sprache und die Orien- © LightField Studios - shutterstock.com 10

WLHUXQJ EHWUHࢆHQ $XFK 9HU¦QGHUXQJHQ GHV Sozialverhaltens und der Persönlichkeit können Symptome einer Demenz sein. Mögliche Erkennungsmerkmale: ੏ Vergesslichkeit, die akute Merkfähigkeit ist gestört ੏ :RUWࢉQGXQJVVW¸UXQJHQ ੏ Konzentrationsprobleme ੏ Orientierungsstörungen, beginnend mit Zeit und Ort ੏ Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit ੏ JHLVWLJH 8QࢊH[LELOLW¦W 9HU¦QGHUXQJHQ werden nicht mehr verkraftet ੏ passive Planung (= Routine) alltäglicher Handlungen nicht mehr möglich ੏ Änderung des Verhaltens und der Persönlichkeit (Aggressivität, Verlust der Empathiefähigkeit ੏ GLࢆXVH †QJVWH Als weitere Symptome können zum Beispiel Schlafstörungen und Störungen des Tag-NachtRhythmus, Appetit- und Essstörungen sowie Schluckstörungen und speziell im späten Stadium auch Inkontinenz auftreten. Typisch ist auch, dass Demenzpatienten ruhelos umhergehen (sogenanntes „Wandering“). Demenz ist nicht gleich Demenz $O]KHLPHU 'HPHQ] K¦XࢉJVWH )RUP der Demenzerkrankungen) Die Alzheimer-Symptome treten typischerweise schleichend ein. Mit der Zeit verschlechtert sich der geistige und körperliche Zustand der %HWURࢆHQHQ 'HU .UDQNKHLWVYHUODXI ZLUG LQ GUHL Stadien unterteilt. Zu Beginn kommt es zu leichten Gedächtnisstörungen und ersten Orientierungsproblemen. Das Denkvermögen wird zunehmend beeinträchtigt und im Krankheitsverlauf kommen oft neue Symptome wie Orientierungslosigkeit und Sprachstörungen hinzu. Im späten Stadium ist der körperliche Verfall so ZHLW IRUWJHVFKULWWHQ GDVV GLH %HWURࢆHQHQ RIW EHWWO¦JHULJ VLQG 9RQ $QJHK¸ULJHQ XQG 3ࢊHJHQden wird es oft als sehr belastend empfunden, GDVV VLFK K¦XࢉJ DXFK GDV 9HUKDOWHQ XQG GDV :Hsen des Erkrankten verändern. Alzheimer: Merkmale ੏ schleichender Beginn ੏ Symptome verschlechtern sich mit der Zeit, neue Symptome kommen hinzu ੏ Störungen in folgenden Bereichen sind typisch: Kurzzeitgedächtnis, Merkfähigkeit, Orientierung (beginnend bei der zeitlichen Orientierung), schlussfolgerndes Denken, :LHGHUHUNHQQHQ YRQ 2EMHNWHQ %HJULࢆHQ sowie Menschen, Verlust der Sprache ੏ Es kann auch zu möglichen Änderungen im Sozialverhalten und der Persönlichkeit kommen. Vaskuläre Demenz Bei den vaskulären (gefäßbedingten) Demenzen kommt es darauf an, welche Hirnregionen von GHU 'XUFKEOXWXQJVVW¸UXQJ EHWURࢆHQ VLQG ੏ plötzlicher Beginn ੏ oft sprunghafte Verschlechterung ੏ $ࢆHNWODELOLW¦W SV\FKLVFKHU =XVWDQG EHL GHP durch geringfügige Reize rasche und starke Schwankungen der Grundstimmung auftreten) mit vorübergehender Depression, unmotiviertes Weinen und/oder unbeherrschtes Lachen ੏ vorübergehende Episoden von Bewusst- seinstrübung oder Delir (oft durch weitere Infarkte bedingt) ੏ zusätzliche Befunde: Bluthochdruck – Strömungsgeräusche über Carotiden (Halsschlagadern) Wichtig! Einsichts- und Urteilsfähigkeit sowie Persönlichkeit können zunächst relativ gut erhalten bleiben. 11

