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Altmärkischer Hansebund

Die Hanse - sie stand im Mittelalter und steht auch heute für Verbundenheit und für die Stärke, die aus Gemeinschaft erwächst. So wie die altmärkischen Hansestädte zur Blütezeit des europäischen Handelsbündnisses verlässliche Partner waren, so stehen sie auch heute in der Hanse der Neuzeit zusammen: im Altmärkischen Hansebund. Zu diesem schlossen sich die Altmarkstädte Stendal, Salzwedel, Gardelegen, Tangermünde, Osterburg, Werben und die Prignitzstadt Havelberg im Jahr 1998 zusammen, Seehausen gesellte sich 2000 hinzu.

Im Bund treten sie gemeinsam auf, um das Erbe der Hansezeit zu erhalten und bekannt zu machen. In hanseatischer Tradition findet ein reger Austausch mit anderen europäischen Touristenorten statt. Gute Gelegenheit dazu bietet sich jährlich bei dem Internationalen Hansetag. 2008 fand dieser in Salzwedel statt, für 2038 ist dort ein weiterer geplant.

Keine Region in der europäischen Hanse hat eine größere Konzentration an Mitgliedsstädten aufzuweisen als die Altmark im Norden Sachsen-Anhalts. Noch heute legen imposante Stadttore, prächtige Rathäuser, reich ausgestattete Kirchen, Befestigungsanlagen und stolze Bürgerhäuser eindrucksvoll Beweis ab für den Wohlstand und die Blüte während der Hansezeit. Diese Zeit vom 13. bis 16. Jahrhundert hat die Entwicklung der Region, die als "Wiege Preußens" gilt, nachhaltig geprägt.

Salzwedel wurde im Jahr 1263 Mitglied der Gotländischen Gesellschaft, die als eine der Wurzeln der Hanse gilt. Für Stendal, Havelberg, Werben, Seehausen und Gardelegen ist die Mitgliedschaft ab 1358 belegt, denn sie werden Anfang 1359 mit einem Schreiben der Hansestadt Rostock zum Hansetag nach Lübeck eingeladen. Und eingeladen wurden jene, die schon im Jahr zuvor am "Konferenztisch der Hanse" Platz genommen hatten. Dieses Schreiben gilt für die Städte als "hansischer Taufbrief". Tangermündes Aufnahme ist auf das Jahr 1368 datiert, für Osterburg lässt sich die Mitgliedschaft ab 1436 nachweisen. Wie die Hansehauptstadt Lübeck gehörten die altmärkischen Hansestädte zum sogenannten Wendischen Drittel. Nach einem Streit mit Kurfürst Johann Cicero über die Biersteuer mussten die Altmarkstädte 1488 aus der Hanse austreten. Stendal und Salzwedel hielten sich nicht daran und blieben bis 1518 Mitglied, Havelberg sogar bis 1559.

Die heutigen Partner im Altmärkischen Hansebund standen im Mittelalter nicht nur in Städtebündnissen zum gegenseitigen Schutz und im Kampf gegen landesherrliche Willkür Seite an Seite, sondern auch bei den Aktivitäten der Hanse. Denn weil die Teilnahme an den jährlichen Hansetagen, den sogenannten Tagfahrten, zeit- und kostenaufwendig war, nahmen nicht alle Städte teil. Meist vertraten Stendal und/oder Salzwedel die Altmark, ausgestattet mit Vollmachten der anderen. Aus dieser gemeinsamen Geschichte ist der Altmärkische Hansebund gewachsen. Seit 2008 tragen die Städte wieder voller Stolz den Beinamen Hansestadt.