Gehe zum Inhalt, überspringe Menüs

 

Gut vorbereitet auf den Arzttermin

Ein Arztbesuch steht an. Ob akute Beschwerden, Vorsorgeuntersuchung oder Termin beim Facharzt - Ihren Besuch in der Praxis sollten Sie gründlich vor- und nachbereiten. Damit Sie im Behandlungszimmer weder eigene Fragen noch wichtige Informationen für den Arzt vergessen, machen Sie sich bereits im Vorfeld Notizen zu allen relevanten Punkten und halten diverse Unterlagen bereit. So werden Unklarheiten von vornherein vermieden. Eine gute Vorbereitung bietet nicht nur Ihnen Vorteile, sondern auch dem behandelnden Arzt. Sie erleichtert die Diagnose und trägt dazu bei, wirklich alle Fragen abzuklären.

Beschwerden und Krankengeschichte
Warum haben Sie die Praxis aufgesucht? Berichten Sie, speziell bei einem Erstgespräch, ausführlich über den Anlass Ihres Besuches, denn auch scheinbare Bagatellen können sich als wichtig erweisen. Sprechen Sie z. B. Allergien, Unverträglichkeiten oder Arzneimittelnebenwirkungen an. Sie sind schwanger? Diese Information dürfen Sie Ihrem Arzt auf keinen Fall vorenthalten. Haben Sie chronische oder häufig auftretende Beschwerden wie Schmerzen? Viele Patienten nutzen einen Kalender oder ein Tagebuch, um wiederkehrende Beschwerden zu dokumentieren oder um verschiedene Messwerte festzuhalten, u. a. Blutdruck- oder Blutzuckerwerte. Als besonders hilfreich erweisen sich die Einträge bei allergischen Reaktionen. Notieren Sie sich auf einem Blatt alle relevanten Daten zu Ihrer Krankengeschichte.

Ihr Arzt interessiert sich auch für Ihre persönliche Lebenssituation, denn Stress am Arbeitsplatz, Probleme in der Beziehung oder in der Familie können sich ggf. auf den Gesundheitszustand auswirken.

Medikamente
Ihr behandelnder Arzt, soweit er nicht Ihr Hausarzt ist, sollte unbedingt wissen, welche Medikamente Sie nehmen. Dazu können Sie selber eine Aufzählung erstellen oder einen Medikationsplan vorlegen, den Ihnen der Hausarzt ausstellt. Der Plan umfasst elektronische Angaben zu den Ihnen verschriebenen Medikamenten. Sie erhalten einen Ausdruck, und Ärzte und Apotheker können mittels eines Barcodes die Medikamente wieder auslesen. Für Aktualität und Vollständigkeit sind Sie als Patient verantwortlich.

Vergessen Sie nicht, den Arzt auch über die Einnahme rezeptfreier, naturheilkundlicher und homöopathischer Mittel aus Apotheke, Reformhaus und Drogeriemarkt zu informieren, ebenso zu Produkten zur Nahrungsergänzung (z. B. Vitamintabletten, Mineralstoffpulver, Fischölkapseln). Diese Präparate können ggf. zu Wechselwirkungen mit Arzneimitteln führen.

Haben Sie ein Medikament abgesetzt oder die abgestimmte Dosierung verändert? Teilen Sie dem Arzt Ihre Gründe dafür mit, denn sonst steht die Frage im Raum, weshalb Ihre Beschwerden nicht abklingen. Daraus würden unnötige weitere Untersuchungen und zusätzliche Medikamentenverordnungen resultieren.

Unterlagen
Anlässlich des Arztbesuchs müssen Sie Ihre Versichertenkarte und beim Gang zum Facharzt zusätzlich den Überweisungsschein des Hausarztes vorweisen können. Konsultieren Sie eine Praxis das erste Mal, legen Sie Unterlagen zu vorgehenden Befunden anderer Ärzte wie Bilder aus Röntgen-, Ultraschall- oder MRT-Untersuchungen sowie Laborergebnisse vor, denn sie vermitteln einem neuen Arzt oder dem Facharzt wichtige Informationen.

