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Döberitz

Die Wurzeln von Döberitz gehen auf ein slawisches Fischerdorf an der Havel zurück. Die ersten Gehöfte umstanden in Hufeisenform den bis heute erhaltenen Dorfplatz, an dessen Rand später die Kirche erbaut wurde. Der Name des Ortes bedeutet wahrscheinlich "gutes Dorf", allerdings wurde es im Laufe der Jahrhunderte immer wieder von Kriegen, Großbränden und Seuchen heimgesucht.

Gleichzeitig mit der Premnitzer Pulverfabrik siedelte sich 1915 auf der Döberitzer Flur ein kleinerer Rüstungsbetrieb an, in dem auch Schwefelsäure produziert wurde. Die nach 1930 errichteten Anlagen für Sprengstoff und den Benzinzusatz Tetraetylblei, welche die Klopfneigung bei Motoren verringert, wurden nach 1945 abgerissen und die Döberitzer Fabrik dem "VEB Chemiefaserwerk" angeschlossen.
Neben Schwefelsäure wurde in Döberitz ab 1959 auch wieder das Antiklopfmittel hergestellt.
2002 wurde die Produktion eingestellt. Damit endete die Geschichte von "Bleitetra" in Deutschland da, wo sie in den 30-iger Jahren des letzten Jahrhunderts begonnen hatte.

Für das Leben im Ort hatte all das aber nur geringe Auswirkungen. Als erwähnenswerte neue Gebäude entstanden in der Zeit lediglich die so genannten "Doktorhäuser", die unmittelbar neben dem Werk für leitende Angestellte gebaut wurden.

Seit 2003 ist Döberitz ein Ortsteil von Premnitz.

Die Einwohnerzahl beträgt im Jahr 2021 etwa 650. Döberitz hat sich seinen dörflichen Charakter bewahren können. Neue Gebäude wurden in den letzten Jahrzehnten zumeist nur dann errichtet, wenn am jeweiligen Standort alte Häuser abgerissen werden mussten.

Obwohl das dörfliche Erscheinungsbild von Döberitz erhalten blieb, ist seit der Wende viel im Ort geschehen. Mit Recht sind die Döberitzer stolz auf ihr neues bildschönes Gemeindehaus, welches ein Zentrum des Dorfes bildet. Auf dem Dorfplatz daneben ist ein Spielplatz für die kleinen Döberitzer entstanden. Und für die jüngsten Döberitzer der Kita "Havelspatzen" wurde bereits 2004 ein neues Gebäude eingeweiht - einer der ersten Kita-Neubauten im Land Brandenburg. Für die älteren Kinder und die Jugendlichen wurde am Ortsrand ein Sportplatz errichtet, wie ihn wohl wenige Dörfer dieser Größe besitzen dürften: mit Fußball- und Volleyballfeldern, verschiedenen Sportgeräten und - gewissermaßen als Krönung - einer modernen Skaterbahn. Manch andere Verbesserungen, wie die neue Straßenbeleuchtung oder auch die Neugestaltung des Friedhofes, seien noch erwähnt.

Außerdem zeichnet sich Döberitz durch ein reges gesellschaftliches Leben aus. So gibt es eine AWO-Ortsgruppe, die sich vorbildlich um die Senioren des Ortes kümmert. In der gut ausgerüsteten und sehr aktiven Freiwilligen Feuerwehr sind vor allem junge Männer und Frauen tätig. Gemeinsam mit anderen Einwohnern organisieren sie auch das Dorffest, das in jedem Sommer einen Höhepunkt des Dorflebens bildet.

Erwähnenswert ist die jüngst zum Abschluss gekommene Umgestaltung der Döberitzer Dorfkirche in ein multifunktionales Musik- und Kulturzentrum. Dies wurde durch Förderungen der Europäischen Union möglich. Hier gibt es verschiedene generationenübergreifende Angebote u. a. in Zusammenarbeit mit der "Musik- und Kunstschule Havelland" und dem Verein "Ton-Art".