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Die Sorgfalt macht Sinn: Abfalltrennung ist praktizierter Umweltschutz

Drei Mülltonnen stehen vor den meisten Haustüren, eine braune für den Bioabfall, eine blaue oder grüne für das Altpapier und eine dunkelgraue für den Restmüll. Dazu kommt dann je nach Wohnort der gelbe Sack oder eine weitere gelbe Tonne für Verpackungen. Leere Flaschen und Gläser werden getrennt gesammelt und nach Farben sortiert in Container geworfen. Natürlich nicht die Glaspfandflaschen, die werden beim Händler wieder abgegeben, ebenso wie die Pfandflaschen aus Kunststoff, bei denen wiederum zwischen Mehrwegpfand und Einwegpfand unterschieden werden muss. Aber das ist erst der Anfang: Elektrokleingeräte dürfen nicht mehr in die graue Tonne, sondern müssen an Sammelstellen abgegeben werden, große Elektrogeräte dagegen, kommen nicht wie einst zum Sperrmüll, sondern werden nach Anruf kostenfrei abgeholt.

Apropos Sperrmüll: Der wird in der einen Kommune nur abgeholt, wenn er zuvor angemeldet wurde, in einer anderen Gemeinde gibt es die Straßensammlung für den gesamten Sperrmüll, in der nächsten werden Holz-Sperrmüll und der restliche Sperrmüll an unterschiedlichen Tagen abgefahren. Mal ist die Sperrmüllabfuhr in der allgemeinen Gebühr enthalten, in anderen Kommunen kostet sie etwas, dabei gibt es wiederum die Möglichkeiten, dass die Gebühr pro Abfuhr, nach Volumen oder nach Gewicht erhoben wird. Für gefährliche Abfälle gibt es die mobile Schadstoffsammlung zu der man seine Altlacke, Spraydosen und sonstigen Chemikalien hinbringen muss. Auch Hausmüll, Bioabfall und Sperrmüll kann man selbst zu Sammelstellen bringen, da gibt es die Kleinmengenannahmestellen des Main-Kinzig-Kreises und die Bau- und Wertstoffhöfe, die einige Städte und Gemeinden betreiben. Die einen nehmen nur Elektrogeräte, Holz und Papier, die anderen auch Grünschnitt und Sperrmüll. Dieser Service ist in einer Kommune für die eigenen Bürger kostenlos, in anderen kostet es etwas, dabei wird die Gebühr entweder nach Anlieferungsvolumen oder nach Gewicht erhoben.

Sammeln - Trennen - Verwerten
  • Hausmüll: Der von den Kommunen eingesammelte Hausmüll wird entweder direkt oder über die Umschlagstation im Abfallwirtschaftszentrum Gelnhausen-Hailer in das Müllheizkraftwerk Offenbach gefahren. Dort wird der Hausmüll bei mehr als 800 °C verbrannt, die dabei entstehende Wärmeenergie wird zur Stromerzeugung genutzt bzw. in das Fernwärmenetz der Stadt Offenbach eingespeist.

  • Sperrmüll: Aus dem Sperrmüll werden in einer Sperrmüllsortieranlage Wertstoffe (Metall, Holz, Teppichböden) aussortiert und der Verwertung zugeführt. Die übrig gebliebenen nicht verwertbaren Reststoffe werden zerkleinert und ebenfalls zur Verbrennung in das Müllheizkraftwerk Offenbach gefahren.

  • Altpapier: Das Altpapier wird von den Sammelfahrzeugen zu der Verarbeitungsanlage im Abfallwirtschaftszentrum des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen-Hailer gefahren. Hier wird das Papier von groben Störstoffen befreit, zu Ballen verpresst und vermarktet. Die Überschüsse, die der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft durch die Vermarktung von rund 30.000 t Altpapier erzielt, werden in voller Höhe an die Städte und Gemeinden ausgeschüttet. Das Altpapier ersetzt in Papierfabriken den Zellstoff, der aus Holz gewonnen wird, das oft aus der Rodung von Urwäldern stammt.

