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Stadtteile und Partnerstädte

Die Stadtteile und die Kernstadt

Seit der kommunalen Gebietsreform besteht die Stadt Herborn aus folgenden Stadtteilen

Amdorf
Zuerst 1345 genannt, hat der Ort die gleiche Namenswurzel mit dem Ambach. Mundartlich heißen Dorf und Bach "Amroff". Amdorf besitzt ein geschlossenes Ortsbild mit einer Anzahl einfacher bäuerlicher Fachwerkbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts.

Burg
Urkundlich 1263 zuerst genannt, geht der Ortsname Burg auf eine frühmittelalterliche Befestigung bedeutenden Umfangs über dem alten Ortskern am Amdorfbach zurück. Erhalten ist hiervon noch die Tor-Ruine "Am Türmchen". Die mindestens auf das 13. Jahrhundert zurückgehende Kirche lag wohl innerhalb des Mauerrings. Durch die "Burger Hütte" wurde Burg früh Industriestandort und wuchs aus dem Amdorftal in das Dill- und Aartal hinein. Zeugen der frühen Industriegeschichte sind u. a. eine Fabrikantenvilla (um 1840) und das Arbeiterschlafhaus ("Menage") in der Junostraße. Mühle und Sägemühle sind noch erhalten.

Guntersdorf
1351 zuerst erwähnt, hat der kleine Ort eine bemerkenswerte Zahl von Fachwerkbauten aufzuweisen, nicht zuletzt die um 1685 neu erbaute Kapelle. Schon im 15. Jh. bestand hier eine Jakobskapelle. Die beiden Mühlen sind noch erhalten.

Herborn
Die urkundliche Ersterwähnung von 1048 steht in der Folge einer Urkunde von 914. Herborn ist jedoch, wie alle anderen Stadtteile auch, wesentlich älter. Das Stadtbild ist ein architektonisches Bilderbuch zur deutschen Stadtgeschichte. Das Schloss, die große Pfarrkirche, das Rathaus mit dem weithin sichtbaren Uhrturm, das Kolleggebäude der Hohen Schule bezeichnen kulturelle Kräfte und Obrigkeiten. Die malerischen Fachwerkbauten und die Abfolge von Gassen, Märkten und "Winkeln" bewahren die Formen bürgerlichen Wohnens und Wirtschaftens. Reste der Stadtmauer mit Türmen und Tordurchlässen markieren bis heute die Altstadt und weisen auf die Sonderstellung der Stadt gegenüber dem Umland in alter Zeit.

Hirschberg
In der gleichen Urkunde, in der Guntersdorf zum ersten Mal vorkommt, wird auch Hirschberg erstmalig erwähnt. Damals bestand hier schon eine von einem Kaplan bediente Kapelle. Im Kern dürfte die heute in der Ortsmitte stehende Kirche aus dieser Zeit stammen. Das Dorf hat einige stattliche Bauernhäuser; die schöne Dorfmitte wird von Linden, dem Backhaus und einem Laufbrunnen vervollständigt. Das Wohnhaus des fürstlich nassau-dillenburgischen Hofgutes, das die Geschicke der Dorfbewohner jahrhundertelang wesentlich mitprägte, ist noch erhalten.

Hörbach
Erwähnt 1287 als "Ober- und Nieder-Herbach". Das Ortsbild ist heute durch den Wiederaufbau nach mehreren schweren Bränden geprägt. Ältestes Bauwerk ist der Chorturm der Kirche, der wohl um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstand und um 1461 seinen spätgotischen Helm erhielt. "Andreas"- und "Klaase-Mühle" liegen als Einzelgehöfte im Rehbachtal.

Merkenbach
Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1286. Bis ins 14. Jahrhundert gab es hier Besitz der Adligen v. Dernbach (vgl. Seelbach). In den Trümmern der geheimnisumwobenen Hofwüstung "Galgenhof" fand man Ende des vergangenen Jahrhunderts einen Münzschatz, der zu Anfang des 14. Jahrhunderts verborgen worden war. Merkenbach besitzt mit dem "Wasserturm" ein landschaftsprägendes technisches Denkmal.

Schönbach
1239 urkundlich zuerst erwähnt, löste sich der Ort früh aus dem Kirchspiel Herborn. 1283 wird der erste (nachweisbare) Pfarrer erwähnt. Schönbach hatte ein eingesessenes Adelsgeschlecht, das einen Gutshof an der Stelle des jetzigen Feuerwehrhauses besaß. Ältestes Gebäude ist die Kirche mit dem im Kern mittelalterlichen Wehr- und Glockenturm. Das Schiff wurde 1733 anstelle eines kleineren erbaut und beherbergt seit 1762 die schöne Barockorgel aus dem nassau-dillenburgischen Jagdschloss Ludwigsbronn ("Altes Haus", im Tiergarten).