Weitere Dokumente sollten Sie, soweit vorhanden, ebenfalls zur Sprechstunde mitnehmen:
  • Allergiepass
  • Arztbriefe
  • Diabetespass
  • Entlassungsbrief vom Krankenhaus
  • Implantatpass
  • Impfpass
  • Mutterpass
  • Schlaganfallpass
Sie haben sich im Vorfeld alternativer Therapien unterzogen? Teilen Sie Ihrem Arzt genau mit, welche Behandlungen durchgeführt wurden und welche Präparate zur Anwendung kamen. Hilfreich kann auch eine Auflistung der Namen Ihrer behandelnden Ärzte sein.

Eigene Fragen
Machen Sie sich bereits vor dem Arztbesuch eine Liste mit Ihren drängendsten Fragen, denn häufig kommt es vor, dass man während des Gesprächs die Hälfte seines Anliegens schlichtweg vergisst.

Je mehr Informationen Sie über Ihre Krankheit erhalten, desto besser können Sie auch damit umgehen. Deshalb sind gezielte Fragen so wichtig - dafür bringt Ihr Arzt Verständnis auf. Sollte er zu viele Fachbegriffe in das Gespräch einstreuen, bitten Sie ihn um eine detaillierte Erklärung. Werden Fakten zu schnell erklärt, weisen Sie den Mediziner darauf hin. Während des Gesprächs erhalten Sie eine große Menge an Informationen zur Krankheit und zur Behandlung, zur Medikamentendosierung und zu Verhaltenstipps. Notieren Sie sich einfach während des Gesprächs die wichtigsten Stichpunkte. Sollten Sie zu Hause feststellen, dass noch Informationen fehlen, bitten Sie einfach um einen weiteren Termin oder fragen Sie Ihren Arzt nach Informationsmaterial zu Ihrer Erkrankung.

Vertrauensperson
Wenn Sie sich in irgendeiner Weise unsicher fühlen, bitten Sie eine Person Ihres Vertrauens, Sie zur Unterstützung in die Praxis zu begleiten. Besonders in Situationen, in denen man mit negativen Diagnosen rechnen muss oder die bereits mit ernsten Erkrankungen verbunden sind, bietet ein nahestehender Mensch, sei es ein Familienangehöriger oder ein enger Freund, Rückhalt. Er teilt mit Ihnen ggf. aufkommende Wartezeiten zwischen den Untersuchungen, erinnert Sie an wichtige Fragen und lässt sich Behandlungsabläufe und Medikationen erklären. Hilfreich: Besprechen Sie wichtige Entscheidungen mit nahestehenden Personen, die Ihnen bei Unklarheiten, Unverständnis oder Ängsten zur Seite stehen.

Fühlen Sie sich in irgendeiner Weise verunsichert, sollten Sie sich eine zweite Meinung einholen.

Ergebnis
Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, wird Ihr Arzt Ihnen die Diagnose erläutern und einen Behandlungsplan aufbauen. Lassen Sie sich Ergebnisse und Behandlungsvorschläge genau erklären und ausdrucken. Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie die Bedeutung sämtlicher medizinischer Begriffe kennen. Schließlich geht es darum, wie Sie sich hinsichtlich Ihrer gesundheitlichen Entwicklung verhalten sollen.

Bevor Sie in eine Therapie einwilligen, muss Ihr Arzt Sie dazu detailliert aufklären - das ist Ihr gutes Recht. Nehmen Sie sich Zeit zum Lesen des Aufklärungsbogens, fragen Sie gezielt nach Risiken. Erst wenn Sie den Inhalt erfasst haben, sollten Sie den Beleg unterschreiben.

Wenn Ihnen diverse Medikamente verordnet wurden, bitten Sie Ihren Arzt um Angaben zu Risiken, Neben- und Wechselwirkungen. Als hilfreich erweist sich ein individuell für Sie konzipierter Medikamentenplan: er liefert Ihnen übersichtlich genaue Angaben zu Art und Zeit der Einnahme, Dosierung, Dauer der Einnahme, Lagerung des Medikaments u.v.m.

Sie möchten sicherstellen, sämtliche Hinweise, Empfehlungen und Ratschläge des Mediziners richtig verstanden zu haben? Wiederholen Sie sie und machen Sie sich Notizen.

