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900 - 1478

9. Jahrhundert n. Chr.
Gegenüber einer Insel im Süden des Schweriner Sees erhebt sich ein sandiger Höhenzug, der durch eine sumpfige Niederung zwischen Ziegelsee und Burgsee vom eigentlichen Festland getrennt ist. Die Slawen, die nach der Völkerwanderung das Land besiedeln, erkennen den militärstrategischen Wert dieser Lage und errichten hier eine befestigte Siedlung auf dem Hügel und eine Burg auf der Insel, die durch eine Brücke miteinander verbunden waren. Sie nennen den Ort "Zverini" - "Wildtierort", was auf eine wildreiche Naturlandschaft verweist.

1018
Der von seinen Feinden bedrängte Obotritenfürst Mistizlaw nutzt die Burg als Zufluchtsort.

1160
Der sächsische Herzog Heinrich der Löwe besetzt die Burg, die die Truppen des Obotritenfürsten Niklot auf ihrem Rückzug zerstört haben, und macht sie zum Sitz Gunzelin von Hagens, seines Stadthalters in den eroberten wendischen Gebieten. Zugleich mit der Befestigung der Burg beginnt er mit dem Ausbau der vorgelagerten Siedlung zur Stadt.

1167
Herzog Heinrich belehnt Niklots Sohn Pribislaw mit dem größten Teil des Obotritenlandes und überträgt Gunzelin die Grafschaft Schwerin.

1171
Der erste hölzerne Dom ist fertig und wird in Anwesenheit Heinrichs des Löwen und zahlreicher geistlicher und weltlicher Würdenträger feierlich geweiht.

1186
Der Papst bezeichnet in einer Urkunde Schwerin erstmals ausdrücklich als "civitas", also als Stadt im rechtlichen Sinne.

1232
Die Franziskaner gründen ein Kloster in Schwerin.

1266
Die vermutlich östlich des ersten Siedlungskerns um Dom und Markt gelegene "Neustadt" wird erstmals erwähnt.

1284
Bischof und Graf von Schwerin beenden ihren langjährigen Streit und grenzen ihre Machtbereiche innerhalb der Stadt neu ab. Der Bischof erhält die uneingeschränkte Herrschaft über die gesamte Schelfe. Der unmittelbare Dombezirk in der Stadt bleibt in der Hand des Domkapitels. Der Graf wird uneingeschränkter Stadtherr über die Altstadt.

1298
Die Grafen verkaufen die in der Stadt gelegene Binnenmühle an das Kloster Reinfeld.

1340
Die Befestigungen werden verstärkt, die hölzernen Palisaden durch eine Stadtmauer ersetzt.

1358
Die Grafen von Schwerin verkaufen ihre Grafschaft an Herzog Albrecht von Mecklenburg. Die Stadt huldigt ihrem neuen Stadtherren.

1400
Der gotische Dom wird nach fast 100jähriger Bauzeit vollendet.

1478
Herzog Magnus II. reformiert die desolate Finanzverwaltung des Landes und errichtet eine zentrale Staatskasse in Schwerin. Kassenverwaltung und Kanzlei reisen nicht mehr mit dem Fürsten umher, sondern bleiben dauerhaft in der Schweriner Burg.