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Ortsteil Drochow

Eine Entwicklung wie das benachbarte Särchen-Annahütte nahm auch Drochow. Nach langer Zugehörigkeit zum mächtigen Zisterzienserkloster Dobrilugk (heute Doberlug-Kirchhain) gelangte der kleine Ort nach Auflösung der Abtei im Zuge der Reformation in kursächsischen Besitz.

Erstmalige Erwähnung fand Drochow 1397, hingegen die urkundliche Festschreibung auf das Jahr 1419 datiert. Im Ort entwickelte sich ein Lehn-Besitz, welcher als Rittergut bis 1945 in häufig wechselndem Privatbesitz war. Das dazugehörige "Schloss" wurde in den vielen Jahren seines Bestandes auf unterschiedlichste Weise genutzt - so etwa als Gemeindeverwaltung, Kindergarten und Veranstaltungsort. Inzwischen wird es von der AWO als Kinderheim betrieben und soll schrittweise saniert werden. Das Rittergut wurde im Zuge der Bodenreform nach 1945 an Neubauern aufgeteilt. 1952 kam es den damaligen politischen Zielen folgend zur Bildung der ersten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) im Kreisgebiet.

Eine einschneidende Entwicklung stellte der Tagebau "Waidmannsheil" der Niederlausitzer Kohlenwerke AG dar, welcher sich von Annahütte her auf Drochow zu bewegte und 1944 kriegsbedingt zum Stillstand kam. Der Tagebau "soff ab" und wurde nie wieder in Betrieb genommen - das übrig gebliebene Restloch bildet den heutigen Drochower See. Ab 1995 begann die umfassende Sanierung des bergbaulich entstandenen Gewässers. Heute laden Rad- und Wanderwege zu einem Aufenthalt am Drochower See ein.

Drochow, dass auch vom Tagebau Klettwitz-Nord überbaggert und damit aufgelöst werden sollte, hat heute 225 Einwohner und ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Schipkau. Ein echter Hingucker ist der gewaltige Findling, welcher im angrenzenden Restloch gefunden wurde und seither am Ortseingang steht. Für das Vereinsleben steht seit 2009 ein neu gebautes Vereinsheim zur Verfügung, welches guten Zuspruch erfährt.