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Auf dem letzten Weg nicht allein

Auf dem letzten Weg nicht allein
Die Begleitung von unheilbar Kranken

Lebensende, Sterben, Tod - oft stehen wir dieser Phase hilflos gegenüber. Obwohl die meisten Menschen sich wünschen, in ihrem Zuhause zu sterben, verbringt der größte Teil der Bevölkerung seine letzten Lebenstage in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Die Mitarbeiter von Hospizen haben es sich zur Aufgabe gemacht, unheilbar Kranke auf ihrem letzten Weg zu begleiten und im Sinne der Palliative Care zu versorgen. In der Hospizbewegung zählen Sterben, Tod und die damit verbundene Trauer zum Leben, deshalb werden diese Themen auf unterschiedliche Arten in den gesellschaftlichen Alltag integriert, speziell in der Medizin und der Pflege. Auf diese Weise wird für eine würdevolle und ganzheitliche Begleitung von Menschen am Ende ihres Lebens gesorgt, ganz gleich ob zu Hause, im stationären Hospiz, im Krankenhaus oder in der stationären Alten- und Behindertenhilfe.

Es gibt ambulante, teilstationäre und stationär tätige Hospizvereinigungen, also Leistungserbringer im Hospiz- und Palliativ-Bereich.

Anspruch auf einen Hospizplatz besteht für gesetzlich Krankenversicherte mit einer Erkrankung,
  • die ein weit fortgeschrittenes Stadium erreicht hat,
  • die progredient (fortschreitend) verläuft,
  • bei der eine Heilung ausgeschlossen ist,
  • die palliativ-medizinische Behandlung notwendig macht oder wünschen lässt,
  • die eine begrenzte Lebenserwartung von Wochen oder wenigen Monaten erwarten lässt,
  • die Krankenhausbehandlung nicht erfordert.
Patienten mit den nachstehend genannten Erkrankungen finden Aufnahme in einem Hospiz:
  • Fortgeschrittene Krebserkrankung.
  • Erkrankung des Nervensystems mit unaufhaltsam fortschreitenden Lähmungen.
  • Vollbild der Infektionskrankheit AIDS.
  • Endstadium einer chronischen Nieren-, Herz-, Verdauungstrakt- oder Lungenerkrankung.
  • Zur wirksamen Anmeldung in ein Hospiz ist ein ärztliches Gutachten erforderlich.
Lieber den Jahren mehr Leben geben als dem Leben mehr Jahre

Im Konzept der Sterbe- und Trauerbegleitung stehen der Kranke und seine Angehörigen im Fokus.

Sie werden begleitet und beraten, der Kranke erhält zudem eine medizinisch-pflegerische Versorgung. Die Unterstützung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team unter Einbeziehung freiwilliger Begleitpersonen. Lebensqualität erfährt eine deutlich höhere Bedeutung als Lebensquantität, das heißt Palliative Care (Sorge um Schmerzfreiheit und Lebensqualität) steht vor Medical Cure (auf Heilung gerichtete Behandlung). Bei allen pflegerischen und medizinischen Maßnahmen nimmt der (geäußerte oder mutmaßliche) Wille des Kranken die erste Stelle ein.

Trauerbegleitung

Auch der Trauerbegleitung von Angehörigen fällt eine wichtige Rolle zu. Um speziell Kinder und Jugendliche mit dem Thema "Sterben" nicht alleine zu lassen, bietet die Hospizarbeit jungen Trauernden besondere Unterstützung an. Haben Kinder und Jugendliche einen nahe stehenden Menschen verloren, erhalten sie die Möglichkeit, ihrer Trauer in einem geschützten Rahmen Ausdruck zu verleihen. Verarbeiten können sie ihre Gefühle durch Gespräche, gemeinsames Spielen und kreative Angebote. Zu erfahren, dass auch andere Gleichaltrige einen geliebten Menschen verloren haben, kann eine große Hilfe sein.

So wird Betroffenen und ihren Angehörigen mit einem hohen menschlichen und professionellen Anspruch Leben ermöglicht - bis zuletzt.

Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter stehen allen in einer so schweren Zeit mit Respekt zur Seite, sie spenden Kraft, unterstützen und begleiten. Keine leichten Aufgaben, trotzdem engagieren sich immer mehr Menschen für Alte, Kranke und Trauernde. Als Gründe für die Motivation werden häufig der Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände aller genannt sowie das Mitgestalten der Gesellschaft.