Geschichte im Überblick
Wie viele Einwohner hatte Saerbeck im Jahr 1900?
Welche markanten Zeiträume und Entwicklungspunkte gibt es von der Frühgeschichte bis heute?
Antworten auf diese Fragen liefern die folgenden Zeilen.
um 1500
Einwohner: 300
um 1850
Einwohner: 1.900
um 1900
Einwohner: 1.570
um 1950
Einwohner: 3.300
um 1975
Einwohner: 5.200
um 2010
Einwohner: 7.300
Frühgeschichte
um 9000 v. Chr.
archäologische Funde belegen den Aufenthalt späteiszeitlicher Rentier-Jäger der "Ahrensburger Kultur" im heutigen Gemeindegebiet
um 3500 v. Chr.
Siedlungsspuren der "Trichterbecher Kultur" und weiterer jungsteinzeitlicher bäuerlicher Kulturen sind archäologisch nachweisbar
2000 - 700 v. Chr.
ein Gräberfeld der Bronzezeit / Eisenzeit mit zahlreichen Urnengräbern wird 1989 beim Bau der Umgehungsstraße östlich von Saerbeck entdeckt
Mittelalter
um 1100 n. Chr.
der Name Saerbeck taucht erstmals in schriftlichen Quellen auf, in der Abgabenliste des Stifts Freckenhorst (Freckenhorster Heberolle) wird die Hofstelle "sarbikie Hoio" als abgabepflichtig genannt
1122
in einer kaiserlichen Urkunde wird die "curtis Sorbeke" (Oberhof Saerbeck) genannt
1161
eine kaiserliche Urkunde nennt erstmals eine Kirche in Saerbeck ("ecclesiam de Sorbeke")
1400
das Kirchspiel Saerbeck gehört zum Amt Rheine-Bevergern im Fürstbistum Münster
Neuzeit bis 19. Jh.
11. Juli 1628
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) kommt ein unter spanischer Führung stehendes Söldnerheer durch Saerbeck, nach einer Auseinandersetzung mit den Dorfbewohnern metzeln die Söldner 25 Saerbecker sowie 14 zu Hilfe gekommene Emsdettener nieder
1647
Truppen des schwedischen Generals Königsmarck legen das Dorf in Schutt und Asche
1664
im Personenschatzungs-Register (Steuererhebung) sind neben dem Dorf Saerbeck auch die Dorfbauerschaft und die Bauerschaften Middendorf, Westladbergen und Sinningen aufgeführt, im Dorf gibt es 27 Haushaltungen
1784
das Dorf bekommt Hausnummern, es werden 85 Häuser gezählt
1803 - 1807
Landkreis Münster im Königreich Preußen
1807 - 1813
Kaiserreich Frankreich (1807 Herzogtum Berg, dann Emsdepartement, Canton Greven, Arrondissement Münster; ab 1810 als Mairie Saerbeck-Hembergen; schließlich Ober-Emsdepartement, Arrondissement Lingen)
1813
Saerbeck wird nach der napoleonischen Zeit wieder preußisch
1815 / 1816
Zuordnung zur preußischen Provinz Westfalen im Landkreis Münster
1832
ein Hagelschlag vernichtet nahezu die gesamte Ernte, Hilfslieferungen des preußischen Königs sind notwendig
20. Jh.
1914 - 1918
im 1. Weltkrieg werden ab 1916 auch Kriegsgefangene zu den Bodenverbesserungsarbeiten eingesetzt
1933 - 1945
öffentliche Aktivitäten und die politische Verwaltung des Dorfes werden durch den Nationalsozialismus geprägt
1942
nördlich des Dorfes wird im Bereich des heutigen Gewerbegebietes "Am Schulkamp" die militärische Funkmess- und Flugleitstelle "Rheinsalm" eingerichtet
1944
um den Dortmund-Ems-Kanal vor alliierten Bomberangriffen zu schützen, werden Flakstellungen östlich des Dorfes aufgebaut
1. April 1945
bei der militärisch völlig sinnlosen Auseinandersetzung um die Flakstellung Nahe Hof Richter sterben etliche 17-18-jährige Flakhelfer
ab 1950
um Wohnraum für die wachsende Bevölkerung (u. a. bedingt durch Flüchtlinge und Heimatvertriebene) zu schaffen, werden Neubaugebiete um den alten Dorfkern erschlossen
1974 / 1975
im Zuge der kommunalen Neugliederung in NRW kann Saerbeck seine politische Selbstständigkeit bewahren, verliert aber 860 ha seiner Fläche und über 1.000 Einwohner an die Nachbargemeinden Emsdetten und Ladbergen
1. Januar 1975
nach Auflösung des Landkreises Münster kommt Saerbeck zum Kreis Steinfurt
2002
Umzug der Gemeindeverwaltung in das heutige Rathaus; das Sandsteingebäude aus dem Jahr 1870 steht an der Stelle der mittelalterlichen "curtis Sorbeke"
2008
für den Wettbewerb "Aktion Klima plus" des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW erarbeitet die Gemeinde ein "Integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungs-Konzept" (IKKK)
2009
die Gemeinde Saerbeck und die Stadt Bocholt gewinnen den Wettbewerb Saerbeck erhält 1,1 Mio. Euro Preisgeld
2011
die Gemeinde kauft das frühere, nördlich des Dorfes gelegene 90 ha große Bundeswehrmunitionsdepot und errichtet dort den Bioenergiepark mit dem Ziel der kommunalen Energieautarkie
2014
durch den Bioenergiepark sowie die übrigen Erneuerbare Energie Anlagen deckt Saerbeck bereits 317 % des eigenen Strombedarfs
2016
im Bioenergiepark wird der außerschulische Lernstandort "Saerbecker Energiewelten" eröffnet
Welche markanten Zeiträume und Entwicklungspunkte gibt es von der Frühgeschichte bis heute?