Frontotemporale Demenz (Demenz bei Pick-Krankheit) Bei der frontotemporalen Demenz sind die HirnEHUHLFKH EHWURࢆHQ GLH I¾U XQVHUH .ULWLNI¦KLJNHLW das soziale Miteinander und die Empathie zuständig sind. Infolgedessen fallen Menschen mit einer frontotemporalen Demenz durch unkritisches, unempathisches Sozialverhalten zunächst auf bei gut erhaltender Orientierung und Merkfähigkeit. Frühes Stadium – Vergesslichkeit ੏ Kurzzeitgedächtnis lässt nach ੏ HUVWH :RUWࢉQGXQJV XQG Orientierungsprobleme ੏ 3UREOHPH NRPSOH[H $OOWDJVDXIJDEHQ (z. B. Regelung der Finanzen) alleine zu bewältigen ੏ Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen ੏ eigene Erkrankung wird bewusst wahr- genommen, auch verdrängt und verheimlicht Mittleres Stadium – Deutliche Ausfälle ੏ Langzeitgedächtnis geht zunehmend verloren ੏ vermehrte Sprachstörungen und Orientierungslosigkeit ੏ Verhaltensstörungen und Wesensänderungen (z. B. Unruhe, Rastlosigkeit, Gereiztheit) ੏ alltägliche Verrichtungen fallen immer schwerer (z. B. Einkaufen, Erledigungen im Haushalt, Zubereitung von Mahlzeiten) ੏ Stimmungsschwankungen ੏ Es wird Hilfe beim Essen und Trinken benötigt (wird schlicht vergessen). ੏ eigene Erkrankung wird kaum noch wahrgenommen Spätes Stadium – Kontrollverlust ੏ Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen ੏ Alltagsaufgaben können nicht mehr alleine bewältigt werden ੏ hochgradiger Abbau der kognitiven Fähigkeiten (Familienmitglieder werden z. B. nicht mehr erkannt) ੏ 9LHOH %HWURࢆHQH VWHOOHQ GDV 6SUHFKHQ HLQ ੏ Teilnahmslosigkeit ੏ Umherirren („Wandering“) nimmt zu ੏ körperlicher Verfall bis hin zur Bettlägerigkeit ੏ steigendes Infektionsrisiko Die Symptome der Alzheimer-Demenz schreiten meist langsam fort, sodass die Übergänge zwischen den verschiedenen Demenz-Stadien ࢊLH¡HQG VLQG 'LH 6HOEVW¦QGLJNHLW GHU %HWURࢆHQHQ kann länger erhalten werden, wenn die Therapie der Erkrankung frühzeitig eingeleitet wird. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Erkrankung in einem frühen Stadium erkannt wird. 1.3 Der Umgang mit Demenz in der Familie Eine Demenzerkrankung stellt nicht nur für die %HWURࢆHQHQ VHOEVW VRQGHUQ DXFK I¾U LKUH $Qgehörigen einen radikalen Schnitt im Leben dar. Zum einen ist da der Schock durch die einhergehenden Veränderungen durch die Diagnose, zum anderen die Trauer über den langsamen Abschied von dem vertrauten Menschen und dem gewohnten Zusammensein. Viele Angehörige, die mit einem an Demenz erkrankten Familienmitglied zusammenleben, SURࢉWLHUHQ GDYRQ ZHQQ VLH JXW ¾EHU GDV .UDQNheitsbild informiert sind und wissen, wo sie BeUDWXQJ XQG +LOIHVWHOOXQJHQ I¾U GHQ $OOWDJ ࢉQGHQ Es ist wichtig, dass Sie als Angehörige alle Entwicklungsphasen gemeinschaftlich begleiten, ZLFKWLJH (QWVFKHLGXQJHQ ]XVDPPHQ WUHࢆHQ XQG auf Veränderungen einheitlich reagieren. Als Angehörige sollten Sie immer eine gemeinsame und wiedererkennbare Sprache gegenüber dem ErNUDQNWHQ VSUHFKHQ 'DV VFKDࢆW 9HUWUDXHQ 5XKH und vermeidet Stress und Unverständnis. Vergessen Sie dabei nicht, auch den behandelnden Arzt mit einzubinden. 12

10 Grundregeln zum Umgang mit Demenzkranken 1. Informieren Sie sich über das Krankheitsbild. Um die Krankheit und die Veränderungen zu verstehen, die sie mit sich bringt, ist es wichtig, möglichst gut informiert zu sein. Bitte informieren Sie auch Ihre Umgebung (Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen etc.) über die Erkrankung, damit Verständnis entstehen und Unterstützung gewährleistet werden kann. 2. Behalten Sie wichtige Gewohnheiten der %HWURࢆHQHQ EHL 6LH VROOWHQ VR ODQJH ZLH P¸Jlich zum Beispiel an ihren geliebten Chorproben RGHU DQ GHP .DࢆHHEHVXFK PLW )UHXQGHQ WHLOQHKPHQ G¾UIHQ 'DV JLEW GHQ %HWURࢆHQHQ HLQ Stück Vertrautes und Sicherheit zurück. 3. Achten Sie auf einen gleichbleibenden 7DJHVDEODXI žEHUIRUGHUQ 6LH GLH %HWURࢆHQHQ nicht durch zu viele oder zu belastende Aktivitäten (z. B. Lärm, Gedränge). 4. Streiten Sie nicht! Demenzkranke folgen einer anderen Logik und sind mit Argumenten in der Regel nicht zu überzeugen. Vermeiden Sie deshalb unnütze Wortgefechte, die nur für schlechte Stimmung sorgen (kurze, klare Sätze). 9HUVXFKHQ 6LH .RQࢊLNWH ]XP %HLVSLHO GXUFK $Elenkung aufzulösen. 5. Bleiben Sie gelassen. Nehmen Sie Gefühlsschwankungen und Aggressionen nicht persönlich. Sie können sehr belastend sein, aber sie sind typische Symptome der Erkrankung. Suchen Sie rechtzeitig Hilfe, wenn Sie merken, dass Sie an Ihre Grenzen kommen. 6. Üben Sie sich in Geduld! Sprechen Sie deutlich und lang- sam und in einfachen, kurzen, klaren Sätzen. Wiederholen Sie das Gesagte nach Bedarf und geben Sie den %HWURࢆHQHQ DXVUHLFKHQG =HLW ]X UHDJLHUHQ 7. Geben Sie Orientierung. Große Uhren, gut lesbare Hinweisschilder (z. B. auf Schubladen), ein Kalender mit dem aktuellen Datum und wichtige Mitteilungen auf einer Tafel können GHQ %HWURࢆHQHQ GLH ]HLWOLFKH XQG U¦XPOLFKH Orientierung erleichtern. 8. Bleiben Sie in Kontakt! Im Verlauf der Erkrankung wird die sprachliche Verständigung immer schwieriger. Umso wichtiger ist es, durch körperliche Nähe, Blicke und Gesten mit dem %HWURࢆHQHQ LQ .RQWDNW ]X EOHLEHQ 'DEHL ELWWH immer die körperlichen Grenzen und das geistige Tempo des Demenzerkrankten wahren! 9. Sprechen Sie oft über schöne Erlebnisse in der Vergangenheit. Das Langzeitgedächtnis bleibt bei Demenz zu Beginn noch erhalten und durch schöne Erinnerungen lassen sich bei BeWURࢆHQHQ RIW SRVLWLYH *HI¾KOH KHUYRUUXIHQ 10. Denken Sie an sich selbst! Die Betreuung und 3ࢊHJH YRQ 'HPHQ]NUDQNHQ LVW VHOEVW I¾U )DFKkräfte eine große Herausforderung. Denken Sie GDUDQ I¾U VLFK VHOEVW $XV]HLWHQ ]X VFKDࢆHQ XP wieder Energien auftanken zu können. Nutzen Sie Hilfs- und Beratungsangebote von außen und sprechen Sie auch mit Familie und FreunGHQ ¾EHU ,KUH 6RUJHQ XQG 1¸WH 9LHOH 3ࢊHJHQGH HPSࢉQGHQ HV DOV VHKU KLOIUHLFK VLFK PLW DQGHUHQ Menschen, die in der gleichen Situation sind, auszutauschen. Nehmen Sie deshalb auch regelP¦¡LJ DQ GHQ 7UHࢆHQ GHU 6HOEVWKLOIHJUXSSH LQ Ihrer Nähe teil. 13

