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Conrad Ekhof

Begründer der ersten Deutschen Schauspielschule in Schwerin

Geboren: 12. August 1720 in Hamburg
Gestorben: 16. Juni 1778 in Gotha

Er wird 1720 in Hamburg geboren. Sein Vater ist ein armer Schneider und Stadtsoldat und lebt mit seiner Familie im Hof des ersten öffentlichen Opernhauses Deutschlands. Conrad hat hier seinen ersten Kontakt mit der Theaterwelt.
Bevor er, Ekhof, die Szene betritt, die auf den Brettern lebt, welche die Welt bedeuten, arbeitet er, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, zuerst als Schreiber eines Postkommissars in Hamburg, dann als Schreiber des Advokaten König in Schwerin. König ist ein wahrer Glücksfall für den kunstsinnigen Jungen. Des Advokaten Bibliothek ist reich bestückt mit den Epen und Dramen der Welt und sie steht dem jungen Ekhof offen. Mit der Welt der Lyrik und dem Wissen um ihre Gestaltung nimmt sein Wunsch, Schauspieler zu werden, immer klarere Formen an. Irgendwann kommt er an seiner Profession nicht mehr vorbei.
Ekhof wird Mitglied der Schönemannschen Wandertheatertruppe und ist maßgeblich daran beteiligt, den Ruf dieser Schauspielgruppe in ganz Deutschland mitzugestalten.
Als sie in Schwerin auftreten, verzaubert die Truppe mit Ekhof in ihrer Mitte den kunstsinnigen Landesherrn Christian Ludwig II. Der faszinierte Herzog bietet ihnen einen Festvertrag und damit eine Daueranstellung am Schweriner Hoftheater an. Sie schlagen ein und verpflichten sich zu einer jährlich achtmonatigen Spielzeit, während der Landesherr sich im Gegenzug verpflichtet, ihnen vier Monate freizugeben, um den Nomadentrieb einer Schauspielertruppe des 18. Jahrhunderts ausleben zu können.
Conrad Ekhof nutzt diese Zeit der inneren Ruhe in Schwerin, um seine Fähigkeiten als Dramatiker zu verbessern und damit für die Schauspielkunst allgemein neue Qualitäten zu erlangen. Er gründet am 28. April 1753 mit Mitgliedern der Schönemannschen Schauspielgruppe die erste deutsche Schauspielerakademie.
Conrad Ekhofs Ruf als Darsteller gedeiht und damit seine Autorität. Nach durchwachsenen 17 Jahren verlässt er die Schönemannsche Truppe und zieht wieder in das Wanderleben der nomadisierenden Schauspieler ein. Man sieht ihn zum Beispiel in Danzig in der so genannten Schuchschen Gesellschaft, dann tritt er in Hamburg auf und übernimmt hier überraschend seine alte Mannschaft.
Nicht lange darauf tritt Ekhof der Ackermannschen Gesellschaft in Hamburg bei und eröffnet 1767 das erste deutsche Nationaltheater. Der Dramaturg dieses Theaters war niemand geringeres als Gotthold Ephraim Lessing. Für Ekhof beginnt in diesem Haus der Höhepunkt seines Schaffens. Sein Weg aber führt ihn weiter und weiter. Die Herzogin Anna Amalia holt den großen Schauspieler nach Weimar. In Gotha gründet der bekennende Freimaurer die Freimaurerloge "Kosmopolit" und spielt Theater.
Als Conrad Ekhof am 16. Juni 1778 in Gotha stirbt, gilt er mittlerweile als der bedeutendste Schauspieler Deutschlands. Aber auch das dankbare Schwerin hat ihn nicht vergessen und eine Büste des großen Künstlers direkt neben dem Staatstheater aufgestellt. Um ihn zu ehren und um junge Künstler zu fördern, wird von der Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters am Ende jeder Spielzeit der Conrad-Ekhof-Preis vergeben.