Gehe zum Inhalt, überspringe Menüs

 

Die Mitgliedsgemeinden

Barwedel

Die Gemeinde Barwedel ist der am nördlichsten gelegene Ort der Samtgemeinde Boldecker Land und hat rund 1 000 Einwohner.

In ihrem Gemeindegebiet befinden sich das Vogelmoor, ein etwa 285 Hektar großes FFH- (ausgewiesen nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) und Naturschutzgebiet im Nordosten des Landkreises Gifhorn, sowie ein Teil des Windparks Boldecker Land. Weiterhin sichtbares Wahrzeichen des Ortes ist der ehemalige Fernmeldeturm der Bundeswehr, der sich heute im Besitz der Gemeinde befindet. Als Funkabhöranlage diente der ehemalige rund 70 Meter hohe Aufklärungsturm während des Kalten Krieges zur Überwachung des militärischen Funkverkehrs in der DDR. Früher war die Anlage streng gesichert und rund um die Uhr bewacht. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus der ehemaligen DDR wurde sie 1994 außer Dienst gestellt.

Die Gemeinde Barwedel nimmt seit 2006 am Dorferneuerungsprogramm teil. Im Rahmen dieses Programms wurden die Bergstraße, das Mahnmal, die Hauptstraße und die Tiddischer Straße erneuert, sowie das Dach des ehemaligen Lehrerwohnhauses am Funkberg saniert. Derzeit läuft die Planung für die Umgestaltung des Mühlenweges. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und ernten viel Lob. Neubürgern ist es in Barwedel bislang immer schnell gelungen, sich zu integrieren. Dazu tragen besonders die zahlreichen Vereine (siehe Seite "Vereinsleben im Boldecker Land") mit ihrem vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und Angeboten bei. Die Dorfaktivitäten werden in einem Veranstaltungskalender zusammengefasst, der jeweils zu Jahresbeginn an alle Haushalte kostenfrei verteilt wird.

Barwedel verfügt über einige Handwerksbetriebe, und Gaststätten. Dem samtgemeindeigenen Kindergarten ist eine Sporthalle angeschlossen. Weiterhin stehen eine vereinseigene Reithalle sowie ein Funktionsgebäude am Sportplatz zur Verfügung.

Chronik
Barwedel wurde erstmalig am 10. Juni 888 als Beriuudi in einer kaiserlichen Urkunde erwähnt und fand im Jahre 1309 nochmals Erwähnung als Berewedel beziehungsweise Bereweden. Die heutige Schreibweise ist von 1625 überliefert. Die mundartliche Aussprache Barwee lässt sich auf mittelniederdeutsch wede oder alterniederdeutsch widu für "Wald" zurückführen. Bêr, bâr, ber beier, beer bedeutet "Eber". Der Ortsname Barwedel bedeutet daher vermutlich "Schweinewald", bezogen auf die Eichelmast von Schweinen durch die Dorfbewohner.

Geschichtlich war der Ort vielen Schwankungen unterworfen: Im Jahre 1309 kauften die von Bartensleben Barwedel von dem Grafen von Wohldenberg. Während der Zeit des Königreichs Westfalen wurden 1808 die Patrimonialgerichte aufgehoben und Barwedel dem Canton Wittingen im Departement Elbe zugeschlagen. 1816 erhielten die von der Schulenburg (als Erben derer von Bartensleben, die inzwischen ausgestorben waren) die Gerichtshoheit zurück, doch 1841 konnten sich die Barwedeler Bauern durch das Ablösegesetz (1833) von dieser Lehensherrschaft freikaufen. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde erst 1848 endgültig abgeschafft, Barwedel kam wieder zum Amt Fallerleben, bis es bei der Einführung der Preußischen Reichsverfassung im April 1885 dem Kreis Gifhorn angefügt wurde.

