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Wohnen im Alter

Mit zunehmendem Alter sinkt die Mobilität und der Aktionsradius verkleinert sich. Häufig sind ältere Menschen dann nicht mehr in der Lage, die alltäglichen Dinge im Haushalt eigenständig auszuführen.

Durch kleine Hilfen lässt sich der Wunsch vieler Senioren, möglichst lange zu Hause und selbstständig zu leben, meist erfüllen.

Essen auf Rädern

Dieser Menü-Bringdienst wird von sozialen Einrichtungen, Hilfsorganisationen und auch Privatunternehmen angeboten. Er richtet sich vor allem an ältere Menschen, die sich ihre Mahlzeiten nicht mehr selbst zubereiten können oder wollen. Geliefert werden normale Hauptmahlzeiten, die meist wöchentlich aus einem Angebot gewählt werden können. Viele Anbieter haben inzwischen zusätzlich Vorsuppen, Salate, Desserts u. v. m. in ihren Lieferumfang aufgenommen. Bei den meisten Bringdiensten stehen auch spezielle Schon- bzw. Diätkost, Vollwert- oder vegetarische Gerichte auf der Speisekarte. Je nach Wunsch entscheidet sich der Kunde für die tägliche Lieferung eines warmen Mittagessens zum sofortigen Verzehr oder für ein umfangreiches Paket an Tiefkühlmahlzeiten zur individuellen Zubereitung.

Haushaltsdienste

Häufig benötigen ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen Hilfe bei Verrichtungen der alltäglichen Dinge des Lebens. Professionelle oder ehrenamtliche Organisationen bzw. Wohlfahrtsverbände, kirchliche Institutionen und Vereine bieten ein breites Spektrum entsprechender Dienstleistungen an. So ist von der Hilfe im Haushalt, der Erledigung von Einkäufen, Unterstützung bei der Gartenpflege, bei kleineren Reparaturen und der Begleitung zu Arztbesuchen bis hin zur Hilfe bei Behördengängen jede denkbare Unterstützung erhältlich. Eventuell können auch die Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes unterstützend tätig werden und so helfen, die Unabhängigkeit von Senioren möglichst lange zu erhalten.

Fahrdienst

Arztbesuch, Behördengang, Krankengymnastik, Besuch bei Freunden - für in ihrer Mobilität eingeschränkte Senioren stellt es ein Problem dar, solche Termine wahrzunehmen. Nicht immer lassen sich öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Aufgrund des schwindenden Konzentrationsvermögens und der nachlassenden Reflexe entscheiden sich viele ältere Menschen gegen eine weitere Nutzung des eigenen Autos und geben ihre Fahrerlaubnis ab.

Die Alternative zu Bus, Bahn und PKW sind Fahrdienste verschiedener Organisationen, die Senioren sicher ans gewünschte Ziel bringen. So stellen sie sicher, dass der gewohnte Anspruch an Flexibilität beibehalten werden kann. Bei vielen Anbietern besteht auch die Möglichkeit des Transports von Rollator oder Rollstuhl. Je nach Gesundheitszustand und körperlicher Verfassung ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen möglich.

Hausnotruf-Dienste

Ein Hausnotruf ist ein auf Telefontechnik basierendes System, das Senioren in Gefahrensituation die Möglichkeit gibt, von zu Hause aus sofort einen Hilferuf auf Knopfdruck zu senden. In der Wohnung des Pflegebedürftigen wird eine Hausnotruf-Basisstation mit Lautsprecher, Mikrofon und Notruftaste installiert. Zusätzlich gibt es einen Handsender, der um den Hals oder als Armband getragen werden kann. Im Falle einer Notsituation wie z. B. eines Sturzes wird der Handsender gedrückt. Auslöser des Alarms kann auch ein Sensor sein, der bei einem Sturz automatisch reagiert. Dies löst eine Verbindung mit der Hausnotrufzentrale aus. Kann der Anrufer nicht sprechen, wird sofort ein Notarzt/Rettungswagen geschickt, Freunde bzw. Angehörige informiert und ggf. die Polizei eingeschaltet.

Die Kostenübernahme kann unter bestimmten Voraussetzungen bei der Pflegekasse beantragt werden. Um eine individuelle Versorgung zu gewährleisten, sollten dem Anbieter einige persönliche Daten des Nutzers vorliegen:
  • Adresse samt Wegbeschreibung
  • Informationen zum aktuellen Gesundheitszustand/zu Vorerkrankungen
  • aktuelle Medikamenteneinnahme
  • individuell vereinbarte Sofortmaßnahmen/persönliche Notfall-Hilfspläne
  • Kontaktdaten von Bezugspersonen oder Familienangehörigen
Ausländische Haushaltshilfen

Eine große Erleichterung bei der Betreuung zuhause ist für viele Pflegebedürftige und deren Angehörige die Beschäftigung einer Haushaltshilfe. Personal aus dem Ausland stellt eine gute Alternative zum Pflegeheim dar, wenn es um einfache Hilfe in der Grundpflege sowie in der Haushaltsführung geht.

Auf Grundlage der Arbeitnehmerfreizügigkeit, die für alle Mitgliedsstaaten der EU gilt, dürfen Staatsangehörige dieser Länder wie deutsche Arbeitskräfte von einem deutschen Haushalt angestellt werden. Es bestehen diverse Möglichkeiten:
  • Vermittlung durch die Bundesagentur für Arbeit - Der Haushalt wird Arbeitgeber, indem er die Haushaltshilfe selbst anstellt und in Erfüllung seiner Arbeitgeberpflicht die Abwicklung sämtlicher Formalitäten übernimmt (zum Arbeitsvertrag, zu Sozialabgaben, Steuern etc.). Die Einhaltung der Regeln des Arbeitsschutzes sollte selbstverständlich sein, z. B. Einhaltung der Arbeitszeit an Werktagen von höchstens acht Stunden (maximal 48 Stunden pro Woche), tägliche Mindestruhezeit von elf Stunden, wöchentlich ein freier Tag sowie Urlaubsanspruch von mindestens 24 Werktagen. Dass die Zahlung des in Deutschland geltenden Mindestlohns keinesfalls unterschritten werden darf, versteht sich von selbst.
  • Eine Agentur aus einem EU-Mitgliedsstaat vermittelt eine bei ihr angestellte Kraft - Die Agentur ist Arbeitgeber und somit zuständig für alle Formalitäten, sogar für eine Urlaubsvertretung. Der Haushalt vor Ort sollte sich allerdings belegen lassen, dass die Haushaltshilfe legal bei der Agentur angestellt ist.
  • Betreuungskraft, die in Deutschland und/oder einem EU-Staat ein Gewerbe angemeldet hat und auf selbstständiger Basis arbeitet - Auch hier sollte sich der Haushalt überzeugen, dass tatsächlich eine Gewerbeanmeldung besteht. Es muss ausgeschlossen werden, dass eine illegale Scheinselbstständigkeit vorliegt.