1.4 Kommunikation mit dem Erkrankten Wichtig ist, nicht über mehrere Themen oder Abläufe in einem Satz zu reden. Sprechen Sie mit Ihrem Angehörigen immer in kurzen, klaren und einfachen Sätzen. Achten Sie darauf, dass jeder Satz immer nur eine Botschaft enthält. Verpacken Sie mehrere Botschaften in mehrere Sätze und machen Sie zwischendurch beim Sprechen eine kurze Pause. $FKWHQ 6LH LQ GHU .RPPXQLNDWLRQ PLW ,KUHP EHWURࢆHQHQ $QJHK¸ULJHQ GDUDXI GDVV 6LH )UDJHQ P¸JOLFKVW SU¦]LVH VWHOOHQ :DUXP )UDJHQ XQG RࢆHQH )UDJHQ VROOWHQ QDFK 0¸JOLFKNHLW YHUPLHGHQ ZHUGHQ Stattdessen ist es sinnvoller, dass Fragen einfache Auswahlmöglichkeiten enthalten. Achten Sie zudem darauf, dass Sie dem Demenzerkrankten genügend Zeit zum Antworten geben. Das Essen ist fertig. Er ist so groß! W i r g e h e n g l e i c h Magst Du Eis oder Kuchen? Ähm... 1. Führen Sie das Gespräch auf gleicher Augenhöhe. 6. Achten Sie auch auf die Gefühle, die mitschwingen. 5. Unterstreichen Sie Ihre Worte durch Gesten und Mimik. 8. Hören Sie aufmerksam zu und achten Sie auf die Körpersprache. 11. Zeigen Sie Anerkennung für das, was gelungen ist und weisen Sie nicht auf Fehler hin. 9. Sagen oder fragen Sie immer nur eine Sache auf einmal. 10. Stellen Sie keine „Warum, Weshalb, Wann und Wo“-Fragen. 2. Seien Sie freundlich und zugewandt. 7. Lassen Sie Zeit zum Antworten. 3. Verwenden Sie einfache, kurze Sätze. 4. Sprechen Sie langsam und deutlich. www.deutsche-alzheimer.de Warum…? Wann…? Wo…? Weshalb…? 11 Tipps zur besseren Verständigung mit Menschen mit Demenz 14

© LightField Studios - shutterstock.com 2.1 Arztbesuche und Therapiemöglichkeiten Regelmäßig sollten Demenzerkrankte bei ihrem Hausarzt vorstellig werden, damit schnell auf eventuelle Veränderungen der Krankheitsfolgen reagiert werden kann. Achten Sie darauf, dass der Arztbesuch möglichst immer in Begleitung eines Angehörigen erfolgt. Zum einen können Sie so erfahren, wie der Arzt die aktuelle Situation einschätzt und welche Verordnungen er macht. Zum anderen haben Sie selbst die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Am sinnvollsten sind Hausbesuche durch den vertrauten Arzt, um mögliche Ortswechsel mit dem Erleben von Überforderung zu vermeiden. Die Therapie umfasst in der Regel verschiedene Maßnahmen, die darauf abzielen, die Symptome und die Alltagsfähigkeiten zu verbessern oder zumindest zeitweise zu stabilisieren. Welche Therapieformen im Einzelfall geeignet sind, hängt unter anderem von der Ursache und vom Stadium der Erkrankung ab. Durch eine geeignete und frühzeitige Behandlung lassen sich die Symptome jedoch RIW KLQDXV]¸JHUQ XQG OLQGHUQ +¦XࢉJ N¸QQHQ 0HQschen mit Demenz länger selbständig leben, wenn ihre Krankheit rechtzeigt behandelt wird. Im Rahmen der Demenz-Therapie können verschiedene Behandlungsbausteine zum Einsatz kommen. Falls dem demenziellen Abbau andere behandelbare Ursachen zu Grunde liegen, müssen diese behandelt werden. Neben den Medikamenten kommen dann auch Therapieformen wie die Ergotherapie und das Gedächtnistraining infrage. Therapien und Behandlungen 2 15

Eine Demenz kann nicht geheilt werden. Die Therapie umfasst in der Regel verschiedene Maßnahmen, die darauf abzielen, die Beschwerden und die Alltagsfähigkeit zu verbessern oder zumindest zeitweise zu stabilisieren. Welche Therapieformen im Einzelfall geeignet sind, hängt u.a. von der Form und der individuellen Entwicklung der Erkrankung ab. Medikamentöse Behandlung Bei der Alzheimer-Demenz gibt es Medikamente (sogenannte Antidementiva), die im frühen und mittleren Stadium zugelassen sind und unter strenger Prüfung der Nebenwirkungen eingesetzt werden sollten. Bei allen anderen Demenzformen gibt es keine zugelassenen Medikamente, die den Krankheitsverlauf verändern. Allerdings gibt es sogenannte Neuroleptika (Risperidon, Quetiapin), GLH EHL 9HUKDOWHQVDXࢆ¦OOLJNHLWHQ XQG $JJUHVVLYLW¦W für eine bestimmte Zeit eingesetzt werden können. Nicht-medikamentöse Behandlung Nicht-medikamentöse Therapieansätze bei Demenz KDEHQ ]XP =LHO GLH %HࢉQGOLFKNHLW GHU 3DWLHQWHQ ]X verbessern und es ihnen zu erleichtern, sich an das nachlassende Leistungsvermögen anzupassen. Dabei geht es unter anderem darum, noch bestehende Fähigkeiten zu erhalten und wenn möglich zu stärken. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass ausgewählte Behandlungsformen wie zum Beispiel die Musik- oder Kunsttherapie auch auf emotionaler (EHQH ZLUNHQ XQG DXI GLHVH :HLVH ]XP :RKOEHࢉQden der Erkrankten beitragen können. Wichtig ist, dass die individuellen BedürfnisVH GHV (UNUDQNWHQ XQG GHV 3ࢊHJHQGHQ EHU¾FNsichtigt werden. Grundsätzlich eignen sich viele Therapieansätze eher für die Anfangsstadien der Demenz, da ein Gefühl der Frustration bei den BeWURࢆHQHQ XQEHGLQJW YHUPLHGHQ ZHUGHQ VROO Verhaltenstherapie Die Verhaltenstherapie wird bei Demenz im Frühstadium der Erkrankung eingesetzt und kann zur besseren Bewältigung von Angst, Wut oder Depressionen beitragen. 16

