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Gemeinde Niederfinow

Gemeinde Niederfinow

Das ehemalige Städtchen Niederfinow, unmittelbar am alten, schon 1258 erwähnten Flusslauf der Finow gelegen, ging hervor aus einer Zollstätte für Land- und Wasserzoll. Diese wurde von den Askanierfürsten angelegt.

1421 kam Niederfinow an das Kloster Chorin. Über das Verhältnis der Niederfinower zum Kloster sind noch Schriftstücke bekannt, in denen die Privilegien festgelegt wurden. Im Erbregister von 1704 ist Niederfinow als Städtchen angegeben mit einer städtischen Verfassung. Im Dreißigjährigen Krieg wurde auch Niederfinow einschließlich der Kirche fast vollständig zerstört. 1729 zerstörte eine gewaltige Feuersbrunst alle Gebäude bis auf acht Ausbauten auf dem Lieper Ende.

Der Weinbau in Niederfinow muss bedeutend gewesen sein. Der Stadtsiegel-Abdruck aus dem 17. Jahrhundert zeigt im Wappenschild eine herabhängende volle Weintraube mit Weinlaub umgeben. Die Umschrift lautet: "Neder Vinn an der Weinranke Anno 1688". Durch den schweren Frost 1740 ging dann wohl der Weinbau in seiner Bedeutung zurück.

Später verschwindet die Bezeichnung "Städtlein" gänzlich und es ist nur noch vom Flecken bzw. der Gemeinde Niederfinow die Rede.

Größere Bedeutung erlangte der Ort dann wieder mit dem Ausbau des Großschifffahrtsweges Berlin- Stettin in den Jahren 1908 -1914, mit seinem Abstieg durch die 4 aufeinanderfolgenden Schleusen, der sogenannten Schleusentreppe.

Dieser Abstieg wurde noch bedeutender durch die Inbetriebnahme des weltbekannten Schiffshebewerk 1934. Dieses technische Denkmal ist bis in die heutige Zeit ein attraktiver Anziehungspunkt für viele Besucher aus nah und fern. Das alte Krafthaus des Schiffshebewerks mit seinen denkmalgeschützten Dieselaggregaten wurde zum Kultur- und Informationszentrum umgestaltet. Ergänzt wird das Ensemble durch ein Informationszentrum mit einer Ausstellung zu den Schiffshebewerken, Binnenschifffahrt und Binnenwasserstraßen.

2009 fand die Grundsteinlegung für ein neues modernes und größeres Schiffshebewerk im Zusammenhang mit dem Ausbau der Oder-Havel-Wasserstraße statt.

Die Gemeinde war und ist deshalb bemüht, in die vorhandene Infrastruktur zu investieren. Für Einheimische und Touristen gleichermaßen sichtbar und nutzbar sind die neuen attraktiven Radwege einschließlich des zum Rad- und Wanderweg ausgebauten historischen Treidelweges am Finowkanal sowie der 2003 fertiggestellte neue Parkplatz am Unterhafen mit seinen zahlreichen touristischen Angeboten.

Die in der Gemeinde bestehende Kita "Spatzennest" hat 40 Plätze für Kinder im Alter von 0 -12 Jahren und im Jahre 2010 die Zertifizierung nach "Kneipp" erhalten.

Weitere historische Begebenheiten und Fakten kann man der anlässlich des 750-jährigen Jubiläums erschienenen Chronik entnehmen.