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Wohnen im Alter

Leben in der eigenen Wohnung
Mit zunehmendem Alter sinkt die Mobilität und der Aktionsradius verkleinert sich. Durch minimale Veränderungen, kleine Hilfen und bauliche Anpassungsmaßnahmen lässt sich der Wunsch, möglichst lange zu Hause und selbstständig zu leben, meist erfüllen.

Die Fußbodenbeläge sollten rutschsicher sein, kleine Teppiche und Läufer stellen klassische Stolperfallen dar. Handläufe an beiden Seiten der Treppe und ein kontrastreicher Anstrich der Stufen, Sensorlampen und Nachtlichter bieten zusätzliche Sicherheit.

Im Bad sollten trittsichere Fliesen verlegt werden. Auch der Einstieg in die Duschkabine kann für ältere Menschen zum Risiko werden. Eine ebenerdige Dusche mit rutschfester Sitzgelegenheit und Haltegriffen bzw. eine Badewanne mit sicherem Ausstieg und Sitz sind kein Luxus.

Hängeschränke in der Küche sollten in Sicht- und Griffhöhe angebracht werden. Da längeres Stehen im Alter oft beschwerlich ist, sollte die Höhe der Arbeitsplatte so gewählt werden, dass bequemes Arbeiten im Sitzen möglich ist.

Kleine Hilfen von außen
Von vielen professionellen oder ehrenamtlichen Senioren-Begleitservices wird ein breites Spektrum an Dienstleistungen für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen angeboten. So ist von der Haushaltshilfe, der Anlieferung von Mahlzeiten, der Erledigung von Einkäufen und der Begleitung zu Arztbesuchen bis hin zur Hilfe bei Behördengängen jede denkbare Unterstützung erhältlich. Eventuell kann auch ein ambulanter Pflegedienst unterstützend tätig werden und so helfen, die Unabhängigkeit möglichst lange zu erhalten.

Hausnotruf
Dieses System gibt Senioren die Möglichkeit, in Gefahrensituationen von zu Hause aus sofort einen Hilferuf auf Knopfdruck zu senden. Anbieter für den Hausnotruf sind in Deutschland alle großen gemeinnützigen Verbände. In der Wohnung des Pflegebedürftigen wird eine Hausnotruf-Basisstation mit Lautsprecher, Mikrofon und Notruftaste installiert. Zusätzlich gibt es einen Handsender, der um den Hals oder als Armband getragen werden kann.

Betreutes Wohnen
Für viele ältere Menschen kommt das Wohnen in den eigenen vier Wänden irgendwann nicht mehr infrage - sei es, weil die Wohnung baulich nicht mehr geeignet ist, sei es, weil die schwindende Gesundheit ein erhöhtes Maß an Hilfe erfordert. In den letzten Jahren hat sich das betreute Wohnen immer mehr durchgesetzt. Die Angebote reichen von Wohnungen, die an ein Altenheim angegliedert sind, über seniorengerechte Wohnungen im normalen Wohnungsbau, die nur einen Hausmeisterdienst bieten, bis hin zu hotelähnlich ausgestatteten, luxuriösen Wohnkomplexen. Die Preise für betreutes Wohnen variieren dementsprechend stark. Gemeinsam ist allen Angeboten neben barrierefreiem und altengerechtem Wohnen der Ansatz, die Unabhängigkeit der Bewohner auch bei gesundheitlicher Beeinträchtigung möglichst zu bewahren.

Senioren- und Mehr-Generationen-Wohngemeinschaft
"Gemeinsam statt einsam" - dieses Motto fasst die Vorteile des gemeinsamen Wohnens im Alter am besten zusammen. Das Zusammenleben mit anderen Senioren bzw. mit Menschen aller Altersgruppen bereichert die Bewohner durch soziale Kontakte und ein regelmäßiges Miteinander. Die Privatsphäre bleibt dabei durch die eigenen vier Wände gewährleistet. So sind in vielen Senioren- und Mehr-Generationen-WGs gemeinsame Unternehmungen genauso an der Tagesordnung wie die Möglichkeit des Rückzugs. Die WG-Bewohner teilen sich Gemeinschaftseinrichtungen wie Wohnzimmer, Küche und Garten. Die Zimmer können mit den vertrauten Möbeln eingerichtet werden. Diese Wohnformen bieten den Senioren Sicherheit sowie soziale Geborgenheit und ermöglichen sowohl Nähe als auch Distanz. Im Idealfall entsteht dabei so etwas wie eine Wahlfamilie.

Tagespflege
Bei der Tagespflege handelt es sich um ein teilstationäres Betreuungsangebot. Das bedeutet, dass pflegebedürftige Menschen nur am Tag, nicht nachts, in einer Einrichtung an einem oder mehreren Wochentagen betreut werden. Dabei muss in den übrigen Zeiten, d. h. von abends bis morgens, die Versorgung zu Hause sichergestellt sein.

Meistens wird die Betreuung des Pflegebedürftigen zu Hause durch einen ambulanten Pflegedienst ergänzt. Tagespflege wird dann sinnvoll, wenn die häusliche Pflege durch Familienangehörige oder ambulante Dienste nicht mehr ausreichend sichergestellt werden kann, eine dauerhafte Pflege in einem Altenheim aber verhindert oder aufgeschoben werden soll. Eine Betreuung in der Tagespflege kommt vor allem für Senioren infrage, die unter psychischen Erkrankungen leiden oder mit körperlichen Behinderungen leben müssen, dabei aber nicht dauernd bettlägerig oder transportunfähig sind.

Kurzzeitpflege
Kurzzeitpflege wird definiert als eine auf maximal einen Monat befristete Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in einem Pflegeheim. Mit der Kurzzeitpflege lassen sich zeitlich begrenzte Notsituationen überbrücken, z. B. wenn die reguläre Pflegeperson ausfällt oder als Übergang zwischen einem Krankenhausaufenthalt und der Rückkehr nach Hause.

Stationäre Unterbringung im Pflegeheim
In den meisten Fällen ist eine erhöhte Pflegebedürftigkeit der Grund für den Umzug in ein Altenheim.

Der sorgfältigen Auswahl des richtigen Heims kommt eine große Bedeutung zu. Im Idealfall wird diese Auswahl in einer Lebensphase getroffen, in der der pflegebedürftige Mensch noch selbst eine Entscheidung für eine Einrichtung treffen kann. Manchmal sind aber die Angehörigen gefragt.

Mit den richtigen Informationen kann man in der Regel das passende Heim aus mehreren Angeboten auswählen. Die Trägerschaft des Altenheims allein sagt dabei nichts über die Qualität der Betreuung aus, auch wenn sie erster Hinweis auf die grundsätzliche Ausrichtung des Hauses sein kann. Wichtiger sind die Leitung, die Art der Betreuung und die Ausbildung des Personals sowie die Personaldichte. Ein gutes Seniorenheim muss familiäre Verhältnisse schaffen können.