Realitäts-Orientierungs-Training Durch gezielte Hinweise und Hilfen wie Uhren oder Kalender kann die zeitliche und räumliche Orientierung der Patienten gefördert werden. Dieses spezielle Training kommt vor allem im Frühstadium der Erkrankung infrage. Physiotherapie Durch eine individuell angepasste Bewegungstherapie können körperliche Beschwerden gelindert und auch die Körperwahrnehmung und das :RKOEHࢉQGHQ YHUEHVVHUW ZHUGHQ 'HV :HLWHUHQ kann das Risiko für Stürze durch ein leichtes aber regelmäßiges Training des Gleichgewichts gesenkt werden. Ergotherapie Im Rahmen einer Ergotherapie werGHQ PLW GHP %HWURࢆHQHQ UHOHYDQWH Tätigkeiten wie Einkaufen, Kochen, Zeitunglesen oder Gedächtnistraining eingeübt, um die Alltagskompetenzen möglichst lange zu erhalten. Solche Maßnahmen können im frühen und mittleren Stadium zum Einsatz kommen. 17 Praxis für Ergotherapie Reinhild Mokros Sprechzeiten: Montag bis Freitag ab 8 Uhr Poststraße 36 | 06618 Naumburg Tel. 03445 677491 | Mobil 0176 80004404 praxis@ergotherapie-mokros.de www.ergotherapie-mokros.de Fachbereiche ii Pädiatrie ii Neurologie – Geriatrie ii WƐLJĐŚŝĂƚƌŝĞ ʹ WƐLJĐŚŽƐŽŵĂƟŬ ii Orthopädie – Chirurgie – Traumatologie – Rheumatologie Ergotherapeuten

Kognitives Training (Gedächtnistraining) %HJULࢆH HUUDWHQ 5HLPH HUJ¦Q]HQ RGHU )DUEHQ erkennen – durch einfache Merk- und Konzentrationsübungen kann zu Beginn der Erkrankung die Hirnleistung trainiert und das Denkvermögen geschult werden. Erinnerungstherapie und %LRJUDࢉH $UEHLW Bei der Erinnerungstherapie geht es darum, mit GHQ %HWURࢆHQHQ EHLVSLHOVZHLVH GXUFK )RWRV DOWH Lieder oder Gedichte positive Erinnerungen anzustoßen, zu beleben oder auszutauschen. Denn wenn sich Demenzkranke an wichtige Ereignisse LKUHU %LRJUDࢉH RGHU GHU )DPLOLHQJHVFKLFKWH HULQQHUQ NDQQ GLHV LKU :RKOEHࢉQGHQ YHUEHVVHUQ XQG die Identität stärken. Da sich dieser Therapieansatz auf das Langzeitgedächtnis stützt, kann er oft noch lange im Krankheitsverlauf eingesetzt werden. Künstlerische Therapien Gemeinsames Singen, Musizieren, Tanzen oder Malen kann den Erkrankten zum Beispiel dabei helfen, ihre Gefühle auszudrücken und wirkt sich oft auch positiv auf das Wohlbe- finden aus. Diese Therapieformen sind oft auch im fortgeschrittenen Stadium noch geeignet. „Snoezelen“ und Aromatherapie Verfahren, die die Sinne ansprechen, können oft auch im späteren Demenzstadium noch eingesetzt werden, wobei immer darauf geachtet ZHUGHQ PXVV GDVV GLH %HWURࢆHQHQ GXUFK HLQH geschulte Kraft begleitet werden. Beim sogenannten „Snoezelen“ (Phantasiewort aus den QLHGHUO¦QGLVFKHQ %HJULࢆHQ VQXࢆHOHQ VFKQXSpern und doezeleln = dösen) handelt es sich um HLQH 0HWKRGH EHL GHU GHQ %HWURࢆHQHQ LQ HLQHP warmen, gemütlichen Raum angenehme Klänge, '¾IWH RGHU /LFKWHࢆHNWH GDUJHERWHQ ZHUGHQ 'DV soll die Entspannung fördern und positive Gefühle hervorrufen. Aromatherapien/Düfte wecken Erinnerungen. Sinnvolle Beschäftigung Eine „sinnvolle Beschäftigung“ ist bei Demenzpatienten nur begrenzt möglich. Dennoch können 6LH LP $OOWDJ ]XVDPPHQ PLW GHP %HWURࢆHQHQ YLHle Dinge gemeinsam unternehmen, z.B. GartenDUEHLW 6SD]LHUJ¦QJH 3ࢊHJH YRQ +DXVWLHUHQ © belahoche - AdobeStock.com 18