Zu guter Letzt informieren Sie sich, was Sie zur Unterstützung der Therapie selbst beitragen können.

Medizinische Untersuchungen - Fachbegriffe kurz erklärt

Abstrich
Bei Verdacht auf eine Infektion wird Material von Körperoberflächen gewonnen. Der Abstrich wird an der Stelle entnommen, an der der Arzt den Ursprung einer Entzündung vermutet.

Bakterienkultur
Nachweis von Bakterien. Bei einer Infektion ist es wichtig, die Ursache herauszufinden. Handelt es sich bei dem Erreger um Bakterien, dann kann man sie nach einiger Zeit in einer Bakterienkultur nachweisen.

Bauchspiegelung (Laparoskopie)
Untersuchungsverfahren zur Betrachtung innerer Organe der Leibeshöhle. Dabei werden Sichtgerät und Instrumente durch die Bauchdecke eingeführt. Ein großer Bauchschnitt ist dabei nicht notwendig.

Belastungs-EKG
Aufzeichnung der Herzaktionen bei körperlicher Belastung. Dafür wird in der Regel ein stationäres Fahrrad oder ein Laufband verwendet.

Blutbild
Untersuchung des Blutes. Sie bestimmt mikroskopisch und photometrisch die zellulären Anteile des Blutes in ihrer Menge. Auf diese Weise kann der Arzt Rückschlüsse auf Erkrankungen ziehen.

Bronchoskopie
Untersuchung der Atemwege, Luftröhre und der großen Abzweigungen, der Bronchien. Dazu wird das Bronchoskop, ein biegsames Spezial-Endoskop, verwendet.

Computer-Tomographie (CTG)
Röntgenverfahren, bei dem Querschnittsbilder des Körpers erstellt werden.

Endoskopie
Spiegelung, die mit einem starren oder flexiblen Endoskop durchgeführt werden kann. Der Arzt untersucht hauptsächlich Hohlorgane und Körperhöhlen des Patienten, kann aber auch direkt vor Ort kleine operative Eingriffe vornehmen.

Körperfettmessung
Dient zur Messung des Körperfettanteils und wird in direkte Methoden, indirekte Methoden und doppelt indirekte Methoden unterteilt.

Langzeit-EKG
Untersuchung des Herzens. Bei dieser Methode wird ein Elektrokardiogramm über einen längeren Zeitraum (24 Stunden) aufgezeichnet. Es dient unter anderem zum Nachweis von Herzrhythmus-Störungen.

Magenspiegelung (Gastroskopie)
Endoskopische Untersuchung des Magens. Mit einem Gastroskop betrachtet der Arzt die Speiseröhre, den Magen und den Zwölffingerdarm.

Pilzkultur
Nachweis von Pilzen. Bei einer Infektion ist es wichtig, den Erreger herauszufinden. Handelt es sich bei dem Erreger um einen Pilz, dann kann man ihn nach einiger Zeit in einer Pilzkultur nachweisen.

Schlaflabor
Das Schlaflabor ist eine Einrichtung, in der Patienten mit Schlafstörungen untersucht werden. Man verwendet das Schlaf-EEG, Schlaf-EKG, Schlaf-EOG, Schlaf-EMG und die Pulsoxymetrie.

Temperaturmessung
Wird mit einem Thermometer oder Temperatur-Computer durchgeführt. Um die ermittelten Werte vergleichen zu können, sollte immer an den gleichen Stellen gemessen werden.

Ultraschall-Untersuchung (Sonographie)
Bildliche Darstellung verschiedener Körperregionen mittels Ultraschall. Der vom Arzt verwendete Schallkopf reflektiert Schallwellen.

Vorsorgeuntersuchungen
(Früherkennungsuntersuchungen)
Zur Kontrolle der gesunden Entwicklung von Säuglingen und Kindern sowie zur frühzeitigen Erkennung von Krankheiten.

Zellabstrich
Früherkennung von Zellveränderungen. Zählt zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Es werden einige kleine Gewebeteile von der Oberfläche des Muttermunds und aus dem Gebärmutterhals entnommen.