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Ein lebendiger Ortsteil mit einem attraktiven Wohnumfeld

Ortsteilrat Milbitz, Thieschitz und Rubitz sorgt gemeinsam mit Einwohnern für immer weitere Erneuerung, Sanierung und Verschönerung

Milbitz, Thieschitz und Rubitz bilden, gelegen im Nordwesten im Erlbachtal sowie an der Mündung des Erlbachs in die Weiße Elster, den 5,3 Hektar großen Ortsteil der Stadt Gera. Seit dem 6. Jahrhundert wurden hier Siedler ansässig, die die drei Orte in der typisch sorbischen Rundlingsform anlegten. Trotz dieser Ansiedlung wurden Rubitz und Milbitz erst im Jahr 1147 erwähnt und Thieschitz erstmals im Jahr 1540. In den Orten befanden sich kleinere Silbererzadern, die im Mittelalter abgebaut wurden. Geologisch-historisch erwähnenswerter ist jedoch die sogenannte Geraer Glanzerde, die Johann Friedrich Blumenbach in seinem Handbuch der Naturgeschichte aus dem Jahr 1825 beschrieb: "Eine besondere Abart ist die lockere Glanzerde oder Schaumerde von Rubitz bey Gera, die sich durch ein fast kalkähnliches Ansehen und einen eigenen matten Silberglanz auszeichnet".
Ab Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren die drei Orte beliebte Ziele für die Sonntagsausflüge der "Gerschen". Eingegrenzt werden die Orte heute nach Süden von der 1875 erbauten Bahnlinie sowie seit 1938 nach Norden durch die Autobahn und hier besonders durch die recht monumentale Autobahn-Talbrücke Thieschitz. Sie wurde vor der Jahrtausendwende im Zuge des Ausbaus der Autobahn sechsspurig erneuert. Am 11. November 1899 wurden in der Gemarkung "Am Weinberg" die Milbitzer Heilanstalten, eine Stiftung der Geraer Familie Louis Schlutter, ihrer Bestimmung übergeben. 1927 erweitert, dienten sie im zweiten Weltkrieg als Lazarett und nach 1945 als Sanatorium der Sowjetischen Streitkräfte. Ein Teil der Anlage wurde Mitte der 90er Jahren zu Wohnzwecken umgebaut, die Gemarkung selbst wurde in den 70er Jahren der Gemarkung Untermhaus zugeordnet. Als eine der besonderen Sportstätten der Stadt Gera befindet sich in Milbitz das Reitstadion, das 1974 eröffnet wurde. Im Jahr 2000 wurden die Plätze und Tribünenanlagen komplett erneuert und die Anlage um einen Hallenneubau ergänzt. Das Stadion ist gleichzeitig Sitz der Thüringischen Landes-Reit- und Fahrschule. Unweit davon erreicht man den Hundesportplatz des nun über hundertjährigen Vereins für Deutsche Schäferhunde sowie das Tierheim der Stadt Gera, das den "Reigen der wahrhaft tierischen Einrichtungen" abrundet. Leider wurden der gesamte Ortsteil und somit auch Reitstadion, Hundeplatz und Tierheim stark vom Elster-Hochwasser 2013 in Mitleidenschaft gezogen. Zum Glück war bereits 2012 in Milbitz die alte Franzosenbrücke über die Elster durch einen Neubau ersetzt worden.
Die Eingemeindung von Milbitz, Thieschitz und Rubitz in die Stadt Gera erfolgte zum 1. Januar 1919. Mit Beschluss des Stadtrates am 21. Juni 2001 wurde in Milbitz, Thieschitz, Rubitz eine gemeinsame Ortsteilverfassung eingeführt und ein Ortsteilrat gewählt. Zusammen mit den Einwohnern sorgen sie dafür, dass die drei Orte in den vergangenen Jahren immer weiter saniert, erneuert und verschönert wurden. So wurde das ehemalige Feuerwehrhaus Thieschitz im Jahr 2005 zum Vereinsheim der Maibaumgesellschaft Milbitz-Thieschitz-Rubitz e.V. ausgebaut. Nach dem Hochwasser vom letzten Jahr entstand die Idee, in Thieschitz am Rande der Weißen Elster ein Polder zu schaffen, der als Natursee gestaltet auch der Naherholung dienen soll. Wann dies umgesetzt werden kann, steht noch nicht fest, aber seitens des Thüringer Landesamtes für Geologie und Umwelt (TLGU) laufen derzeit die Planungen. Neben zahlreichen Aktivitäten ist der jährliche Höhepunkt im Ortsteil das Maibaumsetzen. Ein weiteres Ziel des Ortsteilrates ist es, anknüpfend an die Geschichte und Lebendigkeit der Ortsteile, weitere Gewerbe- und Bildungseinrichtungen im Ortsteil zu etablieren und somit ein attraktives Wohnumfeld zu schaffen.