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Wie erkennt man Demenz?

Verstärkte Vergesslichkeit
Schlüssel oder andere Gegenstände werden häufiger als früher verlegt. Fragen wiederholen sich. Die Haustür wird nicht verschlossen, der Herd wird angelassen.

Orientierungsstörungen
Tag, Monat und Jahr können nicht mehr benannt werden. Monate und Jahreszeiten können nicht mehr zugeordnet werden. Die Lage früher bekannter Orte wird nicht mehr gewusst. Die Zuordnung von Namen zu Personen geht verloren.

Sprachstörungen
Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Zu verstehen, was gemeint ist und sich selbst verständlich zu machen. Umschreibungen häufen sich.

Gefühlsstörungen
Eine leichte Euphorie, Depressivität und auch Aggressivität können auftreten. Oft werden diese Gefühle als "Böswilligkeit" oder "wahre Gefühle" verkannt.

Wahnvorstellungen
Kranke können sich bestohlen fühlen, wenn sie vergessen, wohin sie ihre Gegenstände gelegt haben.

Erhaltene Fassade
Die vorhandenen Fähigkeiten werden genutzt, um die Beschwerden zu überspielen: die äußere Fassade ist sehr lange intakt.

Weitere Krankheitsanzeichen:
Motorische Unruhe, Umherlaufen, Halluzinationen, Unsicherheit, Interesselosigkeit, fehlende Organisation von Körperpflege und Kleidung, Blasen und Darmentleerungsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen

Zu den grundlegenden diagnostischen Untersuchungsmethoden bei Symptomen geistiger Beeinträchtigungen gehören zunächst eine ausführliche Befragung des Betroffenen und seiner Angehörigen, eine vollständige neurologisch-psychiatrische Untersuchung, eine internistische Untersuchung, eine Blutuntersuchung, eine neuroradiologische Untersuchung wie z. B. eine Computertomographie (CCT) oder Kernspintomographie (MRT) des Gehirns, eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) und ein Demenzscreening.

Ein Demenzscreening ist ein einfacher und schnell durchzuführender Test mit einigen Denk- und Gedächtnisaufgaben. Oft werden zu diesem Zweck der "DemTect" oder der "Mini-Mental-Status-Test MMST" eingesetzt. Meistens ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Üblicherweise wird zur Diagnosestellung aber auch ein Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie eingeschaltet. In unklaren Fällen sollte eine spezialisierte Gedächtnissprechstunde oder Memory Clinic ("Gedächtnis-Klinik") aufgesucht werden.

Es gibt eine Reihe von Einflüssen, die die Denk- und Gedächtnisleistungen sowohl bei nicht demenzkranken als auch bei demenzkranken Menschen stark beeinflussen können. Diese Faktoren sind Stress, Übermüdung, Stimmung und das fortscheitende Alter. Unter hohem psychischem Stress oder bei großer Anspannung wie etwa in einer Prüfungssituation oder bei Panik können die Fähigkeiten zu denken und sich zu erinnern deutlich eingeschränkt sein. Ähnlich wirken Übermüdungs- und Erschöpfungszustände oder eine ausgeprägte depressive Verstimmung. Menschen, die an einer Depression leiden, haben häufig auch deutliche Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Sie wirken oft zerstreut oder die Gedanken kreisen ständig um leidvolle Vorstellungen, um Schuldgefühle oder Versagensängste. Sie sind daher wenig offen für andere geistige Aktivitäten.

Eine depressive Verstimmung von einer Demenzerkrankung zu unterscheiden kann selbst für erfahrene Fachleute schwierig sein. Auch Demenzkranke leiden nämlich häufig in der ersten Krankheitsphase an depressiven Verstimmungen. Auffallend ist jedoch oftmals, dass depressive Menschen in der Regel über ihre Beeinträchtigungen offen klagen, während demenzkranke Menschen Beeinträchtigungen verbergen und meist ihre Fähigkeiten überschätzen. Wichtig ist daher, dass sich ein Arzt oder Neuropsychologe bei der Diagnosefindung Zeit für das Gespräch mit dem Patienten und dessen Angehörigen nimmt, um auf solche Einflüsse aufmerksam zu werden.

Internet: www.deutsche-alzheimer.de/demenz-wissen/antworten-auf-haeufige-fragen
(Hier finden Sie weitere hilfreiche Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen.)