Seelbach
Der Ortskern dieses nach der Kernstadt größten Stadtteils liegt als typisches "Haufendorf" um die Kirche an einer Hangterrasse über dem Aartal. Der Kirchturm stammt aus dem Mittelalter. Zu seinen Füßen liegt an der historischen "Hohen Straße" das 1602 erbaute Rat- und Schulhaus. Es wurde im Dorferneuerungsprogramm zum Heimatmuseum umgestaltet. In der sehr großen Gemarkung gibt es verschiedene Wüstungen, darunter den Rest des künstlichen Burghügels der Wasserburg Dernbach, die das gleichnamige Adelsgeschlecht im 13. Jh. gegen die Grafen v. Nassau errichten ließ. Als Einzelgehöft ist die sehenswerte Walzenmühle zu erwähnen.

Uckersdorf
Die frühen urkundlichen Erwähnungen dieses ursprünglich sehr kleinen Ortes hängen mit Schenkungen an Klöster zusammen (1269 Ländereien, 1283 die Mühle). Der von dem schönen Ensemble von Fachwerkkirche (1643) sowie Rat- und Schulhaus (1826) geprägte Ortskern liegt über dem Zusammenfluss von Medenbach und Amdorfbach. Der Bahnhof der Westerwaldquerbahn (stillgelegt 1980) und eine Fabrikantenvilla in der kleinen Mühlensiedlung unterhalb des Mühlbergs erinnern an den industriellen Aufschwung zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit dem Tierpark (ehem. Vogelpark) besitzt Uckersdorf eine naturnahe touristische Attraktion.

Die Partnerstädte

Pertuis (Frankreich)
Nachdem im Jahr 1965 eine Schule der südfranzösischen Stadt Avignon (ca. 40 km von Pertuis entfernt) eine Partnerschule in Wetzlar fand, wollte die damalige Leiterin des Pertuiser Gymnasiums, Madame Aimée Meynard, nachziehen. Sie setzte daraufhin alle Hebel in Bewegung, um ebenfalls eine Schulpartnerschaft mit einer deutschen Schule zu gründen. So kam die Verbindung zwischen dem Herborner Johanneum-Gymnasium und dem Pertuiser Collège Marcel Pagnol zustande. Die logische Folge war die Städtepartnerschaft, die 1968 offiziell besiegelt wurde. Gegenseitige Besuche im Jahresrhythmus und gewachsenen Freundschaften haben dafür gesorgt, dass anfängliche Bedenken ausgeräumt wurden. Maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt waren die bereits erwähnte Madame Meynard sowie der ehemalige Bürgermeister von Pertuis, Jean Guigues, die für ihre Verdienste mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Herborn ausgezeichnet wurden.

Pertuis, ca. 30.000 Einwohner, findet man in der sonnigen Provence, sicherlich eine der schönsten Regionen Frankreichs. Pertuis liegt am Fuße des Luberon-Gebirges und ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Ausflugsfahrten. Die Côte d'Azur (mit Cannes, Nizza und Monte Carlo), liegt ebenso im Einzugsbereich wie die Camargue und die geschichtsträchtigen Städte Arles, Aix-en-Provence und Nîmes. Mit der Städtepartnerschaft Herborn-Pertuis befassen sich neben den städtischen Partnerschaftskomitees auch die Partnerschaftsvereine Les Amis d'Herborn (Pertuis) und der Verein der Freunde von Pertuis e. V. (Herborn).
- Weitere Informationen: www.ville-pertuis.fr

Guntersdorf (Niederösterreich)
Durch einen fehlgeleiteten Brief im Jahre 1970 erfuhr man in der damals noch eigenständigen Gemeinde Guntersdorf von der Existenz eines weiteren Ortes namens Guntersdorf im Nachbarland Österreich. Der damalige Gemeindevorstand des "Herborner" Guntersdorfs nahm daraufhin brieflichen und bald auch telefonischen Kontakt zur Gemeinde Guntersdorf in Österreich auf und man vereinbarte, sich auch persönlich kennenzulernen. Im Jahre 1971 fand schließlich der erste Besuch einer Delegation aus dem hessischen Guntersdorf in Österreich statt. Beim Gegenbesuch ein Jahr später vereinbarte man, eine Gemeindepartnerschaft miteinander einzugehen. Diese hat seit dieser Zeit Bestand, und noch immer finden jährlich gegenseitige Besuche statt.

