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Bauen mit Grün

Grün ist in. Davon müssen Haus- und Wohnungsbesitzer aber erst noch überzeugt werden. Denn grüne Dächer beispielsweise sind derzeit noch eher selten. Dabei haben sie nicht nur optisch Charme, sondern auch einen nachhaltigen Nutzen.

Grüne Dächer speichern Regenwasser. Der Umwelt- und Servicebetrieb, in der Stadt Zweibrücken zuständig für die Kanal- und Oberflächenwassergebühren, honoriert das mit verminderten Gebühren. Denn je nach Art der Begrünung können solche Dächer zwischen 33 % und nahezu 100 % des Niederschlags aufnehmen. Er kommt deshalb nicht in den Kanal und vermeidet Kosten in der Kläranlage oder dient dem Hochwasserschutz. Durch das zurückgehaltene und langsam verdunstende Wasser verbessert sich in der Regel das Umgebungsklima. Gleichzeitig ist ein grünes Dach ein Hitzeschild im Sommer und Wärmedämmung im Winter. Die Pflanzen speichern das umweltschädliche Kohlendioxid und filtern Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft. Sie schützen die Dachabdeckung vor Umwelteinflüssen und verlängern so ihre Lebensdauer.

Gleichzeitig können grüne Dächer Lebensräume für Tiere sein und sind deshalb auch Ausgleichsflächen für versiegelte Flächen in der Stadt.

Auch wenn der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser die Dachbegrünung als wichtigen Teil der der Versöhnung von Mensch und Natur sah, ist die Idee der Dachbegrünung nicht neu. Die Bewohner der Färör-Insel kennen diese Art der Dachbedeckung bereits seit langem und schätzen ihre positiven Eigenschaften.

Bauen mit Grün heißt aber nicht nur begrünte Dächer. Als Oberbegriff steht es für das Prinzip der Nachhaltigkeit. Wir sollten unsere Welt so behandeln, dass sie für unsere Nachkommen noch lebenswert ist. Wir verstehen heute darunter, möglichst Materialien aus heimischer Produktion einzusetzen, beim Heizen wenig Schadstoffe auszustoßen, erzeugte Wärme im Haus in so geringer Menge wie möglich an die Umwelt abzugeben. Die Kraft der Sonne soll durch große Fenster- und Wandflächen nach Süden ebenso genutzt werden wie für Warmwasser durch Kollektoren oder Strom durch Photovoltaikanlagen. Regenwasser soll versickern können oder sinnvoll Trinkwasser ersetzen, beispielsweise bei der Bewässerung des Gartens bei der Toilettenspülung oder in der Waschmaschine.