2.2 Ernährung Die Frage nach der richtigen Ernährung bei DePHQ] VWHOOW VLFK YLHOHQ %HWURࢆHQHQ $QJHK¸ULJHQ XQG 3ࢊHJHQGHQ *UXQGV¦W]OLFK ZLUG HLQH DXVJHwogene Kost empfohlen. Mit der Zeit schwinden bei demenziell erkrankten Menschen die sogenannten kognitiven )¦KLJNHLWHQ )¾U GHQ %HWURࢆHQHQ ZLUG HV ]Xnehmend schwieriger, Zusammenhänge zu verstehen und daraus Rückschlüsse zu ziehen. Das wirkt sich auch auf seine Essgewohnheiten sowie sein Durst- und Hungergefühl aus (Hungergefühl und Geschmackssinn lassen nach). Menschen, die an Demenz erkrankt sind, sollten sich abwechslungsreich und gesund ernähUHQ ] % %URW 5HLV .DUWRࢆHOQ )LVFK 2EVW (LHU Joghurt, Milch, Käse; Fleisch nur in geringen Mengen). Wichtig ist auch, ausreichend zu trinken. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es bei Demenzkranken oft zu Appetitlosigkeit, sodass sich leicht eine Mangelernährung einstellen kann. 'DQQ LVW HV I¾U 3ࢊHJHQGH ZLFKWLJ QLFKW XQEHGLQJW auf Ernährungsregeln zu achten – jetzt kommt es vielmehr darauf an, dass die Kranken überhaupt etZDV ]X VLFK QHKPHQ :HQQ HV I¾U GLH %HWURࢆHQHQ schwierig wird, mit Messer und Gabel zu essen, © Hunor Kristo - AdobeStock.com kann die mundgerechte Zubereitung der Speisen eine gute Alternative sein. Bei Schluckstörungen VROOWHQ $QJHK¸ULJH XQG 3ࢊHJHQGH GDUDXI DFKWHQ dass die Konsistenz der Speisen angepasst wird ] % .DUWRࢆHOS¾UHH VWDWW .DUWRࢆHOQ &UHPHVXSSHQ 6SLQDW JHNRFKWHU ZHLFKHU )LVFK +DFNࢊHLVFK Streichwurst, Streichkäse). Lieblingsgerichte stehen zudem auch bei Demenzerkrankten hoch im Kurs. Kochen Sie altbekannte und beliebte Gerichte. Der vertraute Geruch und der geliebte GeVFKPDFN YHUVFKDࢆHQ HLQ JXWHV *HI¾KO XQG JHEHQ Sicherheit. Übrigens: Viele ältere Menschen und auch Demenzkranke mögen Süßes – denn diese Geschmacksrichtung können Sie noch am deutlichsten wahrnehmen. Nehmen Sie, die Mahlzeiten gemeinsam mit GHP %HWURࢆHQHQ RGHU PLW ,KUHU )DPLOLH RGHU JXten Freunden gemeinsam ein. Zeigen Sie, wie es schmeckt und wie man das Besteck benutzt. Der %HWURࢆHQH NDQQ HV ,KQHQ HLQIDFK QDFKPDFKHQ Unabhängig vom Stadium der demenziellen Erkrankung ist es in individuellen Fällen hilfreich, bei Schluckstörungen fachtherapeutische Hilfe (Logopädie) in Anspruch zu nehmen. 19

20 BETREUTES WOHNEN IM HAUS AMBIENTE Die Zeitzer Wohnungsgenossenschaft in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Seniorenhilfe Zeitz“ • 39 barrierefreie Wohnungen zwischen 30 und 70 m² • Begegnungsstätte • umfangreiche Serviceangebote 0800 4411123 Informieren Sie sich unter: Natürlich haben wir in weiteren Objekten barrierefreie Wohnungen in Zeitz und im Umland. Hier sind Sie zuhause Hühnerjagd 2 06632 Freyburg/Unstrut Tel. 034464 61003 Fax 034464 61004 info@wg-unstruttal.de www.wg-unstruttal.de

© slavun - AdobeStock.com 3.1 Wohnraumanpassung bei Demenz Bei demenziell erkrankten Menschen sollte die :RKQUDXPDQSDVVXQJ VR XQDXࢆ¦OOLJ XQG EHKXWsam wie möglich erfolgen. Vertraute Gegenstände sollten erhalten bleiben, weil der Grundsatz gilt: Bekannt ist vertraut. Das, was dem Menschen vertraut ist, dient ihm zur Orientierung und nimmt LKP DXFK HLQHQ 7HLO VHLQHU +LOࢊRVLJNHLW XQG $QJVW Aber, was früher unbedenklich war, kann nun eine Gefahr darstellen. Sie sollten also in der Wohnung Ihres Angehörigen gezielt und sorgfältig nach potentiellen Gefahrenquellen Ausschau halten, die zu Verletzungen oder Stürzen führen können. Das eigene Zuhause soll schließlich auch weiterhin Sicherheit bieten. Dabei ist es oftmals bereits mit einfachen Mitteln möglich, potentielle Gefahrenquellen zu beseitigen, z.B.: ੏ Gibt es Rutschgefahren in der Dusche oder Badewanne? Hier kann mit speziellen Aufklebern oder einer rutschfesten DuschPDWWH OHLFKW $EKLOIH JHVFKDࢆHQ ZHUGHQ ੏ Wie sind die Teppichböden verlegt? Gibt es Flurläufer oder dickere Teppiche, die zu Stolperfallen werden könnten? Achten Sie darauf, dass Teppiche rutschfest verlegt sind, vor allem, wenn Ihr erkrankter Angehöriger auf einen Rollator angewiesen ist. Flurläufer oder dickere Teppiche sollten mit einem geeigneten Klebeband am Boden befestigt oder entfernt werden. Des Weiteren sollte auf feste Hausschuhe geachtet werden. Zudem kann es aber auch erforderlich sein, geZLVVH 8PEDXPD¡QDKPHQ ]X WUHࢆHQ 6LH GLHQHQ der Absicherung der Wohnung und sollen zudem die Mobilität des Erkrankten sichern und fördern. Wichtig wäre hierbei: ੏ Sind die Durchgänge in der Wohnung oder im Haus breit genug für einen Rollstuhl oder Rollator? ੏ Gibt es mehrere Räume auf mehreren Etagen, sodass das Schlafzimmer eventuell ins Erdgeschoss verlegt werden kann? ੏ Gibt es Handläufe an den Treppen? ੏ *LEW HV +DOWHJULࢆH ] % DQ GHU %DGHZDQQH in der Dusche oder an der Toilette? Wohnen und Leben 3 21