Antworten auf diese Fragen liefern die folgenden Zeilen.
um 1500
Einwohner: 300
um 1850
Einwohner: 1.900
um 1900
Einwohner: 1.570
um 1950
Einwohner: 3.300
um 1975
Einwohner: 5.200
um 2010
Einwohner: 7.300
Frühgeschichte
um 9000 v. Chr.
archäologische Funde belegen den Aufenthalt späteiszeitlicher Rentier-Jäger der "Ahrensburger Kultur" im heutigen Gemeindegebiet
um 3500 v. Chr.
Siedlungsspuren der "Trichterbecher Kultur" und weiterer jungsteinzeitlicher bäuerlicher Kulturen sind archäologisch nachweisbar
2000 - 700 v. Chr.
ein Gräberfeld der Bronzezeit / Eisenzeit mit zahlreichen Urnengräbern wird 1989 beim Bau der Umgehungsstraße östlich von Saerbeck entdeckt
Mittelalter
um 1100 n. Chr.
der Name Saerbeck taucht erstmals in schriftlichen Quellen auf, in der Abgabenliste des Stifts Freckenhorst (Freckenhorster Heberolle) wird die Hofstelle "sarbikie Hoio" als abgabepflichtig genannt
1122
in einer kaiserlichen Urkunde wird die "curtis Sorbeke" (Oberhof Saerbeck) genannt
1161
eine kaiserliche Urkunde nennt erstmals eine Kirche in Saerbeck ("ecclesiam de Sorbeke")
1400
das Kirchspiel Saerbeck gehört zum Amt Rheine-Bevergern im Fürstbistum Münster
Neuzeit bis 19. Jh.
11. Juli 1628
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) kommt ein unter spanischer Führung stehendes Söldnerheer durch Saerbeck, nach einer Auseinandersetzung mit den Dorfbewohnern metzeln die Söldner 25 Saerbecker sowie 14 zu Hilfe gekommene Emsdettener nieder
1647
Truppen des schwedischen Generals Königsmarck legen das Dorf in Schutt und Asche
1664
im Personenschatzungs-Register (Steuererhebung) sind neben dem Dorf Saerbeck auch die Dorfbauerschaft und die Bauerschaften Middendorf, Westladbergen und Sinningen aufgeführt, im Dorf gibt es 27 Haushaltungen
1784
das Dorf bekommt Hausnummern, es werden 85 Häuser gezählt
1803 - 1807
Landkreis Münster im Königreich Preußen
1807 - 1813
Kaiserreich Frankreich (1807 Herzogtum Berg, dann Emsdepartement, Canton Greven, Arrondissement Münster; ab 1810 als Mairie Saerbeck-Hembergen; schließlich Ober-Emsdepartement, Arrondissement Lingen)
1813
Saerbeck wird nach der napoleonischen Zeit wieder preußisch
1815 / 1816
Zuordnung zur preußischen Provinz Westfalen im Landkreis Münster
1832
ein Hagelschlag vernichtet nahezu die gesamte Ernte, Hilfslieferungen des preußischen Königs sind notwendig
20. Jh.
1914 - 1918
im 1. Weltkrieg werden ab 1916 auch Kriegsgefangene zu den Bodenverbesserungsarbeiten eingesetzt
1933 - 1945
öffentliche Aktivitäten und die politische Verwaltung des Dorfes werden durch den Nationalsozialismus geprägt
1942
nördlich des Dorfes wird im Bereich des heutigen Gewerbegebietes "Am Schulkamp" die militärische Funkmess- und Flugleitstelle "Rheinsalm" eingerichtet
1944
um den Dortmund-Ems-Kanal vor alliierten Bomberangriffen zu schützen, werden Flakstellungen östlich des Dorfes aufgebaut
1. April 1945
bei der militärisch völlig sinnlosen Auseinandersetzung um die Flakstellung Nahe Hof Richter sterben etliche 17-18-jährige Flakhelfer
ab 1950
um Wohnraum für die wachsende Bevölkerung (u. a. bedingt durch Flüchtlinge und Heimatvertriebene) zu schaffen, werden Neubaugebiete um den alten Dorfkern erschlossen
1974 / 1975
im Zuge der kommunalen Neugliederung in NRW kann Saerbeck seine politische Selbstständigkeit bewahren, verliert aber 860 ha seiner Fläche und über 1.000 Einwohner an die Nachbargemeinden Emsdetten und Ladbergen
1. Januar 1975
nach Auflösung des Landkreises Münster kommt Saerbeck zum Kreis Steinfurt
2002
Umzug der Gemeindeverwaltung in das heutige Rathaus; das Sandsteingebäude aus dem Jahr 1870 steht an der Stelle der mittelalterlichen "curtis Sorbeke"
2008
für den Wettbewerb "Aktion Klima plus" des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW erarbeitet die Gemeinde ein "Integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungs-Konzept" (IKKK)
2009
die Gemeinde Saerbeck und die Stadt Bocholt gewinnen den Wettbewerb Saerbeck erhält 1,1 Mio. Euro Preisgeld
2011
die Gemeinde kauft das frühere, nördlich des Dorfes gelegene 90 ha große Bundeswehrmunitionsdepot und errichtet dort den Bioenergiepark mit dem Ziel der kommunalen Energieautarkie
2014
durch den Bioenergiepark sowie die übrigen Erneuerbare Energie Anlagen deckt Saerbeck bereits 317 % des eigenen Strombedarfs
2016
im Bioenergiepark wird der außerschulische Lernstandort "Saerbecker Energiewelten" eröffnet