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Arbeiten in Premnitz

Die Nachwendezeit brachte für den Industriestandort Premnitz einen schwierigen Strukturwandel mit sich, der aber erfolgreich bewältigt werden konnte. Dies zeigt sich auch in einem mittlerweile wieder steigenden Arbeitsplatzangebot.

Im Laufe der 1990er Jahre stellte das "Premnitzer Chemiefaserwerk", das mit fast 7.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Region war, seine Tätigkeit ein. Damit verbunden war ein drastischer Arbeitsplatzabbau. Allein die "Märkische Faser GmbH" setzt mit der Polyesterfaser "Grisuten" die Chemiefasertradition mit großem Engagement fort.

Die meisten Anlagen im Industriegebiet wurden stillgelegt, schließlich abgerissen und das Gelände mit hohem Aufwand von den Altlasten befreit.

Heute sind die Flächen des ehemaligen Chemiewerkes und jetzigen "Industrieparks Premnitz (IPP)" umfassend saniert. Die Infrastruktur und andere notwendige Bedingungen für die Ansiedlung von Unternehmen sind inzwischen vorhanden. Dazu gehört ein städtisches, gut ausgebautes Straßen- und Werksgleis-Netz, das in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird.

Die Kosten für die Sanierung der Industriegebäude betrugen insgesamt etwa 72 Millionen Euro, die Fördergelder stammten zum großen Teil von der Europäischen Union.

2017 konnte die Revitalisierung des Industrieparks erfolgreich abgeschlossen werden. Regie führten mit großem Engagement die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) bzw. die Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft (IPG).

Etwa 90 Prozent der rund 200 Hektar großen Fläche des "IPP" wurden von Unternehmen unterschiedlicher Größe erworben. Insgesamt haben sich bisher über 40 Betriebe angesiedelt. Die bei diesen beschäftigten rund 1.500 Mitarbeiter sind ein wesentlicher Anteil des Premnitzer Arbeitskräftebestandes.

Ein Schlüsselunternehmen des Industrieparks Premnitz ist das Industriekraftwerk "Energie from Waste GmbH (EEW)". Hier erfolgt die Erzeugung von Dampf und Strom vor allem durch thermische Verwertung von nicht recyclingbarem Müll. Mit dem überschüssigem Niederdruckdampf des Kraftwerks wird fast die Hälfte der Premnitzer Wohnungen mit Fernwärme versorgt.

Zwischenzeitlich entstand eine zweite Feuerungslinie bei der der EEW. Bis zu 300.000 Tonnen Abfälle können verwertet werden. Nunmehr können auch Haushalte in Brandenburg an der Havel mit der Abwärme aus Premnitz versorgt werden. Zwischen 120.000 und 150.000 Megawattstunden an Wärme liefert die Anlage pro Jahr künftig in die Stadt Brandenburg. Das Potential der CO2-Vermeidung liegt dabei bis zu 70.000 Tonnen pro Jahr.