Guntersdorf, im österreichischen Bundesland Niederösterreich ca. 50 km nördlich von Wien gelegen, ist heute ebenfalls Mittelpunkt einer Großgemeinde (ca. 1300 Einwohner) mit den Ortsteilen Guntersdorf, Großnonndorf und Grund. Haupteinnahmequelle ist die Landwirtschaft und hier vor allem der Weinanbau.
- Weitere Infos: www.guntersdorf.at

Schönbach (Niederösterreich)
Im Jahr 1986 machte sich der Kaufmann Johann Wagner aus der kleinen niederösterreichischen Marktgemeinde Schönbach auf den Weg nach Deutschland, um dort gleichnamige Orte zur Bildung einer Partnerschaft zu besuchen. Geeignet erschien der Herborner Ortsteil Schönbach. Herborn besaß zu damaligen Zeiten bereits zwei Partnergemeinden: Pertuis und Guntersdorf und hatte zunächst kein großes Interesse an einer weiteren Partnerschaft. 1988 besuchte der Fotoklub Schönbach "dieses Schönbach". Mit einem derart herzlichen Empfang, einer tollen Bewirtung, einem Auftritt der Volkstanzgruppe und schließlich einem Feuerwerk hatte niemand gerechnet. Da auch Kommunalpolitiker mit von der Partie waren, reifte bereits auf der Heimfahrt der Entschluss, Mehrheiten für eine neue Partnerschaft in Herborn zu gewinnen, so dass das Stadtparlament im Jahre 1989 die Urkunden schrieb, die Bürgermeister Bernd Sonnhoff und Bürgermeister Raimund Binder im Oktober in Schönbach (NÖ) austauschten. Seither finden jährliche Treffen statt und bereits drei Ehen gingen aus der Freundschaftsbeziehung beider Schönbachs hervor. Im Westerwälder Schönbach bildete sich ein Partnerschaftskomitee, das die Begegnungen beider Partner koordiniert.

Die beiden Schönbachs liegen auf dem kürzesten Straßenweg 684 km auseinander. Schönbach im Waldviertel findet man im Norden der bekannten "Wachau", ca. 20 km vor der Grenze zur tschechischen Republik. Schönbach ist ein Paradies für Mountainbiker im Sommer und Ski-Langläufer im Winter.
- Weitere Infos: www.schoenbach.at

Ilawa (Polen)
Die Partnerschaft mit der polnischen Stadt Ilawa ist die jüngste unserer Partnerschaften. Erst seit April 1998 besteht sie offiziell. Ebenso wie bei der Verbindung mit Pertuis ging auch hier die Schulpartnerschaft des Herborner Johanneum-Gymnasiums mit dem Lyceum der Stadt Ilawa der Städtepartnerschaft voraus. Im Oktober 1997 fuhr eine kleine Delegation, bestehend aus Vertretern städtischer Gremien und der Stadtverwaltung, erstmals nach Polen. Die überaus positiven Erfahrungen mündeten im April 1998 in dem einstimmigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, eine offizielle Partnerschaft mit Ilawa einzugehen. Vorrangiges Ziel beider Städte soll sein, die Jugend einander näher zu bringen, um somit mitzuhelfen Vorurteile abzubauen und aktiv an der Versöhnung der beiden Länder mitzuwirken.

Ilawa, zu deutsch: Eylau (33.000 Einwohner) liegt am südlichen Ufer des Jeziorak-Sees (Geserichsee), im westlichen Teil der masurischen Seenplatte. In dieser Gegend sind zahlreiche Naturschutzgebiete entstanden. In Ilawa liegt für den Erholungssuchenden alles in greifbarer Nähe: große Waldflächen und Gewässer, die reich sind an Wild, Vögeln und Fischarten, Radwege und malerische historische Orte. Zu den touristischen Attraktionen Ilawas gehören große Sport- und Kulturveranstaltungen. So findet alljährlich im Juli auf der Freilichtbühne das "Jeziorak Shanties Meeting Ilawa" (Seemannsliedfestival) statt. Im August kommen Jazzfans zum Internationalen Altjazzfestival "Old Jazz Meeting - Goldenes Waschbrett". Im September findet die Segelregatta mit Wettkampf um das "blaue Band" statt. Die Entfernung nach Herborn beträgt ca. 1.100 km. Nach Warszawa (Warschau) sind es von dort 220 km, nach Gdansk (Danzig) 120 km.
- Weitere Infos: www.ilawa.pl

Die Stadt Herborn veranstaltet in zweijährigem Abstand die so genannten "Bürgerfahrten", zu denen man sich im Büro der Stadtmarketing Herborn GmbH anmelden kann. Die Bürgerfahrt bietet neben der Erkundung der Partnerstadt Ilawa (mit deutschsprachiger Reisebetreuung) auch die Sehenswürdigkeiten der Umgebung wie eine Fahrt nach Danzig, einen Besuch der Marienburg und viele weitere interessante Ausflugsziele an.