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Brenschelbach-Riesweiler

Brenschelbach-Riesweiler
Einwohnerzahl: 522

Im südöstlichen Winkel des Stadtgebietes von Blieskastel liegt der Stadtteil Brenschelbach-Riesweiler unmittelbar an der Grenze zu Frankreich. Als "Brenstelbach" wird die Gemeinde erstmals 1150 als zum Herzogtum Lothringen gehörig genannt. Der Ortsnamen wird als Bach an einer Brennstelle, vom mittelhochdeutschen "brenstal" abgeleitet, gedeutet. Der kleinere Ortsteil Riesweiler ist bereits 960 in einer lateinischen Urkunde als "Riswillri" belegt. Die frühesten Anzeichen menschlicher Besiedlung begegnen uns in Form von Gräbern aus der älteren Hallstattzeit (750 bis 630 v. Chr.) und vom Ende der späten Bronzezeit (800 bis 750 v. Chr.). Überreste römischen Mauerwerks wurden gleichfalls entdeckt. Brenschelbach und damit auch Riesweiler kam 1333 zur Grafschaft Zweibrücken. Brenschelbach war im Dreißigjährigen Krieg zerstört und ausgestorben und wurde durch Schweizer Einwanderer neu besiedelt. Riesweiler wurde von drei Familien aus dem benachbarten Peppenkum und Medelsheim wiederaufgebaut. 1974 wurden beide Orte Stadtteile von Blieskastel.

Ältestes Bauwerk in Brenschelbach ist der Turm der protestantischen Kirche. Er stammt aus dem 13./14 Jahrhundert und zählt zur Gruppe der "Hornbacher Türme". 1904 wurde sein charakteristisches Satteldach in ein Dach mit Helmspitze umgewandelt. Im Erdgeschoß des aus Quadermauerwerk errichteten Turmes ist noch das Kreuzrippengewölbe zu sehen. Die ursprünglich spitzbogige Turmtür wurde 1722 in Form eines Stichbogens verändert. 1928/29 wurde in einer Gemeinschaftsleistung der Gemeinde das Langhaus, eine schlichte Halle mit Chorraum erbaut. Nach schweren Beschädigungen im letzten Krieg konnte die Bevölkerung 1950 mit der neuerlichen Weihe der Kirche den Wiederaufbau abschließen.

Außerhalb des Ortes am Ormersweiler Weg steht ein stummer Zeuge einer vielfach wechselnden Grenzgeschichte: der sog. "Schwedenstein". Auf diesem alten Grenzstein ist auf zwei Seiten die Jahreszahl 1597 zu lesen. Auf der Frankreich zugewandten Seite ist das lothringische Doppelkreuz eingeschlagen. Die deutsche Seite zeigt ein Wappenschild mit Rautenmuster und den Buchstaben PZ. Dies steht für die ehemalige Herrschaft Pfalz-Zweibrücken. "Schwedenstein" wird das alte Grenzzeichen einer Sage nach genannt. Demnach sollen im Dreißigjährigen Krieg die schwedischen Truppen genau bis hierher vorgedrungen sein. Direkt daneben wurde 1989 ein Stein gesetzt, der die Grenze zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland markiert und den Ormesviller vom Brenschelbacher Bann scheidet. Die Buchstaben D und F zeigen an, in welchem Land man sich gerade befindet. Aber im Bereich Brenschelbach/Ormesviller hat die Staatsgrenze seit vielen Jahren für die Bevölkerung keine Bedeutung mehr.

Das 1992 aufgestellte Friedenskreuz bei Riesweiler gemahnt an die Schrecken des Krieges. Hier im Grenzgebiet tobte im Winter 1944/45 während 13 Wochen ein blutiger Kampf. Heute führt hier der Pirminius-Wanderweg vorbei. Man hat einen weiten Panoramablick.