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Allgemeines

Bauen und Sanieren

Da für die energiesparende Sanierung oder den energieeffizienten Neubau eine Vielzahl von rechtlichen und technischen Vorgaben zu beachten ist, ist es empfehlenswert, sich bereits in der Planungsphase durch einen fachkundigen und unabhängigen Energieberater unterstützen zu lassen. Neubau oder Sanierung sollten dabei immer der Strategie folgen, den Energiebedarf eines Hauses durch optimale Dämmung und hochwertige Fenster zu drosseln. Der energetische Restbedarf wird durch effiziente Heiztechnik unter Nutzung regenerativer Energien gedeckt.

Geregelt werden viele Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen durch die Energieeinsparverordnung (EnEV), die einen Teil des deutschen Wirtschaftsverwaltungsrechtes ausmacht. Der Verordnungsgeber schreibt auf der rechtlichen Grundlage der Ermächtigung durch das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) den Bauherren bautechnische Standardanforderungen zum effizienten Betriebsenergiebedarf eines Gebäudes oder Bauprojektes vor. Das betrifft sowohl Wohn- und Bürogebäude sowie gewisse Betriebsgebäude. So werden ständig neue Anforderungen an Hauseigentümer gestellt.
Des Weiteren erhalten bzw. steigern durch Fachleute ausgeführte Renovierungen den Wert einer Immobilie erheblich.

Fazit: Modernisieren rechnet sich dreifach, und zwar durch Kosteneinsparung, Umweltschutz und Wertsteigerung.

Denkmalschutz

Da der Denkmalschutz unter das jeweilige Landesrecht fällt, existiert keine einheitliche Definition des Begriffs. Unterschieden wird meist zwischen Baudenkmälern, beweglichen Denkmälern und Bodendenkmälern. Denkmäler werden in eine Denkmalliste oder ein Denkmalbuch eingetragen. Baumaßnahmen an unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden unterliegen der Genehmigungspflicht, ebenso deren Abriss.

Altbauten weisen einen ganz besonderen Charme auf und stehen häufig unter Denkmalschutz. Welcher Hausbesitzer wäre nicht stolz auf ein Fachwerkgebäude mit rustikalen Holzbalken, auf ein Haus mit klassizistischer Fassade, mit Stuck aus der Gründerzeit oder mit Jugendstilornamenten, oder auf ein Gebäude im Bauhausstil. Derartige Altbauten prägen das Gesicht eines Ortes, ganz gleich, ob Dorf oder Großstadt. Auch bei der Modernisierung solch wertvoller Altbauten muss auf Energiesparmaßnahmen und auf Umweltschutz nicht verzichtet werden. Dank diverser erprobter Maßnahmen ist es möglich, beides miteinander zu kombinieren, so dass das kulturelle Erbe und der spezielle Charakter der Immobilie erhalten bleiben.

Quer durchs Land sind Veränderungen durch den demographischen Wandel spürbar geworden. Immer mehr alte Wohngebäude stehen leer, weil sich nach dem Tod der Eigentümer keine Nachfolger finden lassen oder den älteren Besitzern das Geld zur Sanierung und Instandhaltung fehlt. Um zu verhindern, dass die lebendigen und gut ausgebauten Dorfkerne mit ihrer Infrastruktur aussterben, soll bereits bestehender Wohnraum ausgebaut und ökologisch saniert werden. Als Alternative zu Dorfrand-Neubausiedlungen nach Ökostandards, in denen das Wohnen für junge Familien manchmal schwer erschwinglich ist, müssen auch leer stehende Altbauten durch geeignete Sanierungsmaßnahmen attraktiver gemacht werden, um so die vitalen Ortskerne zu erhalten.

Eigentümer können auch in zumutbarem Umfang zur Erhaltung, zum Schutz und zur Pflege verpflichtet werden. Für Maßnahmen, die dem Erhalt und der Pflege dienen, stehen Eigentümern von Baudenkmälern steuerliche Vergünstigungen zu. Nähere Informationen dazu erhalten Sie bei den Denkmalschutzbehörden und auch beim zuständigen Finanzamt.

