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Die Siedlungsgeschichte Ostfrieslands

erforschen & sichtbar machen

Archäologen der Ostfriesischen Landschaft sichern Bodendenkmäler

In Ostfriesland hat die traditionell starke Verbundenheit mit der eigenen Geschichte schon früh zu einer großen Beachtung auch der archäologischen Hinterlassenschaften geführt. Der früheste Bericht über einen Fund von "Urnen" stammt aus dem Jahr 1712. Im Jahr 1820 wurde in Emden die "Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Alterthümer" gegründet, bis heute einer der vier ältesten Kunst- und Kulturvereine in Deutschland. Über Jahre hinweg wurden besondere archäologische Funde gesammelt und in den Magazinen der "Kunst" oder im ehemaligen Provinzialmuseum, dem heutigen Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover, aufgehoben.

Um die archäologischen Funde in Museen und privaten Sammlungen systematisch zu erfassen, wurde von Haarnagel in Kooperation mit Peter Zylmann sowie Harm Wiemann von der Ostfriesischen Landschaft die ehrenamtliche "Arbeitsgruppe Vorgeschichte der Ostfriesischen Landschaft" (1951) gegründet. Aus der Arbeitsgruppe erwuchs 1963 die systematische archäologische Landesaufnahme. So begann die regelhafte Erfassung aller bekannten Fundstellen in Ostfriesland und eine methodische Suche nach neuen Fundstellen durch großflächige Oberflächenbegehungen. Dies sind bis heute die Kernaufgaben der archäologischen Forschung in Ostfriesland.

1973 erfolgte die Gründung des "Forschungsinstituts für den friesischen Küstenraum" bei der Ostfriesischen Landschaft . Durch das Inkrafttreten des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes 1978 kamen weitere Aufgaben hinzu.

Archäologischer Dienst und Forschungsinstitut

Den sich verändernden Aufgaben in der Bodendenkmalpflege trug die Ostfriesische Landschaft 2001 Rechnung, indem sie neben das Forschungsinstitut den "Archäologischen Dienst" treten ließ.

Die Aufgabenbereiche des Archäologischen Dienstes und des Forschungsinstitutes sind heute vielfältig. Während in den Anfängen die Auffindung von Bodendenkmälern als Grundlagenarbeit im Vordergrund stand, richtet sich der Fokus heute stark auf den Denkmalschutz: Erfassung und Sicherung von Bodendenkmälern, Bauleitplanung, Organisation, Durchführung und Überprüfung von Ausgrabungen sowie die Inventarisation und Aufbewahrung der Funde gehören zum Leistungsumfang.
Die Aufgaben der archäologischen Forschung liegen in der archäologi schen Landesaufnahme, der Betreuung von Forschungsarbeiten und Examenskandidaten sowie bei der Publikation, Präsentation und Öffentlichkeitsarbeit für Fachwissenschaftler, Schüler und interessierte Laien.

Das grundlegende Ziel jedoch, die Siedlungsgeschichte Ostfrieslands für die schriftlosen Epochen zu erforschen und sichtbar zu machen, hat sich in all den Jahren nie verändert.