Barwedel bestand vermutlich aus acht Vollhöfen, später vier Ackerhöfen und sechs Halbhöfen. Bis zum Jahre 1858 vergrößerte sich der Ort auf 27 Wohngebäude. Bis 1925 war diese Zahl auf 68 angewachsen. Erst nach 1920 hatte die Bebauung an der Straße nach Tiddische begonnen, und in den 30er Jahren entstand der als Wochenendsiedlung begonnene Wohnplatz Greilke. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte der Zustrom von Vertriebenen, für die Arbeitsplätze im VW-Werk geboten wurden, für ein sprunghaftes Ansteigen der Einwohnerschaft von 340 bis 370 Personen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf rund 670. Südlich des Dorfes wuchs an der alten Linienführung der B 248 ein Neubaugebiet und die Zahl der Wohngebäude erhöhte sich bis 1968 auf 147. Im Jahr 1987 wurden rund 250 Haushalte und 900 Einwohner in Barwedel gezählt. Diese Zahlen sind seitdem vergleichsweise geringfügig gestiegen.

Das Wappen
Beschreibung: Auf einer von zwei schmaleren grünen Streifen gesäumten, breiten gelben Mittelbahn, etwas zum Flaggensteg hin verschoben, ein grüner Schild mit einem schräglinken gelben Farnwedel.
Der Farnwedel steht stellvertretend für das im Gemeindegebiet gelegene Naturschutzgebiet Vogelmoor, das sich durch zahlreiche seltene Pflanzen und reichhaltige Farnvorkommen auszeichnet. Außerdem steht es noch für eine weitgehend unzerstörte Natur. Zur 1100-Jahrfeier im Jahre 1988 konnte Barwedel dieses eigene Wappen vorstellen.

Sprechstunden der Gemeinde
Bürgermeister Siegfried Schink und Mitarbeiter der Gemeinde führen eine Bürgersprechstunde am Dienstag in der Zeit von 16.30 bis 18.00 Uhr im Gemeindezentrum Barwedel, Am Funkberg 5, durch. Das Gemeindezentrum ist unter der Telefonnummer 05366 5330 sowie per E-Mail unter gemeinde.barwedel@gfline.de zu erreichen.

Bokensdorf

Inmitten idyllischer Natur gelegen, bietet Bokensdorf mit seinem historischen Rundling und passender Wohnbebauung, ausgedehnten Wald- und Wiesenflächen sowie kleinen Seen beste Voraussetzungen für einen liebenswerten Lebensmittelpunkt. In den vergangenen Jahren wurde mit der Erschließung des Gebietes "Wohnen am Golfplatz" hochwertiges Bauland ausgewiesen und die Gemeinde sanft erweitert.

Der überschaubare Ort Bokensorf vor den Toren Wolfsburgs hat sich seinen dörflichen Charakter dabei erhalten. Die Menschen leben hier miteinander und nicht nur nebeneinander, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher aktiver Vereine (siehe Seite "Vereinsleben im Boldecker Land"). Neben vielfältigen Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung im örtlichen Sportverein mit den Sparten Fußball, Tennis, Gymnastik, Karate, Gesundheitssport und Yoga, sowie einer attraktiven Golfclubanlage und guten Reitsportmöglichkeiten sind auch landschaftlich schöne Rad- und Wanderwege zu erwähnen. Mit seinem "Schützenhaus" verfügt Bokensdorf zudem über ein modernes, ansprechendes Veranstaltungszentrum für alle Festivitäten der Dorfgemeinschaft. Die Samtgemeinde Boldecker Land betreibt eine Kindertagesstätte in der alten Schule in der Ortsmitte, Grundschulkinder werden im drei Kilometer entfernten Jembke beschult, weiterführende Schulen können im vier Kilometer entfernten Weyhausen und in Fallerleben (Gymnasium) besucht werden, wohin es entsprechende Busverbindungen gibt.

Chronik
Die Landschaft um Bokensdorf wurde, wie die gesamte Lüneburger Heide, über 2000 Jahre vorwiegend durch Eichen- und Birkenwälder geprägt. Sie wurden gerodet, um Acker- und Weideland sowie Bau- und Brennholz zu gewinnen. Als Hauptentstehungszeit Bokensdorfs werden Rodeperioden ab dem siebten Jahrhundert angesehen.
Die ursprüngliche Siedlungsform, ein wendischer Rundling, kann im heutigen Altdorf am Bauernberg leicht rekonstruiert werden. Bokensdorf hatte ursprünglich wohl nur eine halbrunde Form von vier Ackerhöfen, doch vermutlich ab 1300 entstanden daneben fünf so genannte Vollköthner-Höfe. Es ist nahezu einmalig in Niedersachsen, dass diese später angesiedelten Hofbesitzer den angestammten Ackerbauern gleichgestellt waren.