Mit diversen Programmen, die z. B. zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse beinhalten, werden Käufer von Altbauobjekten gefördert. Informationen dazu finden Sie hier:

Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW
Niederlassung Berlin
Charlottenstraße 33/33a
10117 Berlin
Telefon: 030 20264-0
Fax: 030 20264-51 88
E-Mail: info@kfw.de
Internet: www.kfw.de

Niedrigenergie-Haus

Aufgrund der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV) ist der Bauherr verpflichtet, sowohl bei Neubau als auch bei Sanierung von Gebäuden Maßnahmen zum Wärmeschutz vorzunehmen. Die EnEV definiert einen maximalen Primärenergiebedarf (benötigte Wärmeenergie zzgl. Verluste bei Energiegewinnung und Energietransport) für Gebäude. Nach diesem Energiestandard errichtete Neubauten bzw. sanierte Altbauten unterschreiten das energietechnische Anforderungsniveau.

Eine optimale Dämmung von Dach und Wänden sowie eine hervorragende Isolierung von Fenstern und Außentüren kennzeichnen das sogenannte Niedrigenergie-Haus. Sein Energiebedarf ist geringer als es der aktuelle Standard (siehe Abbildung) bei Neubauten vorschreibt und es gibt nur einen geringen Teil der aufgewendeten Heizenergie an die Umgebung ab. Viele Hausbesitzer nutzen weder Heizöl noch Erdgas, sondern setzen auf Solarthermie und Heizen mit Holz.

Eine noch höhere Gesamteffizienz weist das sogenannte Niedrigstenergie-Haus auf. Der extrem geringe, fast bei null liegende Energiebedarf, wird in hohem Maße aus erneuerbaren Quellen in der unmittelbaren Umgebung gewonnen. Das Gebäude muss mit einer mechanischen Lüftungs- und Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet sein, die für zusätzliche Energieeinsparung sorgt.

Passivhaus

Bei dieser Art von Haus handelt es sich nicht um eine besondere Bauweise, sondern um einen Baustandard. Hinsichtlich Architektur, Technik und Ökologie festgelegte Anforderungen beschränken sich nicht auf einen besonderen Typ, auch Umbauten und Sanierungen ermöglichen das Erreichen dieses Standards. Der Name "Passivhaus" resultiert daraus, dass der größte Teil des Wärmebedarfs mittels "passiver" Quellen wie Sonneneinstrahlung, Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird, was sich durch einen niedrigen Energieverbrauch bemerkbar macht.

Eine starke, das Gebäude umschließende Dämmschicht sorgt für den Einschluss der Wärme, die also nicht unkontrolliert das System verlassen kann. Aus diesem Grund sind Passivhäuser luftdicht. Eine spezielle Anlage sorgt für den Austausch von Raum- und Frischluft. Dank der Haustechnik ist hier in der Regel keine klassische Anlage zur Gebäudeheizung erforderlich, was den Energieverbrauch extrem reduziert. An besonders kalten Tagen liefern regenerative Quellen (Solarthermie, Solarwärme) die Energie zur Warmwasserbereitung und zum Nachheizen.

Null-Energie-Haus

Als technische Weiterentwicklung des Passivhauses gilt das Null-Energie-Haus. Zusätzlich zu den Anlagen zur Wärmerückgewinnung ist das Gebäude ausgestattet mit Solartechnik zur Warmwasser- und Stromgewinnung. Bei diesem Baustandard entspricht die Menge der produzierten Energie der Menge der benötigten Energie, das bedeutet im Jahresdurchschnitt eine ausgeglichene Bilanz zwischen der z. B. mittels eigener Solarkollektoren erzeugten Energie und der zugeführten Energie für Heizung, Warmwasser und Strom.

Ein weiteres Merkmal eines Null-Energie-Hauses sind nach Süden ausgerichtete große Fensterflächen, die selbst im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, nicht beschattet werden. Auch ein nur geringes Verhältnis der Oberfläche zum umbauten Volumen sowie eine starke Luftdichtheit kennzeichnen das Null-Energie-Haus.