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Selbsthilfekontaktstelle Marburg

Selbsthilfegruppen können das Wohlbefinden und die Gesundheit stärken

Gemeinschaftliche Selbsthilfe ist seit jeher ein wirkungsvoller Weg, um sich mit vereinten Kräften um die Lösung von Problemen zu kümmern. Die vom gleichen Problem betroffenen Menschen tun sich zusammen, um einen Umgang zu finden, der die Situation jedes Einzelnen und damit aller zusammen verbessert oder zumindest die Problematik abmildert. Jedes kleine oder große Problem, für dessen Lösung die individuelle Selbsthilfe nicht ausreicht, kann gemeinsam angegangen werden. Selbsthilfe in Gruppen findet in allen Lebensbereichen statt und hat vielfach traditionelle Organisationsformen, wie bspw. die Vereinsgründung, angenommen. Die ist jedoch nicht festgeschrieben. Es besteht immer die Freiheit, dass jede Gruppe sich genau so organisiert, wie es ihrem Ziel am besten entspricht.

Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich sind seit vielen Jahren zu einer hochgeschätzten Größe in der Gesundheitsversorgung geworden. Manchmal wird die Selbsthilfe sogar als "vierte Säule im Gesundheitswesen" bezeichnet. Unbestreitbar ist es für die Mitglieder oftmals sehr förderlich für ihr Wohlbefinden, einer Selbsthilfegruppe anzugehören. Die Mitglieder können unvoreingenommene Solidarität erfahren, Isolation wird verringert, die gegenseitige Unterstützung im Rahmen des Leistbaren ist ein wichtiges Element, der Zugang zu Informationen kann unter Umständen leichter sein, die Bewertung von Informationen zu Erkrankungen, Behandlungen und Strukturen der medizinischen Versorgung kann in der Gruppe besser geleistet werden, als nur für sich allein. Die Gruppe mit ihren gesammelten Erfahrungen kann das einzelne Mitglied bei seiner Bewältigung der Erkrankung stärken und gerade auch das seelische Befinden stabilisieren. Das einzelne Mitglied kann die Gruppe stärken, indem es seine Erfahrungen einbringt und den anderen zur Verfügung stellt. Die Gruppe kann als wirksame Interessenvertretung für ihre Mitglieder auftreten, wo das einzelne Mitglied sich schwerer Gehör verschaffen kann. Klar ist, dass die Selbsthilfegruppe keine Krankheiten heilen kann, denn dazu braucht es die fachkundige Behandlung, also das Expertenwissen.

Das Bild der vierten Säule kann zu dem Irrtum führen, dass Selbsthilfegruppen planvoll und verbindlich in der Krankenversorgung eingesetzt werden. Tatsächlich aber sind Selbsthilfegruppen niemandem verpflichtet, bestimmen ihre Ziele eigenständig und brauchen dazu keine externe Genehmigung. Im Einzelfall kann die Fürsorge für Personen, die nicht Mitglied sind, ein Ziel der Gruppe sein. Vorrang hat jedoch alles, was die Mitglieder mit- und füreinander in der Gruppe tun, um für sich eine Verbesserung zu erreichen. Die Grundlage dafür sind die (begrenzten) Kräfte der Mitglieder, die die Gruppe so gestalten, wie sie es für richtig halten und solange sie es wollen und können.

Selbsthilfegruppen sind also kein "Allheilmittel", man kann sie nicht per Rezept verschreiben und sie sind nicht unterschiedslos für alle der richtige Ort. Auch wenn die positiven Wirkungen insgesamt für die Mitglieder von Selbsthilfegruppen unbestritten sind, liegt es doch bei jedem Einzelnen herauszufinden, ob die Gemeinschaft tatsächlich das ist, was in der individuellen Situation weiterhilft, oder ob es nicht auch eine zusätzliche Belastung sein kann, z. B. wenn man eher nicht der "Gruppentyp" ist und die Konfrontation mit den Problemen der anderen nicht gut vertragen kann.

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Marburg bietet zu diesen Fragen und Themen allen Interessierten Rat und Unterstützung an. Sie informiert über die im Landkreis Marburg-Biedenkopf bestehenden Selbsthilfegruppen und vermittelt den Kontakt. Sie unterstützt Interessenten, die mit anderen Betroffenen zusammen eine neue Selbsthilfegruppe initiieren möchten. Sie steuert Erfahrungswerte bei, die es ermöglichen, die Gründung einer neuen Gruppe konkret zu planen und in die Tat umzusetzen. Zudem gibt es Informationen zu finanziellen Fördermöglichkeiten, falls eine Selbsthilfegruppe für ihre Aktivitäten auch Geld benötigt. Schließlich gibt es Informationen und Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Raum.

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Marburg wird finanziell gefördert durch die GKV-Selbsthilfeförderung Hessen, die Stadt Marburg und den Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Selbsthilfe-Kontaktstelle Marburg
Frau Hilgenbrink, Herr Sander
Biegenstraße 7
35037 Marburg
Telefon: 06421 17699-36, -34

Außenstelle Biedenkopf
Frau Heinze-Schäfer
DER TREFF, Marktplatz 2
35216 Biedenkopf
Telefon: 06461 95240
E-Mail: info@selbsthilfe-marburg.de
Internet: www.selbsthilfe-marburg.de