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Standortvorstellung

Gestern und Heute

Das Gebiet um Schipkau war vor Beginn des Bergbaus dünn besiedelt und überwiegend von Forst- und Landwirtschaft geprägt. Neben einem in geringer Tiefe liegenden Kohleflöz von guter Qualität waren ergiebige Tonlagerstätten und reichlich Glassandvorkommen für den industriellen Aufschwung ursächlich.

So wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1945 in einer Reihe von Gruben die Braunkohle des 1. Lausitzer Flözes in Tage- und Tiefbau gefördert. Bauwerke aus dieser Zeit befinden sich noch heute in den Ortsteilen Klettwitz (Schacht) und in Hörlitz (Mundloch Meurostollen).

Zeitgleich entstanden eine Glashütte und eine Ziegelei, die sich der reichen Bodenschätze bedienen konnten und die vermehrt Kohle benötigten. Auch die benachbarten Tuchfabriken und Töpfereien um Finsterwalde verlangten kontinuierlich Kohlenachschub.
Diese gigantische industrielle Entwicklung benötigte massenweise neue Arbeitskräfte, die aus dem Umfeld der Lausitz kamen. Die Bevölkerung mancher Ortsteile verzehnfachte sich so in kurzer Zeit. Siedlungen, die man damals Kolonien nannte, entstanden, nachfolgend Schulen, eine Kirche, ein Werksgasthaus, Krankenhaus, Kino und Freibad. Gebaut wurde mit den für die Gegend typischen und hier produzierten Klinkern und Dachsteinen.
Aufs Engste verbunden waren die Braunkohleförderung und die neu entstandenen Bauten mit dem Wirken Theodor Heyes, dessen Stiftung noch heute zum Erhalt historischer Gebäude beiträgt.

Die Nachkriegszeit war geprägt von der drohenden Überbaggerung des Ortsteils Klettwitz und Schipkau durch den voranschreitenden Tagebau Klettwitz Nord. So gab es folglich kaum Investitionen in die Bausubstanz und Infrastruktur. Bei unterschiedlicher Windrichtung kam es zu abwechselnden Belästigungen durch Kohlenstaub der Brikettfabriken oder durch den Geruch des benachbarten Synthesewerks Schwarzheide.

Unter den neuen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab 1990 eröffneten sich durch die Einstellung der Tagebaue der gesamten Gegend neue Perspektiven. Die Schließung zahlreicher Brikettfabriken, Tagebaue und Kraftwerke kostete viele Menschen den geschätzten Arbeitsplatz und führte zu massiven Abwanderungen gen Westen. Durch Neugründungen im Handwerk und Handel, dem Entstehen neuer Branchen und der Übernahme der Chemiefabrik durch die BASF in Schwarzheide war der Bevölkerungsrückgang geringer als prognostiziert. Dazu tragen sicher auch die gut ausgebaute Infrastruktur und der weitgehend modernisierte Wohnungsbestand bei.

Die Gemeinde Schipkau mit ihren sechs Ortsteilen ist heute gerade wegen der sie umgebenden Bergbaufolgelandschaft und dank anhaltender Rekultivierung naturnah, sauber und wohnlich geworden. Heute zieht der Laussitzring als eine der modernsten Rennportanlagen Europas tausende Besucher in die Gemeinde. Highlights ist die jährliche DTM, der IDM und das ADAC Master Weekend.

Das verzweigte, gut ausgebaute Radwegenetz, Naturschutzgebiete, Wind- und Sonnenkraftanlagen, neu entstandene Seen und Landmarken sind Zeichen eines gelungenen Umbaus der Region.

Von der Bergbau- zur Energieregion

In der Gemeinde Schipkau trifft Bergbauhistorie auf Energieerzeugungsanlagen der Zukunft. Technische Denkmäler wie der Schaufelradbagger SRs 1473 in Hörlitz und der rekonstruierte Entwässerungsschacht samt Museum in Klettwitz erinnern an die prägende Geschichte in direkter Nachbarschaft zu Formen erneuerbarer Energien.

Bereits 1999 wurde auf dem rekultivierten Tagebau Klettwitz einer der größten und leistungsstärksten Windparks Europas mit Windkraftanlagen der Firma Vestas errichtet. Die installierte Leistung beträgt rund 100MW und reicht für die Versorgung von ca. 50.000 Haushalten. Seit 2006 ist die Gemeinde Schipkau Eigentümer der Erdgastankstelle im Ortsteil Klettwitz und verfügt über 3 Erdgasfahrzeuge für den Bauhof sowie die Verwaltung. Weiterhin installierte die Gemeinde im Jahr 2009 und 2010 Blockheizkraftwerke in 2 kommunalen Kindertagesstätten, einer Grundschule sowie einem Kulturhaus. Im gleichen Jahr wurde auf der Grundschule Annahütte eine Photovoltaikanlage installierte, welche eine "Energiebildung" in doppelter Hinsicht ermöglicht. Zeitgleich wurde ein Solarcarport mit einer Nennleistung von 30  kWp auf dem Parkplatz der Gemeindeverwaltung errichtet, welcher "grünen" Strom erzeugt und die Möglichkeit bietet, diesen direkt zu tanken.