Mitte des 19. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel in Niedersachsen: Mit der sogenannten Ablöse konnten sich die Bauern von der Lehnsherrschaft des Adels frei kaufen. Die Bokensdorfer befreite dies zwischen 1850 und 1859 endgültig von Diensten und Abgaben, zu denen sie den Grafen vom Schloss Wolfsburg und den Herzögen in Lüneburg verpflichtet gewesen waren. Vorteile ergaben sich zudem aus der in dieser Zeit durchgeführten Flurbereinigung. Es entstanden große Ackerflächen, die wirtschaftlicher bearbeitet werden konnten, was zu allgemeinem Wohlstand im Ort führte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Bevölkerungszahl in Bokensdorf durch Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten. Viele blieben im Ort wohnen. Der Lönsweg - mit den einheitlich wie am Lineal ausgerichteten Häusern und den rückwärtigen großen Gärten - ist typisch für den Baustil der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Infolge der politischen Situation in den 60er Jahren kauften viele Westberliner Grundstücke "im Westen". So entstand der "Berliner Ring", und im Osten der Ortschaft bildete sich an ehemaligen Kiesabbaustellen ein attraktives, der Naherholung dienendes Wochenendhausgebiet.

Das Wappen
Beschreibung: In Gold (gelb) unter einem roten Sparren ein oben offener roter Ring. Auf der Gemarkung der Gemeinde Bokensdorf liegen zwei Ortskerne, zum einen das noch heute bestehende Bokensdorf, zum anderen eine mittelalterliche Wüstung, der untergegangene Ort Derne. Beide Orte sind von ihrer ursprünglichen Anlage her Rundlinge. Die Tatsache, dass heute beide alten Ortskerne in einem Gemeindegebiet vereint sind, wird durch das an einer Seite offene Rundlingssymbol unter einem stilisierten Dach versinnbildlicht, das zugleich den im Gemeindenamen enthaltenen Namensbestandteil "Dorf" und die Zusammengehörigkeit der Dorfgemeinschaft symbolisiert. Da das Bokensdorfer Gemeindegebiet in landesgeschichtlicher Hinsicht jahrhundertelang zu den welfischen Landen gehörte, ist das Gemeindewappen in den alten Stammwappenfarben der Welfen - Rot-Gold beziehungsweise Rot-Gelb - gehalten. So wurde es am 8. Juli 1993 vom Gemeinderat angenommen. Der oben offene Ring symbolisiert die Rundlingsform des Dorfes Bokensdorf.

Sprechstunden der Gemeinde
Bürgermeister Frank Niermann führt seine Bürgersprechstunde mittwochs in der Zeit von 17.30 bis 19.00 Uhr im Gemeindebüro Bokensdorf, Bauernberg 4, durch. Das Gemeindebüro ist Montag und Donnerstag von 9.00 bis 11.00 Uhr sowie am Mittwoch von 16.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Telefonisch ist das Gemeindebüro unter der Nummer 05366 339 erreichbar, sowie per E-Mail unter post@gemeinde-bokensdorf.de.

Jembke

Der Ort Jembke war einst das größte Dorf im Boldecker Land und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein reines Bauerndorf mit einigen für die landwirtschaftlichen Betriebe erforderlichen Handwerkern und Kaufleuten. Seine Siedlungsanfänge reichen in die frühe Zeit der Christianisierung um 844 zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Jembke durch das Aufblühen des Volkswagenwerks in Wolfsburg zur Wohn- und Schlafstätte vieler Fabrikarbeiter, die Zahl der Bevölkerung wuchs von im Jahre 1949 rund 500 Einwohner auf heute über 2000.

