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Gesundheitsamt Weimar - Der Sozialpsychiatrische Dienst (SpDi) stellt sich vor

Psychische Erkrankungen nehmen in unserer Gesellschaft einen immer größeren Raum ein. Laut Berichten der gesetzlichen Krankenkassenverbänden sind Arbeitsunfähigkeiten aufgrund von seelischen Belastungen in den letzten zehn Jahren rasant angestiegen. Das Gesundheitssystem bietet zahlreiche Versorgungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Gerade jedoch psychotherapeutische Angebote sind oft mit einer langen Wartezeit für Betroffene verbunden. Neben der Versorgung bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten existieren zudem Beratungsangebote. Solche Angebote haben zumeist einen intervenierenden und vermittelnden Charakter. Neben der klassischen Suchtberatung, die zumeist von freien Trägern (bspw. Diakonie, Caritas, SiT) ausgeführt werden, existieren auch Beratungsstellen, die in einer Behörde verankert sind. Eine solche Anlaufstelle ist der SpDi. Schwerpunkt der SpDis ist vor allem die Beratung von psychisch kranken Menschen ab 18 Jahren.

Dabei agiert er vorrangig mit folgenden Angeboten:
  • Vermittlung von psychisch kranken Menschen in passende Hilfsangebote (solche Hilfsangebote können bspw. medizinischer, rehabilitativer oder sozialtherapeutischer Natur sein),
  • kurzfristige Kriseninterventionen bei akutem Krankheitsverlauf (hierbei kann der Betroffene auch im häuslichen Umfeld aufgesucht werden, mit dem Ziel der bestmöglichen Kompensation seiner gegenwärtigen psychisch bedingten Problemlage),
  • individuelle Beratung und Begleitung über einen längeren Zeitraum im Rahmen der sozialpsychiatrischen Grundversorgung (in der Regel zweiwöchige Gesprächsangebote in der Dienststelle oder als Hausbesuch bei Patienten, die nicht zwingend einen Psychotherapiebedarf haben),
  • Beratungen während eines psychiatrischen Krankenhausaufenthaltes und nachsorgende Betreuung nach Entlassung,
  • Vermittlung in Eingliederungshilfen nach SGB XII und anderweitigen Hilfen nach Sozialgesetzgebungsverfahren,
  • Beratung von Angehörigen,
  • Vorhalten von Selbsthilfegruppen mit psychiatrischem Schwerpunkt.
Der SpDi Weimar ist ausschließlich für psychisch kranke Menschen und deren Angehörigen zugänglich. Der Zugang erfolgt ohne Überweisung vom Hausarzt und ohne längere Wartezeiten. Im SpDi sind ausschließlich sozialpädagogische Fachkräfte und ein Facharzt für Psychiatrie beschäftigt. Die Beratung erfolgt in der Regel bei einem Sozialpädagogen, der interdisziplinär handelt. Alle Mitarbeiter verfügen über eine mehrjährige Erfahrung in der Arbeit mit psychisch kranken Menschen. Der Arzt hat vorrangig einen gutachterlichen Auftrag und ist nicht zur Behandlung und kassenrechtlichen Verordnung (bspw. von Medikamenten) berechtigt. Der SpDi orientiert sich am Sozialraum. Jeder Mitarbeiter ist somit einem Stadtgebiet zugeordnet, was eine konstante Beziehungsarbeit gewährleistet. Der SpDi ist keine Alternative zur Psychotherapie, er kann lediglich längere Wartezeiten für eine Therapie durch Gesprächsangebote überbrücken.

Unser Anspruch ist gekennzeichnet durch schnelle und unkomplizierte Hilfen für Betroffene und Angehörige, individueller Fallarbeit und bestmöglicher Kompensation von akuten psychosozialen Problemlagen. Durch die Verankerung in der Stadtverwaltung ist die Zusammenarbeit mit anderen Behörden (bspw. Sozialamt, Jugendamt, Betreuungsbehörde, Abteilung Schwerbehinderung etc.) auf Wunsch des Betroffenen möglich. Schweigepflicht hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Alle Angaben werden vertraulich behandelt und ohne Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.

Außerdem obliegt dem SpDi die Psychiatriekoordination für das Stadtgebiet Weimar. Eine Hauptaufgabe liegt hierbei in der Planung und Weiterentwicklung von psychiatrischen und psychosozialen Versorgungsstrukturen in Weimar. Dadurch soll gewährleistet werden, dass ausreichende Angebote für psychisch kranke Menschen existieren. Die Psychiatriekoordination setzt sich dabei in übergeordneten Gremien (Gemeindepsychiatrischer Verbund Weimar/Weimarer Land etc.) für die Belange von psychisch kranken Menschen ein.

Zusammenfassung

Der Sozialpsychiatrische Dienst ist dem Gesundheitsamt zugeordnet und richtet sich an psychisch kranke Menschen ab 18 Jahren, die aufgrund ihrer psychisch bedingten Belastungen ein psychosoziales Hilfsangebot benötigen. Der SpDi bietet Gesprächsangebote, Vermittlungen und Krisenintervention und keine klassische Psychotherapie. Dabei bietet er Beratungen in der Dienstelle und als Hausbesuch an. Die Beratung ist ohne Überweisung, barriere- und kostenfrei zugänglich.

Kontaktdaten
Gesundheitsamt Weimar
Sozialpsychiatrischer Dienst Weimar
Schwanseestraße 17
99423 Weimar
Haus II, 1. OG, rechts
Leiter: Herr Dipl. Med. Helmut Fischer
Telefon: 03643 762-783/-784/-786/-788/-970
E-Mail: gesundheitsamt@stadtweimar.de

Sprechzeiten
Dienstag 09:00 - 12:00 Uhr / 13:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag 09:00 - 12:00 Uhr / 13:00 - 15:00 Uhr
Freitag 09:00 - 12:00 Uhr