  • Bioabfall: Die von den Städten und Gemeinden eingesammelten Bio- und Grünabfälle werden in drei Kompostierungsanlagen zu Kompost verarbeitet. Zwei der Anlagen befinden sich im Kreisgebiet. Der erzeugte Kompost wird in der Landwirtschaft und von Gartenbesitzern als Bodenverbesserer eingesetzt. Der Kompost ist qualitätsgeprüft und kann bei den Kompostierungsanlagen erworben werden.

  • Schadstoffsammlung: Altlacke, Chemikalien, Lösungsmittel, Ölschlämme und andere gefährliche Abfälle werden für die Bürger kostenfrei am Schadstoffmobil des Main-Kinzig-Kreises angenommen. Jährlich werden im Main-Kinzig-Kreis 540 Sammeltermine abgehalten (siehe Müllkalender). Die eingesammelten Schadstoffe werden in das Schadstoffzwischenlager Schlüchtern gebracht und dort streng nach Stoffklassen getrennt zu transportfähigen Mengen zusammengeführt. Von dort werden sie zu der Sonderabfallverbrennungsanlage in Biebesheim oder zu chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen transportiert.

  • Verpackungen: Verpackungsmaterialien werden außerhalb der öffentlich-rechtlichen Müllentsorgung im Auftrag von Handel und Industrie eingesammelt. Für diese Sammlung fallen keine Müllgebühren an, da die Entsorgung der Verpackung bereits beim Kauf mitbezahlt wird. Da Verpackungen aus völlig unterschiedlichen Materialien bestehen, werden hier bei der Sortierung häufig Fehler gemacht.
    • Verpackungen aus Glas werden farbsortiert in Altglascontainern gesammelt. Durch die Farbsortierung ist es möglich, die Scherben direkt wieder der Behälterglasproduktion zuzuführen. Wegen des geringeren Schmelzpunktes der Altglasscherben wird durch den Einsatz von Altglas in den Glashütten viel Energie eingespart. Zudem entfällt der Aufwand für den Abbau und Transport der für die Glasproduktion eingesetzten Mineralien.

    • Verpackungen aus Pappe oder Papier werden mit in der Altpapiertonne erfasst und an Papierfabriken geliefert. Nach einer Vorsortierung und Aufbereitung werden Kartonagen, Zeitungspapier, Hygienepapiere und graphische Recyclingpapiere hergestellt.

    • Die restlichen Verpackungen werden als sogenannte Leichtverpackungen in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt. Das so erfasste Gemisch aus verschiedenen Materialien wird in Sortieranlagen gebracht, wo Getränkekartons, Aluminium, Weißblech und Kunststoffe voneinander getrennt werden. Die heute eingesetzte maschinelle Sortiertechnik hat mit der ursprünglichen Sortierung von Hand nur noch wenig gemein. Zum Einsatz kommen Trommelsiebe, Windsichter, Elektromagnete (Weißblech), Wirbelstromabscheider (Aluminium) und Nahinfrarotscanner für das gezielte Abtrennen einzelnen Kunststoffarten aus dem Gemisch. Die aussortieren Fraktionen sind so sortenrein, dass sie international als Sekundärrohstoffe nachgefragt sind.

Bitte beachten Sie, dass die gelbe Tonne und der gelbe Sack nur der Erfassung von Leichtverpackungen dienen, damit diese als Rohstoff für neue Produkte verwendet werden können. Die Verpackungen sollten weitestgehend entleert sein (Stichwort löffelrein), ein Ausspülen oder Auswischen der Verpackungen ist aber nicht erforderlich. Verpackungen mit Restinhalten gehören dagegen in die Hausmülltonne. Die kostenfreie Abholung und Verwertung der Verpackungen lässt sich nur finanzieren, wenn gewissenhaft getrennt wird und wenn Abfälle, die keine Verpackungen sind (beispielsweise Lebensmittelabfälle, defektes Spielzeug, Videokassetten, Plastikschüsseln etc.) in die Hausmülltonne geworfen werden. Falsch befüllte Gelbe Säcke und Tonnen werden dann von den privaten Entsorgungsunternehmen nicht abgefahren und müssen nachsortiert werden.

Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Main-Kinzig-Kreis
Eugen-Kaiser-Straße 7,
63450 Hanau
Telefon: 06181/292-22132 (Abfallberatung)

Informationen auch unter www.abfallwirtschaft-mkk.de.