Seitdem hat sich Jembke zu einem Dorf mit moderner Infrastruktur auf hohem Standard entwickelt. Neben einem großen Supermarkt gibt es unter anderem einen Raiffeisenmarkt mit Tankstelle, eine Sparkasse, eine Bäckereiverkaufsstelle, eine Gaststätte, eine Filiale der Post, einen Friseur, eine Apotheke sowie Arzt- und Zahnarztpraxen, weitere medizinische Dienstleistungen, eine mehrzügige Grundschule und einen Kindergarten mit Hort-Betreuung. Ein vielseitiges Vereinsleben bietet die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und der Integration in die Dorfgemeinschaft (siehe Seite "Vereinsleben im Boldecker Land"). Jeweils am Jahresende erscheint ein Veranstaltungskalender, in dem alle im Voraus planbaren Veranstaltungen im Dorf Erwähnung finden.

Im Boldecker Land nahm der Ort Jembke jahrhundertelang eine Sonderstellung ein, weil er das einzige Dorf mit einer Kirche war. Bereits vor dem Jahr 1000 existierte in Jembke eine christliche Missionskapelle. Aus dem 12. Jahrhundert stammt die ursprünglich aus Feldsteinen errichtete St. Georgs-Kirche in der Mitte des Jembker Rundlings, die bis heute der Gottesdienstort für die Bewohner von Jembke, Barwedel und Bokensdorf sowie Tiddische und Hoitlingen ist.

Chronik
Bereits 844 wurde ein Ort mit dem Namen Lianbeke in einer Urkunde im Kloster Corvey erwähnt. Man geht davon aus, dass es sich um das heutige Dorf Jembke handelt. Der Ort und seine Bauern standen bis zur Bauernbefreiung im Jahre 1859 in der Abhängigkeit verschiedener Lehnsherren. Als solcher ist ursprünglich das Bistum Magdeburg bekannt, welches das Lehen jedoch an den Grafen von Wohldenberg vergab. Dieser übertrug Jembke an die Gebrüder von dem Campe.

Urkundlich belegt ist, dass die Ritter von dem Campe 1339 den Ort Jembeke für 40 Silbertaler an den Ritter Harneid von Mahrenholtz weiterverkauften. Im Jahre 1448 übertrugen dessen Erben dann die Lehnsrechte an Graf Günter von Bartensleben. Dieses Geschlecht blieb im 18. Jahrhundert ohne männliche Erben, doch im Jahre 1742 heiratete der Graf von der Schulenburg die Erbtochter von Bartensleben und übernahm damit die Lehnsrechte. Die von der Schulenburgs blieben bis zur Bauernbefreiung Lehnsherren von Jembke.

Der im Schriftverkehr gebrauchte Ortsname hat sich im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach, aber fast gleich klingend, verändert: vom früheren Lianbeke über Jembeke, Geimike und Jeimke zum heutigen Jembke.

Das Wappen
Beschreibung: In Silber ein nach unten gerichtetes, grünes Lindenblatt, belegt mit einem silbernen Ring, der nach oben offen ist. Das Lindenblatt weist auf den Uhlenboom (Eulenbaum) hin, eine etwa 600- bis 700-jährige Winterlinde, die in der Mitte des Altdorfes auf dem Kirchplatz mit weiteren unter Naturschutz stehenden alten Eichen an der St. Georg-Kirche steht.
Grün ist das Sinnbild der Landwirtschaft. Der im Lindenblatt offene Ring, das Zeichen für Rundlinge auf Landkarten, soll diese ursprüngliche Ortslage kennzeichnen und an sie erinnern. In einer Gemeindebeschreibung des Landkreises Gifhorn heißt es: "Zwölf oder 13 Ackerleute und die Pfarre liegen in geschlossener Rundform mit Sektorenwiesen um einen ziemlich großen Platz, der Kirche und (einst) Friedhof trägt, sodass Jembke als großer Rundling zu bezeichnen ist, von ursprünglich wahrscheinlich zwölf Vollhöfen." Das Wappen entwarf der Heraldiker Wilhelm Krieg aus Braunschweig, seine Verleihung erfolgte am 27. August 1983 durch den damaligen Oberkreisdirektor Dr. Klaus Lemke.