22 0RELOH .UDQNHQSࢊHJH XQG 3ࢊHJHHLQULFKWXQJHQ Wir bieten: ambulante Kranken- und Pflegeleistungen • zuverlässige Haushaltshilfe • Wohnen mit Service NEU: Tagespflege „Am Kirschberg“ Platz an der Mühlstraße 1, 06682 Teuchern • Tel. 034443 21138 • info@krankenpflege-reimann.de Goethestr. 26, 06679 Hohenmölsen • Tel. 034441 9907-0 • verwaltung@residenz-am-wasserturm.de

੏ Hat das Bett die richtige Höhe, sodass ein einfaches Hinlegen oder Aufstehen möglich LVW" 3ࢊHJHEHWWHQ XQG +HEHPHFKDQLNHQ können hier helfen) ੏ Hat die Duschwanne einen möglichst niedrigen Einstieg? Auch der Einsatz von technischen Hilfsmitteln kann die Sicherheit erhöhen und ermögOLFKW VRPLW GHP %HWURࢆHQHQ LQ VHLQHU YHUWUDXWHQ Umgebung zu bleiben. Beispiele: ੏ spezielle Seniorentelefone ੏ GPS-Systeme ੏ Zeitschaltautomatik und Kindersicherungen ੏ Rauchmelder verhindern Brände ੏ Fenster, Balkone und Türen sichern ੏ akustische und optische Signale warnen beim Verlassen der Wohnung ੏ elektrischen Herd/Gasherd sichern/abklemmen Ein ausreichender Bewegungsraum z.B. im Garten bietet dem gesteigerten Bewegungsdrang Raum, verhindert ein Entschwinden des %HWURࢆHQHQ %HL :HJODXIWHQGHQ]HQ VROOWH GHU Ausgang gesichert werden, natürlich unter Berücksichtigung der individuellen Freiheit. Hausnotruf Zusätzliche Sicherheit und Hilfe per Knopfdruck bietet ein Hausnotruf. Darunter versteht man ein System, mit dessen Hilfe vor allem ältere Menschen im Notfall unkompliziert und selbstständig professionelle Hilfe von außen anfordern können. Kommt es beispielsweise zu einem Sturz, kann so direkte Hilfe angefordert werden. Das kann unter Umständen sogar lebensrettend sein. Benötigt wird hier lediglich ein Telefonanschluss, an den eine Basisstation angeschlossen wird. Komplettiert wird das System durch einen Notrufsender. Diesen trägt der Erkrankte beispielsweise am Handgelenk bei sich, sodass er im Bedarfsfall einen Notruf absetzen kann. Im Falle eines Notrufes wird eine Notrufzentrale informiert und die Hilfevermittlung unmittelbar in Gang gesetzt. Die Notrufzentralen sind rund um GLH 8KU HUUHLFKEDU 'LH 3ࢊHJHNDVVHQ EHWHLOLJHQ sich mit Zuschüssen an den Kosten. Beratung zu Kooperationspartnern erfolgt EHL GHU 3ࢇHJHNDVVH Bevor Sie jedoch Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine sachkundige Beratung hinzuziehen. Dies ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. 'HQQ 3ࢊHJHNDVVHQ XQWHUVW¾W]HQ LP 5DKPHQ GHU 3ࢊHJHOHLVWXQJHQ HLQH :RKQUDXPDQSDVVXQJ I¾U 3ࢊHJHEHG¾UIWLJH JHP i 6*% ;,, PLW PD[LPDO 4.000,00 Euro einmalig für alle Maßnahmen der Barrierefreiheit. Falls später weitere Umbauten beQ¸WLJW ZHUGHQ VROOWHQ NDQQ GLH 3ࢊHJHNDVVH XQWHU Umständen erneut Zuschüsse gewähren. Voraussetzung für einen Zuschuss ist, dass die baulichen 0D¡QDKPHQ GLH K¦XVOLFKH 3ࢊHJH HQWZHGHU ¾EHUhaupt erst ermöglichen oder erheblich erleichtern RGHU GLH %HODVWXQJ I¾U GHQ 3ࢊHJHEHG¾UIWLJHQ EH- ]LHKXQJVZHLVH GLH 3ࢊHJHSHUVRQ YHUULQJHUQ 'HU entsprechende Antrag mit Kostenvoranschlag ist EHL GHU 3ࢊHJHNDVVH HLQ]XUHLFKHQ Wenn sogar der beste Umbau nicht zu mehr Barrierefreiheit oder Selbstständigkeit führt, sollten Sie über eine neue Wohnung nachdenken. 3ࢊHJH LP +HLP 9ROOVWDWLRQ¦UH 3ࢊHJH 3ࢊHJHEHG¾UIWLJH GHU 3ࢊHJHJUDGH ELV KDEHQ $QVSUXFK DXI 3ࢊHJH LQ YROOVWDWLRQ¦UHQ (LQULFKWXQJHQ 9ROOVWDWLRQ¦UH 3ࢊHJH EHGHXWHW GDVV 6LH LQ HLQHP 3ࢊHJHKHLP YHUVRUJW ZHUGHQ ȁ XQG ]ZDU rund um die Uhr. .XU]]HLWSࢊHJH 9HUKLQGHUXQJVSࢊHJH Wenn Sie für eine kurze Zeit eine vollstationäre 3ࢊHJH EHQ¸WLJHQ HWZD LP $QVFKOXVV DQ HLQHQ .UDQNHQKDXVDXIHQWKDOW RGHU ZHQQ ,KUH 3ࢊHJHSHUVRQ DXVI¦OOW N¸QQHQ 6LH HLQH .XU]]HLWSࢊHJH EHanspruchen. Die Aufnahme in eine entsprechende Einrichtung ist für bis zu 28 Tage möglich. 'LH .XU]]HLWSࢊHJH HUIROJW LQ YROOVWDWLRQ¦UHQ (LQULFKWXQJHQ PLW .XU]]HLWSࢊHJHSO¦W]HQ 23

