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Gemeinde Wust-Fischbeck

mit den Ortsteilen Briest, Fischbeck (Elbe), Kabelitz, Melkow, Sydow, Wust, Wust-Damm, Wust-Siedlung

Einwohner: 1.412
Fläche: 68,22 km²

Bürgermeister: Bodo Ladwig

Sprechzeiten
Donnerstag 17.00 bis 18.00 Uhr
im Wechsel in Wust oder in Fischbeck

Telefon: 039323 38831

Erste Hinweise auf Fischbeck finden sich im ausgehenden 12. Jahrhundert. 1240 wird der Bau der Kirche unter Hilfe und Anleitung des Klosters Jerichow erwähnt. 1373 wird erstmalig von einer Fährverbindung gesprochen. Die Nähe zur alten Kaiserstadt Tangermünde war vermutlich der Anlass für eine Schaffung einer solchen Verbindung. Wichtige Impulse für die Entwicklung erfährt Fischbeck im 19. Jahrhundert durch die Befestigung der "Hamburger Kunststraße", die Inbetriebnahme der Kleinbahnstrecke von Genthin nach Schönhausen, den Bau einer Molkerei und nicht zuletzt durch die Gründung der ersten Rinderstammzuchtgenossenschaft Deutschlands. Noch heute ist Fischbeck durch die Landwirtschaft geprägt. Im Gewerbegebiet haben sich einige Dienstleister niedergelassen.
Am 10.06.2013 brach der Deich bei Fischbeck und die Gemeinde und Bürger sind intensiv mit den Wiederaufbaumaßnahmen beschäftigt.

Ursprünglich als slawische Siedlung mit dem Namen Wostitz gegründet, wird der Ort Wust 1240 mit der Kirchweihe erstmalig urkundlich erwähnt. In der Mitte des 15. Jahrhundert erhält die Familie von Katte den Ort als Lehen. Durch die Jahrhunderte prägte die Adelsfamilie das Leben im Dorf und in seiner Umgebung. Der Name Katte ist verbunden mit einer grausamen Tragödie. Hans Hermann von Katte, der Jugendfreund Friedrichs II., verhalf 1730 dem Kronprinzen zur Flucht aus dem königlichen Elternhaus. Nachdem beide gefasst wurden, ließ der König Friedrich Wilhelm I. den jungen Katte in Küstrin enthaupten. Seine Gebeine wurden in die Familiengruft nach Wust gebracht.
Noch heute prägt das denkmalgeschützte Ensemble des ehemaligen Herrenhauses mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und Grünanlagen sowie der Dorfkirche den Ort. Jeden Sommer findet auf dem alten Gutsgelände die Sommerschule Wust statt. Junge Menschen von britischen und amerikanischen Universitäten lehren ihre Sprache. In dieser Zeit sind im Dorf und darüber hinaus Kunst und Kultur in ungewöhnlicher Fülle zu erleben. Ihren Hauptsitz hat die Sommerschule im ehemaligen Kornspeicher, in dem nicht nur während der Sommerveranstaltungen viel zu erleben ist. Vom Frühjahr bis in den Herbst kann der Einfluss der Kuh auf Kunst, Kultur und Alltagleben auf humorige und ernste Weise im Muuuhseum der Altmark bestaunt werden.

Briest ist ein kleiner Ort mit der großen Kunst kleiner Figuren. Die Marionettenbühne "Märchenvogel" des GuM (Geschichtskreis und Marionettenbühne im ev. Kirchspiel Wulkow-Wust) hat hier ihr Haus in der frühgotischen Dorfkirche gefunden, in der neben den Aufführungen mit den selbst gefertigten Puppen auch Gottesdienste, Lesungen, Konzerte und Versammlungen stattfinden. Der Ortsname lässt sich auf das slawische Wort für Birke zurückführen. Bereits 946 wird der Ort in der Übereignungsurkunde von Otto I. an das Bistum Havelberg erwähnt.

Kabelitz gehörte seit der Gründung 1144 zum Kloster Jerichow und später zum königlich-preußischen Gebiet. Die Kirche in der Ortsmitte ist ein gotischer Backsteinbau, der drei Bauphasen aufweist. Von der Elbquerung bei Tangermünde in Richtung Osten führte eine alte Heerstraße als Knüppel- und Steindamm durch die Trübenniederung für dessen Unterhaltung am Zollhaus ein Straßenzoll zu entrichten war. Erst nachdem die Wuster Chaussee fest ausgebaut war, wurde die Zolleinnahme überflüssig. Mit diesem Straßenbau erhielt auch Kabelitz eine feste Anbindung an die alte Heerstraße. Trotz vieler Zerstörungen durch Kriege und der Bedrohungen durch das Hochwasser der Elbe ist Kabelitz auch heute noch von einer geschlossenen Bebauung kleiner und großer Bauernhöfe geprägt. Die Landwirtschaft dominiert nach wie vor das wirtschaftliche Leben im Ort.