Sprechstunden der Gemeinde
Bürgermeisterin Susanne Ziegenbein führt ihre Bürgersprechstunde montags in der Zeit von 17.00 bis 19.00 Uhr im Gemeindebüro, Schulstraße 26 (ab Januar 2018 - Schulstraße 8), durch. Dessen Öffnungszeiten sind Montag von 15.00 bis 19.00 Uhr und Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr. Telefonisch ist das Gemeindebüro unter der Telefonnummer 05366 7920 und per Fax unter 05366 5395 zu erreichen. E-Mails richten Sie an: gemeinde.jembke@gfline.de

Osloß

Osloß ist eine freundliche Gemeinde und ein beliebter Wohnort, der sehr verkehrsgünstig zwischen der Kreisstadt Gifhorn und Wolfsburg an der B 188 liegt. Geprägt ist das Dorf durch eine gut funktionierende Vereinslandschaft (siehe Seite "Vereinsleben im Boldecker Land") und die Veranstaltungen der Vereine für die Osloßer Dorfgemeinschaft.

Der Ort grenzt unmittelbar an das Landschaftsschutzgebiet Allertal/Barnbruch. Naturfreunde können sich bei langen Spaziergängen oder einer Fahrradtour zum Tankumsee vom Alltag erholen. Im Juli 2017 wurde zudem der 2,8 Kilometer lange "Allerauen-Erlebnispfad" eingeweiht, der auch Teil eines 328 Kilometer langen Fernradweges entlang der Aller ist, die bei Osloß noch heute in ihrem natürlichen Bett fließt.

Der Erlebnispfad "erkundet die Aller und ihre Aue, blickt zurück in die Vergangenheit und nach vorn in die Zukunft". Das Leben der Bürger von Osloß, das bei einem großen Brand 1883 fast vollständig zerstört und erst beim Wiederaufbau aus dem Aller-Überschwemmungsgebiet in seine heutige, hochwassersichere Lage verlegt wurde, wird dabei im historischen und geografischen Kontext betrachtet.

In Osloß sind derzeit knapp 2 000 Einwohner beheimatet. Es gibt einen Kindergarten und eine Grundschule, weiterführende Schulen können in Weyhausen, Westerbeck, Gifhorn oder Wolfsburg besucht werden, wohin entsprechende Busverbindungen bestehen. Das Gemeindezentrum Am Mühlenberg kann für sportliche Aktivitäten genutzt werden. Das Gewerbe ist in Osloß mit mehreren Handels- und Handwerksbetrieben sowie durch eine Gaststätte vertreten. Zudem ist eine Arztpraxis vorhanden.

Chronik
1309 heißt Osloß noch Uslevessen und um 1566 wird es Osselesse genannt. Die Geschichte des Dorfes ist mit der wechselvollen Geschichte des gesamten Boldecker Landes identisch. Bei der Einführung der Preußischen Kreisverfassungen am 1. April 1885 wurde Osloß dem Kreis Gifhorn zugeordnet.

Ursprünglich war es ein Sackgassendorf von zehn Ackerhöfen. 1777 waren dann zwölf Höfe zu verzeichnen, und 1811 waren es 15 Wohngebäude in Osloß, in denen sage und schreibe 123 Einwohner registriert waren. Die Zahl wuchs bis 1848 langsam an auf 31 Wohngebäude mit 227 Bewohnern, sowie auf 49 Haushaltungen mit inzwischen 257 Einwohnern im Jahre 1858.

Der größte Bauboom aber setzte auch in Osloß knapp hundert Jahre später nach dem Zweiten Weltkrieg ein: 1950 schnellte die Einwohnerzahl auf 563 hoch. Aufgrund seiner Nähe zum Wolfsburger VW-Werk, das Arbeitsplätze bot, und dem Zustrom von Vertriebenen entstand am Hang beiderseits der Bergstraßen ein Neubaugebiet für Pendler-Wohnbevölkerung, sodass die Zahl der Wohngebäude bis 1987 auf 550 anwuchs.