:HLWHUH 3ࢊHJHDQJHERWH )¾U GHPHQ]HUNUDQNWH 3ࢊHJHEHG¾UIWLJH JLEW HV YHUVFKLHGHQH 3ࢊHJHDQJHERWH 1XW]HQ 6LH KLHU LPPHU GLH LQGLYLGXHOOH 3ࢊHJHEHUDWXQJ ,KUHU 3ࢊHJHNDVVH $PEXODQWH 3ࢊHJH (LQ DPEXODQWHU 3ࢊHJHGLHQVW XQWHUVW¾W]W 6LH LQ der eigenen Häuslichkeit. 7HLOVWDWLRQ¦UH 3ࢊHJH 7DJHVSࢊHJH Mit einem Fahrdienst werden Sie abgeholt, verbringen den Tag in einer Einrichtung und werden nachmittags wieder nach Hause gefahren. Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz Eine Demenz-WG ermöglicht demenzkranken Menschen betreutes Wohnen in einer überschaubaren Gruppe mit familiärer Struktur. Angehörige beauftragen gemeinsam einen DPEXODQWHQ 3ࢊHJHGLHQVW XQG QHKPHQ QDFK HLJHQHP (UPHVVHQ VHOEVW 3ࢊHJH XQG %HWUHXungsaufgaben wahr. Die Mitglieder der Wohngemeinschaft werden rund um die Uhr versorgt. -H QDFK 3ࢊHJHJUDG (LQVWXIXQJ EHWHLOLJW VLFK GLH 3ࢊHJHYHUVLFKHUXQJ DQ GHQ .RVWHQ I¾U GLH 3ࢊHJH bei Demenz. 24 $PEXODQWH 3ࢊHJHGLHQVWH innoCare Nebra Schloßhof 1 066142 Nebra Tel. 034461 262646 Mobil 0174 5631461 info@innovative-pflege-nebra.de Unsere Leistungen Unterstützung oder vollständige Übernahme der Körperpflege, Ernährung und Mobilität Ärztlich verordnete Leistungen (Injektionen, Verbände, Medikamente uvm.) Spezielle ärztlich verordnete Leistungen (Port, Stoma, Sonden, Tracheostomieversorgung uvm.) Verhinderungspflege (Auszeit für pflegende Angehörige) Zusätzliche Betreuungsleistungen / Entlastungsleistungen (z. B. für Menschen mit Demenzerkrankungen) Qualitätssicherungsbesuche für die Pflegekasse Hausnotruf/24 Stunden Rufbereitschaft Hauswirtschaft / Hausmeisterdienste In der Welt der Pflege waren wir schon immer anders

© Robert Kneschke - AdobeStock.com 4.1 Vorsorgevollmacht Viele Demenzkranke sind irgendwann nicht mehr geschäftsfähig. Dann ist es zu spät, um eine Vorsorgevollmacht zu erstellen. Sorgen Sie darum rechtzeitig vor. Mit einer Vorsorgevollmacht können vorsorglich eine oder mehrere Vertrauenspersonen bestimmt werden, die im Bedarfsfall die rechtlichen Angelegenheiten im Umfang der erteilten Vollmacht wahrnehmen. Die Vorsorgevollmacht ermöglicht ein hohes Maß an Selbstbestimmung, setzt jedoch volles Vertrauen zu den Personen voraus, die in der Vollmacht bestimmt wurden. So können Sie jedoch eine gerichtlich angeordnete Betreuung vermeiden. Denn Angehörige können Demenzkranke nicht automatisch vertreten. Sie dürfen nur handeln, wenn sie in einer Vollmacht ausdrücklich dazu berechtigt wurden. Formelle und rechtliche Themen 4 25

Achtung: Ist keiner Ihrer Angehörigen bevollmächtigt, dürfen Ärzte ihnen keine Auskunft über Ihren Gesundheitszustand erteilen. Eine Vorsorgevollmacht kann von jeder volljährigen geschäftsfähigen Person erteilt werden. Sie sollten sie schriftlich erstellen, datieren und unterschreiben. Bei Demenzpatienten besteht die Gefahr, dass später infrage gestellt wird, ob sie zum Zeitpunkt der Erstellung geschäftsfähig waren. Für die Bevollmächtigten ist es meist unmöglich, dies nachträglich nachzuweisen. Darum besteht die Möglichkeit, bereits bei der Erstellung der Vorsorgevollmacht Ihre Geschäftsfähigkeit bestätigen zu lassen, zum Beispiel durch Ihren behandelnden Arzt. Sie sollten die Bescheinigung unbedingt mit der Vollmacht gemeinsam aufbewahren. Eine weitere Möglichkeit ist die notarielle Beurkundung. Hierbei wird das Dokument gemeinsam mit dem Notar aufgesetzt, welcher die Geschäftsfähigkeit feststellt, alle wichtigen Punkte mit dem Vollmachtgeber bespricht und schließlich die Vollmacht in rechtssicheren ForPXOLHUXQJHQ HUVWHOOW LVW NRVWHQSࢊLFKWLJ 'LH Vorsorgevollmacht kann jederzeit geändert oder widerrufen werden, solange der Vollmachtgeber geschäftsfähig ist. Damit Bevollmächtigte für den Vollmachtgeber handeln können, benötigen sie das Originaldokument. Um Missbrauch zu verhindern, behält der Ersteller in der Regel das Original. Deshalb sollten die Stellvertreter wissen, ZR VLFK GLH 9RUVRUJHYROOPDFKW EHࢉQGHW GDPLW sie im Notfall darauf zugreifen können. Dies gilt umso mehr bei Demenzpatienten, bei denen das Gedächtnis mit der Zeit immer mehr nachlässt. Tipp: Eine Registrierung der Vorsorgevollmacht beim Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer ist sinnvoll, denn dort erkundigen sich BetreuungsJHULFKWH LP (UQVWIDOO RE GLH EHWURࢃHQH Person eine Vorsorgevollmacht erstellt KDW LVW NRVWHQSࢇLFKWLJ 4.2 Betreuungsverfügung Die Betreuungsverfügung ist eine Alternative für die Erteilung einer Vorsorgevollmacht. In dieser können Sie festhalten, welche Person vom Gericht im Bedarfsfall als Betreuer eingesetzt werden soll. Alternativ oder zusätzlich können Sie auch angeben, welche Person auf keinen Fall als Betreuer bestellt werden soll. Zudem können Sie darin auch noch weitere Regelungen und Wünsche festhalten, zum Beispiel, dass Sie möglichst lange zu Hause leben möchten. Beim Verfassen der Betreuungsverfügung sollten Sie Ihre Wünsche so konkret wie möglich formulieren, damit diese bestmöglich umgesetzt werden können. Im Gegensatz zu Bevoll26

