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Netzwerk Geburt

Das "Netzwerk Geburt" wurde offiziell im Sommer 2015 mit einem großen Kooperationstreffen zahlreicher Partnerinnen und Partner gegründet. Im Netzwerk sind freiberufliche Hebammen, Geburtshäuser, Geburtskliniken, Beratungsstellen, niedergelassene Gynäkolginnen und Gynäkologen und Pädiaterinnen und Pädiater, die Gesunde Stadt Marburg sowie das Gesundheitsamt als "Geschäftsstelle" vertreten.

Um werdenden Eltern einen guten Weg in einen neuen Lebensabschnitt zu ermöglichen, bietet das Netzwerk Geburt Informationen zu wichtigen Adressen zum Thema Geburt in Marburg-Biedenkopf. Auf der Internetseite www.netzwerk-geburt-marburg.de sind Ansprechpartnerinnen und -partner zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach zu finden. So soll eine unkomplizierte und schnelle Suche nach Hebammen, Ärztinnen und Ärzten, Geburtshäusern und Kliniken sowie Beratungsstellen ermöglicht werden.

Die Fachkräfte treffen sich in regelmäßigen Netzwerk-Sitzungen, ca. 4-mal jährlich, zur Besprechung aktueller Themen. Grundsätze und Ziele dieser Netzwerktreffen sind zum einen, die Zusammenführung der unterschiedlichen Interessen und ein Austausch auf Augenhöhe, um zu guten und tragfähigen Lösungen im Sinne der Schwangeren zu kommen. Und zum anderen die Verbesserung der Qualität der Geburtshilfe für die Frauen, Familien und für die beteiligten Berufsgruppen durch verbesserte Kommunikationswege.

In den vergangenen drei Jahren hat sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt. Es wurde ein breites Verständnis für die Arbeitsweise der unterschiedlichen Berufsgruppen geschaffen und durch das gegenseitige persönliche Kennenlernen für Einzelfälle kurze Wege des professionellen Austauschs zum Wohl der Schwangeren geschaffen. Ein erster Erfolg des Netzwerks war ein Beschluss des Kreisausschusses und des Magistrats, außerklinische Geburten im Zeitraum Juli 2015 bis Juni 2016 zu bezuschussen, um die Finanzierung von Hausgeburten und Geburten in hebammengeführten Geburtshäusern zu unterstützen, da die Hebammen durch die Steigerung der Versicherungsprämien in finanzielle Schieflage gerieten.

Nach wie vor ist die Situation der freiberuflichen Hebammen aus mehreren Gründen jedoch mehr als herausfordernd. Dies führt dazu, dass sich immer weniger Menschen für den Hebammenberuf entscheiden und somit auch die (werdenden) Eltern vor der Schwierigkeit stehen, eine Hebamme für Vorsorgeuntersuchungen und insbesondere nachgeburtliche Hebammenbetreuung zu finden. Aufgaben für das Netzwerk bestehen daher unter anderem auch in der Werbung für das Berufsbild Hebamme (z. B. in Zusammenarbeit mit der Hebammenschule) und Verbesserung der flächendeckenden Versorgung bei der Nachsorge auch für Migrantinnen.

Als positiver Ausblick bleibt, dass genauere Zahlen zur Hebammenversorgung 2019 zu erwarten sind, da eine hessenweite Erhebung durch den Landesverband der Hebammen initiiert wurde. Durch diese Befragung werden dann auch für Marburg-Biedenkopf klare Zahlen zur Versorgung (aktuell und zukünftig) vorliegen, die dann entsprechende Handlungsstrategien erfordern können.

Im Rahmen eines vom Hessischen Sozialministerium geförderten Projekts "Fachkräftesicherung in der medizinischen-pflegerischen Versorgung im ländlichen Raum im Rahmen der Initiative Gesundheit fördern - Versorgung stärken" ist geplant, durch die Versorgungskoordination auch die konkrete Unterstützung der Hebammen vor Ort zu erfragen und zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln (z. B. Vertretungsregelung).

Andrea Schroer
Stv. Fachbereichsleitung Gesundheitsamt - Fachdienstleitung Prävention und Beratung
Landkreis Marburg-Biedenkopf
Fachbereich Gesundheitsamt
Schwanallee 23
35037 Marburg
Telefon: 06421 405-40
E-Mail: gsa-aktion@marburg-biedenkopf.de