Das Wappen
Beschreibung: Das Wappen von Osloß ist dreigeteilt. Es enthält eine braune Mühle auf gelbem Grund, einen weißen Storch auf grünem Grund sowie die Aller-Symbolik in Dunkelblau auf hellblauem Grund.
Von 1882 bis 1977 war Osloß der Standort einer im Jahre 1816 in Neuhaldensleben erbauten Bockwindmühle. Diese wurde 1977 vom Landkreis Gifhorn als einzige ihrer Art erworben und 1980 - in restauriertem Zustand - dem Museums- und Heimatverein Gifhorn als Baudenkmal überlassen. Sie ist heute im Mühlenmuseum in Gifhorn zu bewundern. Den Osloßern bleibt sie als Teil ihres von Rudolf Jahn (Bürgermeister von 1996 bis 2001) entworfenen Wappens in Erinnerung. Die gelbe Farbe symbolisiert dabei das reife Getreide, das in der Mühle gedroschen wurde, und der Storch als Wappentier niste "seit ewigen Zeiten" mitten in Osloß, so sagt Wappen-Schöpfer Jahn.

Sprechstunden der Gemeinde
Bürgermeister Axel Passeier bietet Bürgersprechstunden mittwochs in der Zeit von 18.30 bis 20.00 Uhr im Gemeindebüro, Mühlenweg 50, an. Das Büro ist montags, dienstags und donnerstags von 9.00 bis 11.00 Uhr, sowie mittwochs von 15.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Telefonisch ist das Gemeindebüro unter 05362 72508 und per Fax unter 05362 72509 erreichbar, sowie per E-Mail: gemeinde.osloss@t-online.de.

Tappenbeck

Die Gemeinde Tappenbeck konnte, wie keine andere Gemeinde des Landkreises Gifhorn, in den vergangenen 20 Jahren einen Einwohnerzuwachs von mehr als 60 Prozent verzeichnen. Sie zählte am 1. Mai 2017 exakt 1 400 Einwohner. In Tappenbeck herrscht rege Bautätigkeit: Nach einem kleinen Baugebiet im Norden der Gemeinde entsteht derzeit im Süden eine weitere Neubausiedlung, in zwei Abschnitten, um der hohen Nachfrage nach Eigenheimen gerecht zu werden. Durch ein gut funktionierendes Vereinsleben wird es Neubürgern und Neubürgerinnen in Tappenbeck leicht gemacht, sich zu integrieren. Es besteht ein vielseitiges Angebot an dörflichen Aktivitäten.

Mit seiner Lage nordwestlich von Wolfsburg bietet Tappenbeck kurze Wege zur Arbeit und zum "Shoppen". Einkäufe des täglichen Bedarfs lassen sich darüberhinaus auch im nahegelegenen Einkaufszentrum von Weyhausen erledigen. Dort befinden sich zudem die Grundschule mit angeschlossener Hortgruppe und der Kindergarten, während eine Kinderkrippe in Tappenbeck vor Ort ist. Weiterführende Schulen können in Weyhausen, Westerbeck, Gifhorn, Wolfsburg oder Fallersleben besucht werden, wohin es entsprechende Busverbindungen gibt.

In Tappenbeck haben sich ein Ingenieurbüro mit etwa 2 400 Mitarbeitern angesiedelt, sowie mehrere kleine Handwerks- und Handelsbetriebe und ein Hotel. Ein ansässiger Landwirt betreibt einen Hofladen und richtet ein jährliches "Kürbisfest" aus, das weit über Tappenbeck hinaus bekannt ist.

Chronik
Tappenbeck gehört zu den Siedlungen, die im Ortsnamen die Bezeichnung Beke enthalten, was so viel heißt wie Bach. Der Ortsname lässt sich daher auf einen der Kleinen Aller zufließenden Bach zurückführen, der zu durch"tappen" war. Die Hauptentstehungszeit der Ansiedelung wird der älteren Rodeperiode zwischen den Jahren 500 und 800 nach Christus zugeordnet. Erstmals urkundlich erwähnt wird Tappenbeck im 15. Jahrhundert. Es gehörte zum Gericht des Boldecker Landes, welches die von Bartensleben 1517 von Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg im Tausch gegen "den halben Zehnten von Süldorf" (vermutlich Sülfeld) erhielten. Am 1. April 1885 wurde Tappenbeck mit Einführung der Preußischen Kreisverfassung dem Kreis Gifhorn zugeteilt.