Mit dem wehrhaften Kirchenbau ist Melkow eine Station entlang der Straße der Romanik. Der romanischen Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert ist deutlich ihre architektonische Nähe zu dem Klosterbau in Jerichow anzusehen. Die Kirche gehörte zum Prämonstratenserkloster Jerichow bis die Familie von Katte die Patronatsrechte 1726 erwarb.
Die Anlage des Ortes weist noch heute typische Merkmale einer slawischen Siedlung auf. In der Kirche ist das Modell eines slawischen Dorfes zu sehen. Heute prägt vor allem die Landwirtschaft den Ort, aber auch gewerbliche Unternehmen sind auf dem Gelände eines ehemaligen landwirtschaftlichen Unternehmens angesiedelt.

Von 1370 bis 1400 wird der Ortsteil Sydow als Sysowe und Zidow im Lehnsregister des Erzbischofs von Magdeburg erwähnt. Die romanische Backsteinkirche in Sydow entstand im 12. Jahrhundert und wurde zu Beginn des 17. Jahrhundert umfassend umgebaut und im barocken Stiel ausgestattet. Erhalten sind einzigartige Wandmalereien in der Apsis, dem Chorraum und dem Kirchenschiff aus der Zeit der Erbauung des Gotteshauses. Eine spätgotische Pforte als Überrest einer alten Kirchhofsbefestigung empfängt bis heute ihre Besucher.
Anfang des 15. Jahrhundert übernahm die Familie von Hopkorf das Gut zu Sydow sowie das Kirchenpatronat. Mitte des 17. Jahrhundert ging das Rittergut in die Zollchower Linie derer von Katte über. Nach dem Brand von 1881 entstand ein neues Gutshaus mit einem 1,2 ha großen Park, wovon heute jedoch nur noch Reste zu sehen sind. Der Kenner findet in den alten Parkanlagen aber noch manche botanische Besonderheit.

Der Ortsteil Wust-Damm besteht bis heute nur aus wenigen Häusern. Entstanden ist diese Ansiedlung wohl wegen der Lage an der alten Poststraße. Die Besiedlung setzte vermutlich zum ausgehenden 17. Jahrhundert auf Veranlassung des Preußenkönigs Friedrich I. durch die Errichtung von Teerhütten ein. Anfang des 19. Jahrhundert wurden über 60 Einwohner gezählt, 3 Kolonistenhäuser, eine Teerhütte und ein Forsthaus. Interessant und sehenswert ist die Bisonherde, die in der Nähe des Ortes grast. Auf 30 ha werden die massigen Rinder aus den Weiten der nordamerikanischen Prärie natürlich gehalten - ohne Zugabe von Hormonen und Antibiotika. Nur im Winter erhalten sie als Zufütterung Heu, das auf eigenen Flächen gewonnen wurde.

Die Wuster Siedlung ist eine vergleichsweise sehr junge Siedlung. Am Anfang des 20. Jahrhunderts übernahm Adolf von Pilgrimm die Verwaltung des Gutes in Wust. Die finanzielle Lage zu der Zeit war bereits angespannt und so wurden Teile der Gutsanlage veräußert. Das Vorwerk, wo sich seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert zeitweise eine eigene Ziegelei befand, wurde zur
Besiedlung frei gegeben. 12 Siedlerstellen sollten dort aufgebaut werden. Die fünf vorhandenen Gebäude (Pferdestall, Schweinestall, Ochsenstall, Schäferei und Trockenscheune der Ziegelei) wurden für fünf Siedlerfamilien um- und ausgebaut. Für die restlichen sieben Siedler wurden neue Gebäude geschaffen. Die neu angesiedelten Bauern bildeten eine Dreschgemeinschaft und statteten sich mit einer Dreschmaschine und einem Ackerschlepper aus. In der Mitte der Siedlung wurde eine Kombination von Backhaus und Spritzenhaus für alle errichtet. Das Backhaus steht seit 1978 unter Denkmalschutz und seit seiner Instandsetzung in den 90er Jahren zu verschiedensten Anlässen wieder genutzt.

Sehenswertes in Briest
  • Marionettenbühne in einer frühgotischen Kirche
Sehenswertes in Fischbeck
  • 3 historische Meilensteine
  • Bismarck-Stein
  • Gedenktafel Flut 2013
Sehenswertes in Melkow
  • Straße der Romanik Kirche Melkow
Sehenswertes in Sydow
  • romanische Backsteinkirche mit frühgotischem Kirchhofportal
Sehenswertes in Wust
  • Muuuhseum der Altmark
  • Sommerschule Wust e. V.
  • Straße der Romanik Kirche Wust
  • Ortsgruft derer von Katte
Sehenswertes in Wust-Damm
  • Bisongehege
Sehenswertes in Wust-Siedlung
  • Backhaus