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Bischof Berno von Schwerin

Der Apostel der Abodriten

Geburtsdatum unbekannt
Gestorben: 1191

Berno war Mönch. Seine Geburt und seine Herkunft sind unbekannt. Wahrscheinlich stammte er aus einer adligen Familie, die ihren zweit- oder drittgeborenen Sohn, wie es damals üblich war, einem Kloster überließen. In Bernos Fall war es das Zisterzienserkloster Amelungsborn im Weserbergland.
1155 begab er sich in den Norden in das Abodritenland nach Mecklenburg im Auftrag des aus England stammenden Papstes Hadrian IV., um hier als Bischof die Missionierung zu übernehmen. Berno musste Nerven besessen haben, diesen Schritt zu wagen, denn in der Christenheit war der Märtyrertod seines Vorgängers, des Bischofs Johannes von Mecklenburg, noch in bester Erinnerung. Johannes Skotus war Schotte und ein überzeugter Christ. Er richtete das Bistum Mecklenburg ein, wurde aber bald darauf bei einem Aufstand der heidnischen Wenden ihrem Hauptgott geopfert. Sie schlugen ihm zuerst die Hände und Füße ab, dann seinen Kopf. Berno wusste das alles und predigte umso "kräftiger dem Volke, das in der Finsternis saß, das Licht des Glaubens." Berno schuf das Bistum Schwerin und unterstellte es der Metropolitangewalt der Hamburger Kirche. Noch war das Land zerrüttet.
Die undurchdringlichen Wälder des Nordens beherbergten die versteckten Völker des letzten freien Fürsten der Wenden, Pribislav, Sohn des Niklot. Erst nachdem sein Bruder gehenkt worden war und der Druck auf ihn zunahm, ergab er sich einem politischen Kompromiss und ließ sich 1164 taufen, wahrscheinlich durch Berno, den Bischof von Schwerin. Mit dieser Taufe veränderte sich das Verhalten der heidnischen Wenden und Berno christianisierte nun in verhältnismäßig kurzer Zeit das gesamte Land. Zwei Jahre später war das Bistum an der Peene angelangt. Nur noch der Ranengott Svantevit von Rügen, bei Kap Arkona, widerstand den Missionierungsbestrebungen des Schweriner Bischofs. Waldemar von Dänemark, Heinrich der Löwe von Sachsen und der einstige Verbündete Fürst Pribislav der Abodrit unterwarfen diese letzte Burg der Wenden unter die dänische Lehnshoheit und leiteten so gemeinsam mit dem Roskilder Bischof von Dänemark, Absalon, und dem Bischof Berno von Schwerin das Ende der heidnischen Wendenzeit ein. Berno gönnte sich keine Pause und untermauerte nun das, was er bisher mit Worten und Weihwasser geschaffen hatte. Er weihte 1171 den Dom zu Schwerin, gründete mit Hilfe der Zisterzienser das Kloster Doberan und das Kloster Dargun. Er hielt eine Generalsynode in Schwerin ab und reiste 1178 zweimal nach Rom, um unter anderem im März dem päpstlichen Konzil beizuwohnen. Dort erteilte ihm Papst Alexander III. auch die Bestätigung seines Bistums und dessen Sprengels. Drei Jahre später, am 14. Januar 1191, starb er in Schwerin und ging in die Geschichte unseres Landes und der Stadt Schwerin ein mit dem ehrenden Namen: "Bischof Berno - Apostel der Abodriten".