Die Flächen des ehemaligen Tagebaus Meuro hingegen wurden Ende 2011 mit Solaranlagen zur umweltfreundlichen Energiegewinnung bestückt, welche zusammen auf Schipkauer und Senftenberger Gemarkung den zu der Zeit größten Solarpark der Welt mit ca. 150 MWp auf rund 350 ha darstellt.

Die nahe des Lausitzrings errichtete Biogasanlage kann pro Jahr circa 3.000 MWh thermische Energie erzeugen, von der etwa 1.000 MWh durch den EuroSpeedway Lausitz und circa 1.200 MWh durch das direkt angrenzende DEKRA Technologiezentrum genutzt werden. Direkt ins öffentliche Netz fließt die jährlich erzeugte elektrische Energie von rund 4.200 MWh. Mit einer Turmhöhe (inkl. Rotorblätter) von knapp 200 Metern, einem Rotordurchmesser von 127 Metern und einem Gesamtgewicht von 2.811 Tonnen stellt die Windenergieanlage E-126 die wohl beeindruckendste Anlage im Rahmen des Projektes "Grüner Lausitzring" dar. Als wahrhaft weithin sichtbare Landmarke der Region wird sie eine der größten Anlagen an Land in ganz Europa sein. Mit einer Nennleistung von 7,5 MW erzeugt sie circa 17.000 MWh elektrische Energie pro Jahr.

In den Jahren 2014/15 wurden im Windpark Klettwitz (Repowering) die alten Anlagen durch leistungsstärkere und 1/3 höhere ersetzt. 38 Vestas V66 mit einer Leistung 159,4 MW wurden installiert. 2016 fand das vorerst letze Projekt auf dem Flugplatz Schipkau/Schwarzheide sein Ende. Eine Photovoltaikanlage auf einer Fläche von 20ha mit einer installierten Leistung von 10 MW ist im Entstehen.

DEKRA Automobil Test Center Klettwitz

Im Mai 2003 nahm die DEKRA Automobil GmbH ihr Prüf- und Testzentrum am Lausitzring in Betrieb. Auf einer Fläche von rund 32.000 m² wurde ein hochmoderner Gebäudekomplex errichtet, in dem Komplettfahrzeug- und Komponentenprüfungen durchgeführt werden. Geräusch- und Abgasmessungen, Dauerfestigkeitsuntersuchungen und Test´s von Interieur und Exterieur auf Schlitten und Katapult gehören zum Prüfumfang mit dem Ziel den Verkehr noch sicherer und umweltbewusster zu gestalten. Neben Genehmigungsprüfungen und Produktüberwachung werden auch Forschungs- und Entwicklungsaufgaben im Auftrag von Industrie und öffentlicher Hand übernommen. Als Besonderheit des Standortes gelten die eigenen Prüf- und Messstrecken des DEKRA Test Ovals mit langen Streckengeraden, Steilkurven und speziellen Testbereichen in direkter Nachbarschaft.

Dieses Alleinstellungsmerkmal ermöglicht Versuche zu Fahrverhalten und -dynamik sowie Fahrsicherheitstrainings und motorsportliche Veranstaltungen mit ganz individuellem Flair. Rund 70 Mitarbeiter sind vor Ort mit Prüf- und Testaufträgen aus dem Automobilbereich beschäftigt und nutzen dabei die idealen Bedingungen, die der Standort Klettwitz bietet. Das DEKRA Automobil Test Center - Ihre Top-Adresse als kompetenter Testdienstleister für Fahrzeug- und Zulieferindustrie.

Wirtschaft

Das wirtschaftliche Rückgrat der Gemeinde bilden die 400 Firmen, Selbständigen und Freiberufler. Sie sorgen für ca. 1000 Arbeitsplätze im Gemeindegebiet. Der Lausitzring, das Technology Center der DEKRA und der Familiencampus sollen hier als größten Arbeitgeber genannt werden.

Die drei voll erschlossenen und gut ausgelasteten Gewerbegebiete bieten ansiedlungswilligen Firmen zu günstigen Preisen Perspektiven. Besonders die Nähe zur Autobahn und den Global Player BASF Schwarzheide, Vestas und der Hochschule Cottbus/Senftenberg machen den Standort attraktiv.

Gute Investitionsbedingungen treffen hier auf ein perfektes Innovationsklima.

Zahlreiche Handwerker, clevere Kaufleute und kompetente Dienstleister sorgen für ein branchenübergreifendes und buntes Angebot. Regelmäßige Wochenmärkte, Einzelhändler in der Ladenstraße und Discounter in Schipkau runden das Angebot ab.

Die Gemeindeverwaltung kümmert sich intensiv um die ansässige Wirtschaft. Die Personalstelle Wirtschaftsförderung ist eigens für die Unterstützung der bestehenden Unternehmen und Investoren geschaffen worden.