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Ortsteil Annahütte

Ursprung für den heutigen Ort Annahütte ist das 1418 erstmals urkundlich erwähnte slawische Dorf Särchen. Der Ortsname lässt sich vom slawischen "zari" bzw. dem sorbisch/wendischen "Zdtarki" ableiten und bezeichnet einen Ort der durch Brandrodung entstand. Die Entwicklung des Dorfes war über Jahrhunderte hinweg durch häufigen Besitzerwechsel geprägt. Auch kriegerische Auseinandersetzungen, insbesondere der Dreißigjährige - und der Siebenjährige Krieg hinterließen große Not in der schwach entwickelten Region.

Das Auffinden von Braunkohle in der Gemarkung Särchen um 1850 führte in den darauffolgenden 40 Jahren zum Entstehen von Industrieanlagen, unter anderem 3 Brikettfabriken, 1 Glasfabrik und 2 Ziegeleien, mit den dazugehörigen Wohnsiedlungen - auch Werkskolonien genannt. Im Jahr 1884 übernahm der geheime Kommerzienrat F.C.TH. Heye alle vorhandenen Industrieanlagen. Seine Werkskolonie benannte er nach dem Namen des Glaswerkes "Annahütte". Durch den Ausbau der Industrie entwickelte sich eine beispielhafte Infrastruktur mit Post, Arzt, Apotheke, Schule, Kirche, Konsum und 60 Gewerbetreibenden. Der Ort führte nun den Namen Annahütte-Särchen und ab 1938 nur noch Annahütte. Die Einwohnerzahl des Ortes stieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf 3.500.

Mit Verstaatlichung der Industriebetriebe nach 1945 und kriegsbedingter Demontage der Brikettfabriken stagnierte die vormals stürmische Entwicklung des Ortes. Mit der Planung des Braunkohletagebaues Klettwitz-Nord wurde Annahütte zum Bergbauschutzgebiet erklärt und dem Verfall preisgegeben. Mit der Überbaggerung im Jahr 2000 durch den Tagebau Klettwitz-Nord wäre Annahütte endgültig von der Landkarte verschwunden, doch mit der politischen Wende und dem wirtschaftlichen Wandel wurden die Abbaggerungspläne zu den Akten gelegt. Die Zugehörigkeit zur Bundesrepublik begann jedoch mit der Erfahrung einer gescheiterten Privatisierung des traditionsreichen Annahütter Glaswerkes, was letztendlich 1995 zu dessen Schließung und zur Entlassung von ca. 400 Beschäftigten führte.

Heute präsentiert sich Annahütte als ein moderner Ort mit ca. 1.140 Einwohnern. Die völlig sanierte Grundschule "Blauer Planet" mit Sporthalle und Freisportflächen und ein ebenfalls modernisierter Kindergarten sprechen vor allem junge Familien mit Kindern an. Viele liebevoll sanierte Wohnhäuser, intakte Straßen und ein naturnahes Umfeld geben das Gefühl, hier lässt es sich gut leben, hier kann man vom Alltag entspannen. Der gemeindeeigene See am nördlichen Rand des Ortes bietet hierzu hervorragende Möglichkeiten.

Ein abwechslungsreiches gesellschaftlich-sportliches Angebot garantieren die Annahütter Vereine. Hier findet jeder sein Interessengebiet ob beim Karnevalclub "KCA 48", beim Sportverein "Grün-Weiß", dem Begegnungszentrum "Ökotanien", dem "Förderverein Schule" oder dem "Förderverein Annahütte-Lausitz", der auf dem neugestalteten Vorplatz der Henrietten-Kirche, alljährlich zum 3. Advent, das vielbesuchte Annahütter Weihnachtstreiben veranstaltet.

Seien Sie also neugierig - ein Besuch in Annahütte lohnt sich!