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Gemeinde Hohenfinow

Gemeinde Hohenfinow

Hohenfinow ist entstanden aus einem kleinen spätslawischen Siedlungsgebiet. Das Gebiet war dünn besiedelt vom slawischen Stamm der Ukranen. Diese wurden seit dem 12. Jahrhundert zum Expansionsziel mächtiger Nachbarn. So stießen auch die askanischen Markgrafen von Brandenburg ostwärts entlang der Finow vor. Die Finowlinie wurde mit Burgen befestigt. Nach Oderberg (um 1213) folgte Hohenfinow.

Die Familie Sparr aus dem benachbarten Tornow erwarb 1408 das Städtchen Hohenfinow und behielt es bis 1607. Wegen Überschuldung wechselte das Gut danach mehrfach den Eigentümer. General von Börstel, seit 1668 Eigentümer, begann mit dem Schlossbau in Hohenfinow und ließ einen barocken Park anlegen. Die Dorfaue wurde mit Walnussbäumen bepflanzt, der Tabak- und Obstbau eingeführt und die Landwirtschaft entwickelt.

Mitte des 19. Jahrhunderts gelangte das Gut an die Familie von Bethmann-Hollweg. Sie entwickelte den stattlichen Besitz zu einem landwirtschaftlichen Großbetrieb mit kapitalistischen Zügen. Traditionelle landwirtschaftliche Produktion wurde ergänzt durch eine Brennerei, eine Dampfschneidemühle, eine Ziegelei u. a. m.

1909 wurde Theobald von Bethmann Hollweg, ein Jugendfreund Wilhelms II., Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. Vielfach hat er seine Regierungsgeschäfte auch von seiner Hohenfinower Besitzung aus geführt.

Die landwirtschaftliche Produktion blieb auch nach 1945 wichtigster Arbeitgeber in Hohenfinow. 1945 wurden mit der Bodenreform auch die Bethmann Hollweg'schen Besitzungen aufgeteilt. Mit der "sozialistischen Umgestaltung" (Kollektivierung) der Landwirtschaft kam es zur Gründung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Daneben wurden Flächen durch das Volkseigene Gut (VEG) Hohenfinow bewirtschaftet. Auch befand sich in Hohenfinow eine Versuchsstation des Instituts für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow.

Die aus der LPG Hohenfinow hervorgegangene Agrar- und Handelsgenossenschaft e.G. betreibt eine umfangreiche landwirtschaftliche Produktion einschließlich der Verarbeitung tierischer Erzeugnisse sowie die Vermarktung in eigenen Verkaufsstätten.

Inzwischen hat sich in Hohenfinow auch eine Straußenfarm angesiedelt, die nicht nur landwirtschaftlich von Bedeutung ist, sondern auch im Bereich des Tourismus Aktivitäten entfaltet. Die historische Wassermühle und der Aussichtspunkt "Liebenstein" sind weitere touristische Ziele.

Die Kirche, ursprünglich als dreischiffige Pfeilerbasilika mit Westturm, Chor und halbkreisförmiger Apsis in Feldsteinmauerwerk schon vor 1250 errichtet, hat inzwischen mehrmalige Umbauten erfahren. Nach einer umfassenden Restaurierung im Jahre 2004 erstrahlt die Kirche im neuen Glanz.

Gegenwärtig ist die Gemeinde dabei, unter Zuhilfenahme von Fördermitteln aus dem Bereich des Denkmalschutzes, ein Doppelstubenhaus (auch als "Querhaus" bekannt), originalgetreu zu rekonstruieren und fertig zustellen.

Die in der Gemeinde bestehende Kita "Storchennest" hat 25 Plätze für Kinder im Alter von 0 -12 Jahren.

Weitere historische Begebenheiten und Fakten kann man der 2007 erschienenen Chronik entnehmen.