Tappenbeck war ein Rundlingsdorf von ursprünglich neun bis elf Vollhöfen, das sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch weitere kleine Abbauer- und Arbeiterhäuser entlang der heutigen B 248 vergrößerte. 1811 wurden 15 Wohngebäude verzeichnet. Die erste Volkszählung im selben Jahr registrierte 101 Einwohner.

1832 wurde der Ortskern durch einen Großbrand fast völlig zerstört. Er wurde jedoch an selber Stelle wieder aufgebaut und 1848 war rund um den heutigen Bauernberg die Zahl auf 31 Wohnhäuser angewachsen.

Auch in Tappenbeck führten nach dem Zweiten Weltkrieg der Zustrom von Vertriebenen und der Betrieb des VW-Werks zu einer neuen Bevölkerungsentwicklung. 300 Meter südlich des Dorfes entstand seit 1957 ein umfangreiches Neubaugebiet für Pendler nach Wolfsburg, das die Größe des Altdorfes mit seinen 39 Wohngebäuden schnell überschritten hatte. Bis 1968 umfasste allein das Neubaugebiet einhundert Haushalte.

Das Wappen
Beschreibung: Im Schildfuß in Blau ein goldener (gelber) Berg, besetzt mit einem blauen Wellenband, darüber in Gold (Gelb) mit roten Herzen bestreuter Wappengrund, darin ein rot bewehrter, blauer Löwe, der welfisch-lüneburgische, wie er auch im Wappen des Landkreises Gifhorn steht. Zur 500-Jahrfeier im Jahre 1995 konnte Tappenbeck dieses eigene Wappen vorstellen.

Sprechstunden der Gemeinde
Bürgermeister Ronald Mittelstädt führt seine Bürgersprechstunden montags in der Zeit von 17.00 bis 18.30 Uhr im Gemeindebüro, Stahlbergstraße 2, durch. Telefonisch ist das Gemeindebüro unter der Nummer 05366 279 (Sekretariat) oder unter 05366 989107 (Besprechungsraum) erreichbar. Die Adresse für E-Mails lautet: gemeinde.tappenbeck@boldecker-land.de.

Weyhausen

Geografisch liegt Weyhausen nicht nur vor den Toren Wolfsburgs mit direkter Verkehrsanbindung an die VW-Stadt, sondern auch in der Ebene des sogenannten Aller-Urstromtals. Wobei die Aller durch die Gemeinde fließt. Unmittelbar südlich des Ortes beginnt der Barnbruch, ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung, das vielen vom Aussterben bedrohten Vogel-, Amphibien- und Insektenarten Lebensraum bietet. Die engräumigen Flussschleifen verleihen der Landschaft einen reizvollen Aspekt.
Als Sitz des Rathauses der Samtgemeinde und mit einer Population von fast 2 500 Einwohnern nimmt die Gemeinde Weyhausen im Boldecker Land eine zentrale Stellung ein. Seit 1962 ist es zudem Standort der evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde, zu der auch Tappenbeck und Osloß gehören.
Infrastrukturell haben Sie in Weyhausen kurze Wege: Sie finden zahlreiche Handels- und Handwerksbetriebe, verschiedene Gaststätten, Hotels und Pensionen, sowie Zweigstellen von Volksbank und Sparkasse, eine Apotheke, verschiedene Lebensmittelmärkte, einen bäuerlichen Hofladen mit regionalen Produkten und einen Drogeriemarkt.
In dem 14 Hektar großen Gewerbegebiet Laischeweg und Klanze haben sich neben dem mittelständischen Gewerbe in Weyhausen auch einige größere Betriebe angesiedelt, die für zahlreiche Arbeitsplätze vor Ort sorgen. Seit 1994 befindet sich in der Bokensdorfer Straße eine bekannte Facharztpraxis für Nephrologie, der 40 Dialyseplätze angegliedert sind. Weiterhin sind eine Arztpraxis und zwei Zahnarztpraxen im Ort vorhanden, sowie eine Kleintierärztin.
An öffentlichen Einrichtungen verfügt Weyhausen über einen Kindergarten, eine Krippe, einen Hort, eine Grundschule, die Christian-Albinus-Oberschule mit neuer Mensa, sowie eine Mehrzweckhalle und eine Schulturnhalle. Zur sportlichen Betätigung hält die Gemeinde den großen Sportplatz "Am Silbersee" bereit, gefeiert werden kann im gemeindeeigenen Dorfgemeinschaftshaus und Lesebegeisterten steht die Samtgemeindebücherei (Eingang Neue Straße) offen.

