Gehe zum Inhalt, überspringe Menüs

 

Das Kreuz mit dem Rücken - Woher kommen Rückenschmerzen und was kann man dagegen tun

Die Wohlstandgesellschaft fordert ihren Tribut: waren es früher Abnutzung und Schwerstarbeit, ist es heute vor allem mangelnde Bewegung, die bei rund 80 Prozent der Deutschen regelmäßig zu Rückenbeschwerden führt.

Bei ausreichend ausgebildeter Muskulatur im Rücken wäre der aufrechte Gang des Menschen für unser Rückgrat gar kein Problem. Denn wer über ein gut ausgebildetes Muskelkorsett verfügt, leidet im Normalfall nicht unter Rückenschmerzen. Doch die Rückenmuskulatur wird bei vielen Menschen nicht mehr hinreichend beansprucht und gestärkt. Schon Kinder verbringen zu viel Zeit sitzend: nach der Schule sind Fernsehen und Internet zu den Haupt-Freizeitaktivitäten geworden. Auf dem Bolzplatz kicken, auf Bäume klettern und im Schwimmbad herumtoben sind dagegen eher "out", auch wenn das, nicht nur für die Rückenmuskulatur der Kinder, besser wäre.

Leider sind die Erwachsenen den Kindern in Sachen Bewegung selten ein Vorbild. Nach einem Arbeitstag mit sitzender Tätigkeit landen auch sie eher auf dem Sofa als auf dem Fahrrad. Sammeln sich dann noch ein paar zusätzliche Pfunde, verstärkt das Übergewicht die Belastung, die der Rücken zu tragen hat. Und ist man erst einmal übergewichtig, fällt es noch schwerer, sich zu sportlichen Aktivitäten zu motivieren. Die Rückenmuskulatur tut nach und nach das, was jeder unterbeanspruchte Muskel tut - sie erschlafft.

Von regelmäßigem Rückentraining profitiert nicht nur die Muskulatur. Durch die Bewegung stimuliert, werden auch die Bandscheiben besser mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt.

Ruhe oder Bewegung?
Wer rastet, der rostet. Mit akuten Rückenschmerzen wie etwa bei einem Hexenschuss braucht man zunächst einige Tage Schonung und auch Schmerzmittel, aber ansonsten gilt: Bewegung tut dem Rücken gut. Idealerweise unter Anleitung eines Physiotherapeuten sollte sich der Rückenpatient gezielt bewegen, so gut es zu Anfang eben geht. Wenn keine akuten Beschwerden vorliegen, bieten sich rückenschonende Sportarten wie Schwimmen, (Nordic) Walking und Fahrrad fahren an, um die Rückenmuskulatur gegen zukünftige Belastungen zu stärken.

Stabile Psyche = stabiler Rücken
Auch dauerhafter Stress und psychische Belastung können dem Rücken schaden. Nicht umsonst gibt es einige Redensarten, die Psyche und Rücken in Verbindung bringen. Wer z. B. etwas "auf dem Rücken eines anderen austrägt", der belastet einen anderen Menschen durch seine Handlung. In der Tat ist es so, dass sich innere Anspannung auf die Muskulatur des Rückens übertragen kann. Ist der innere Halt gefährdet, wird auch die äußere Stütze des Menschen, der Rücken, in Mitleidenschaft gezogen. Verkrampfen die Muskeln dauerhaft, ziehen sich Sehnen und Bänder zusammen und führen zu schmerzhaften Fehlstellungen.

Sich selbst den "Rücken stärken"
  • 7 Tipps für einen gesunden Rücken
  • berufliche wie private Konflikte klären, ggf. mit Unterstützung eines Psychotherapeuten
  • auf das Körpergewicht achten
  • regelmäßige und ausreichende sportliche Aktivität
  • ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz
  • schwere Lasten richtig heben (siehe Kasten)
  • rückenfreundliche Matratze
  • gesundes Schuhwerk
Lasten richtig heben!
Mit leicht gespreizten Beinen und gerader Wirbelsäule in die Knie gehen, und die Last langsam, nie ruckartig, anheben. Langsam und gleichmäßig aufrichten, dabei die Wirbelsäule aufrecht halten und die Last dicht am Körper tragen. Die Last ebenso langsam mit gebeugten Knien absetzen und die Wirbelsäule dabei nicht verdrehen.