mächtigten wird bei gerichtlich bestellten Betreuern durch das Betreuungsgericht überprüft, ob sie in Ihrem Sinne handeln. Die Betreuungsverfügung kann – genau wie die Patientenverfügung – auch ergänzend zur Vorsorgevollmacht erstellt werden. 4.3 Patientenverfügung Mit einer Patientenverfügung können volljährige, geschäftsfähige Personen ihre Behandlungswünsche für Situationen festhalten, in denen sie nicht mehr selbst entscheiden können. Das Gesetz GHࢉQLHUW GLH 3DWLHQWHQYHUI¾JXQJ DOV VFKULIWOLFKH Festlegung einer volljährigen Person, ob sie in bestimmte, zum Zeitpunkt der Festlegung noch nicht unmittelbar bevorstehende Untersuchungen ihres Gesundheitszustands, HeilbehandlunJHQ RGHU ¦U]WOLFKH (LQJULࢆH HLQZLOOLJW RGHU VLH untersagt. Die gesetzliche Regelung der Patientenverfügung sieht vor, dass Festlegungen für bestimmte ärztliche Maßnahmen verbindlich sind, wenn durch diese Festlegungen Ihr Wille für eine konkrete Lebens- und Behandlungssituation eindeutig und sicher festgestellt werden kann. Dafür müssen Sie in der Patientenverfügung genau bezeichnen, ob Sie LQ HLQH LQGL]LHUWH ¦U]WOLFKH %HKDQGOXQJ RGHU SࢊHJHrische Begleitung einwilligen oder diese ablehnen. Die Ärztin oder der Arzt, aber auch alle anderen Personen, die mit Ihrer medizinischen Behandlung befasst sind, zum Beispiel Krankenhaus- und 3ࢊHJHSHUVRQDO P¾VVHQ HLQH GHUDUW YHUELQGOLFKH Patientenverfügung beachten, auch wenn keine Vertreterin oder kein Vertreter bestellt ist. Diese 9HUSࢊLFKWXQJ JLOW XQDEK¦QJLJ GDYRQ ZLH VFKZHU die Patientin oder der Patient erkrankt ist. Wenn Sie eine Vertreterin oder einen Vertreter bevollmächtigt haben oder das Betreuungsgericht einen rechtlichen Betreuer mit entsprechendem Aufgabenkreis für Sie bestellt hat, ist diese Person verSࢊLFKWHW GLH 3DWLHQWHQYHUI¾JXQJ ]X SU¾IHQ ,KUHQ Behandlungswillen festzustellen und ihm AusGUXFN XQG *HOWXQJ ]X YHUVFKDࢆHQ 6LH GDUI QLFKW ihren Willen an die Stelle des Patientenwillens setzen. Sollte die Patientenverfügung nicht wirksam sein oder in einer bestimmten Situation nicht zuWUHࢆHQ ZLUG ,KU PXWPD¡OLFKHU :LOOH HUPLWWHOW ] % indem Angehörige befragt werden. Es ist sinnvoll, die Patientenverfügung regelmäßig zu erneuern oder ggf. zu ändern, damit für die behandelnden Ärzte kein Zweifel besteht, dass die Verfügung Ihren aktuellen Willen widerspiegelt. Erneuerungen sind insbesondere angebracht, wenn sich Ihre Lebensumstände ändern, zum Beispiel durch Scheidung oder die Diagnose einer schweren Krankheit. Deshalb sollte im Vorfeld mit den Angehörigen über die Wünsche gesprochen werden. 4.4 Versicherungen Menschen mit Demenz sind nicht nur einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt. Auch von ihnen selbst kann ein erhöhtes Gefährdungsrisiko ausgehen. Was ist, wenn z.B. beim Kochen vergessen wird, den Herd auszuschalten? Oder wenn der Erkrankte im Straßenverkehr einen Unfall verursacht? Um in solchen Fällen gut abgesichert zu sein, sollte auf das Vorhandensein einer priYDWHQ +DIWSࢊLFKWYHUVLFKHUXQJ JHDFKWHW ZHUGHQ Aber auch andere Versicherungen wie etwa eine Rechtsschutzversicherung oder eine private Unfallversicherung können für Demenzerkrankte eine besondere Bedeutung haben. ੏ +DIWSࢊLFKWYHUVLFKHUXQJ Die meisten Versicherungen müssen nicht für Schäden eintreten, wenn der Schadensverursacher nicht deliktsfähig ist. ੏ Unfallversicherung: In den meisten alten Verträgen sind Menschen mit geistiger Behinderung und ähnlichen Einschränkungen vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Deshalb sollten Sie: Verträge überprüfen! Manche Versicherungen bieten Tarife für Menschen mit Demenz an. 27

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