Das vielfältige Freizeitangebot in Weyhausen erstreckt sich von den Möglichkeiten sportlicher Betätigung - Reiten, Tennis, Fußball und mehr - über Angebote für Kultur und Erholung (siehe Seite "Vereinsleben im Boldecker Land") bis hin zur Wahrnehmung bürgerlichen Engagements zur Gestaltung und Entwicklung der Gemeinde.
In jedem Sommer feiert der Ort beispielsweise sein über die Grenzen Weyhausens bekanntes "Altdorffest", aber auch norddeutsche Karnevalisten kommen im ortsansässigen "11-er-Rat" zum Zuge, und für ambitionierte Musiker bietet sich ein Engagement bei "The Crescenters" an, der aus dem einstigen Fanfarenzug hervorgegangene "Drum & Bugle Corps Weyhausen".

Chronik
Von Weyhausen ist bekannt, dass es ursprünglich zum Besitz der Welfen gehörte. Bei der Aufteilung an die Söhne Heinrichs des Löwen fiel es im Jahre 1202 an Otto IV. Seine erste urkundliche Erwähnung fand der Ort unter dem Namen Weydehusen. Von 1344 bis 1365 besaß Gunter von Bartensleben das Dorf "mit allem Recht und allen Nutzungen" als herzoglich-braunschweigisches Lehen. 1366 erhielten die von Bartensleben Weyhausen dann für "90 Mark reinen Silbers" von den Braunschweiger Herzögen verpfändet, und 1517 tauschte Herzog Heinrich mit den von Bartensleben das Gericht über das Boldecker Land. Ab hier ist die Geschichte Weyhausens mit der des Boldecker Landes identisch. Doch Weyhausen selbst ist älter: Es wurden Funde von Urnen gemacht, deren Alter auf zirka 2 500 Jahre geschätzt wird. Weyhausen muss somit schon in vorgermanischer Zeit besiedelt gewesen sein.

Das Wappen
Beschreibung: Blau und silberfarben, linksschräg geteilt. Oben: ein wachsender rot bewehrter silberner Löwe. Unten: ein linksschräger blauer Wellenbach, der ein "W" bildet, begleitet von einem links-schräg schwebenden roten Herzen. Das Wappen enthält die Symbole: Löwe-Herz-Aller.
Der blaue Löwe und die roten Herzen des Wappens von Lüneburg kehren auch im Wappen des Landkreises Gifhorn wieder. Als Ausdruck der Zugehörigkeit der Gemeinde Weyhausen zum diesem und zum Regierungsbezirk Lüneburg wurde dem Wappen ein Teil der Symbole - Löwe und Herz - entliehen. Weyhausen liegt geographisch östlich im Landkreis; mitten durch die Gemeinde schlängelt sich die Aller als ein schmales Band. In der Wappendarstellung bildet der blaue Wellenbach ein "W": den Anfangsbuchstaben der Gemeinde Weyhausen. Das Herz, gleichfalls im Wappen Lüneburgs und Gifhorns enthalten, soll die Gemeinde Weyhausen als ein Herz seines Regierungsbezirkes und Landkreises versinnbildlichen, vor welches sich der Löwe in aufgerichteter Haltung schützend und verteidigend stellt. Das Wappen wurde von dem Heraldiker Heinz Bannier (* 12. Dezember 1912, + 26. August 1999) entworfen.

Sprechstunden der Gemeinde
Bürgermeisterin Gaby Klose führt ihre Sprechstunden donnerstags in der Zeit von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 15.30 bis 17.30 Uhr im Gemeindebüro, Vor dem Dorfe 6, durch, sowie nach Vereinbarung. Telefonisch ist das Gemeindebüro unter der Nummer 05362 7368 zu erreichen. Die Fax-Nummer lautet 05362 71967. E-Mails richten Sie bitte an: post@gemeinde-weyhausen.de