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Energie, Ökologie und Klimaschutz

Energie

Energiesparen und die Nutzung regenerativer Energien wie Sonne und Erdwärme werden in Zukunft im Bausektor immer mehr an Bedeutung gewinnen. So wirkt eine energieeffiziente Bauweise steigenden Heizkosten entgegen. Investitionen in Wärmedämmung und innovative, ressourcenschonende Haustechnik machen sich schon bald bezahlt und erhöhen den Wiederverkaufswert eines Hauses. In einem Umfeld hoher Energiekosten und der aktuellen Diskussion und Gesetzgebung zum Klimaschutz gewinnen die Reduzierung des Energieverbrauchs, Energieeffizienz und der Einsatz erneuerbarer Energien nicht nur im Neubau, sondern auch im Gebäudebestand immer mehr Bedeutung.

Der Einsatz erneuerbarer Energien ist Pflicht - EEWärmeG
Das "Bundesgesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich" (EEWärmeG) macht es seit dem 1. Januar 2009 für jeden Neubau zur Auflage, Teile des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken. Der Bauherr hat dabei die Wahl zwischen dem Einsatz erneuerbarer Energien einschließlich Umweltwärmeanlagen und Ersatzmaßnahmen wie Abwärmenutzung, KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung), Energieeinsparungs-maßnahmen (z. B. Gebäudedämmung) oder dem Bezug von Fernwärme und Fernkälte. Das Gesetz schreibt je nach gewählter Energiequelle verschiedene Mindestprozentsätze bezüglich des Wärmebedarfsdeckungsgrades vor. Zudem können erneuerbare Energien und Ersatzmaßnahmen kombiniert werden. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem EEWärmeG und der EnEV (Energieeinsparverordnung).

Die Energieeinsparverordnung (EnEV)
Zweck der EnEV ist die Einsparung von Energie in Gebäuden. Die energetische und ökonomische Optimierung von Gebäuden kann beispielsweise mittels besserer Dämmung und durch Nachrüstung auf moderne Technik erreicht werden. Ein stark reduzierter Jahresprimärenergiebedarf ist das Hauptkriterium für Neubauten in der EnEV. Zusätzlich ist ein vom Gebäudetyp abhängiger Grenzwert für den auf die wärmeübertragende Gebäudehüllfläche bezogenen Transmissionswärmeverlust einzuhalten.

Energieausweis
Die EnEV regelt auch die Ausstellung und Verwendung von Energieausweisen, die Gebäude energetisch bewerten und Informationen über die energetische Gesamteffizienz von Gebäuden zur Verfügung stellen, um so einen Vergleich von Gebäuden zu ermöglichen. Die Erstellung eines Energieausweises ist beispielsweise verpflichtend bei Neubauten und bei der Vermietung oder dem Verkauf von Gebäuden. Für die Erarbeitung des Energieausweises sind Fachleute zuständig. Die aktuelle EnEV schreibt exakt vor, welche Personen zur Ausstellung eines Energieausweises berechtigt sind. Weitere Informationen erteilt die Deutsche Energie-Agentur im Internet unter www.gebaeudeenergiepass.de.

Erneuerbare oder regenerative Energien
Erneuerbare oder regenerative Energien sind natürliche Energiequellen wie die Sonneneinstrahlung oder Energiequellen pflanzlichen Ursprungs, die sich auf natürliche Weise erneuern. Zu den regenerativen Energien gehören Wasserkraft, Umweltwärme, Windkraft, Solarenergie, Kraft-Wärme-Kopplung, Energie aus Biomasse sowie Geothermie. Im Folgenden werden einige dieser Begrifflichkeiten genauer erläutert.

Solarenergie
Mit diesem Begriff beschreibt man die Energie, die über die Sonne gewonnen wird. Es wird unterschieden zwischen der Umwandlung in Wärme (Solarthermie) und der Umwandlung in elektrische Energie (Photovoltaik).

Unter Solarthermie versteht man die Nutzung der thermischen Energie der Sonnenstrahlung. Es wird unterschieden zwischen aktiver und passiver Nutzung. Bei der ersteren sammeln Sonnenkollektoren die Lichtenergie der Sonne, wandeln sie um in Wärme und leiten sie über ein flüssiges Medium an einen Speicher weiter. Die gewonnene Energie wird zum Heizen und zur Warmwasserbereitung eingesetzt. Die Platzierung der Kollektoren erfolgt in den meisten Fällen auf dem Dach (inzwischen gibt es auch Kollektoren in Dachpfannenform) oder an Fassaden, ausgerichtet nach Süden. In früheren Zeiten installierte man die Kollektoren in einer festen Verankerung. Mittlerweile aber sind bewegliche Systeme im Handel, die sich in Sonnenrichtung führen lassen. Bei der Warmwasserbereitung mittels Solarthermie reicht die gewonnene Hitze bei Nutzung optimal kombinierter Kollektorfläche und Wasserspeichervolumen aus, um einen mitteleuropäischen Haushalt über weite Teile des Jahres mit Warmwasser zu versorgen. In Verbindung mit einem wasserführenden Holzpellet-Heizkessel oder einem wasserführenden Kaminofen ist bei guter Dämmung die umweltfreundliche und sichere Warmwasserversorgung, aber auch die Gebäudebeheizung während des gesamten Jahres garantiert. Die Investitionen in eine Solarthermie-Anlage amortisieren sich nach etwa 10 bis 14 Jahren.
Passiv wird die Sonnenenergie genutzt, indem ein Gebäude direkt durch Sonneneinstrahlung erwärmt wird, das bedeutet, die Fensterflächen sind entsprechend ausgerichtet oder die äußere Dämmschicht ist durchlässig für die Sonneneinstrahlung. Auch mit einem durchdacht angebauten Wintergarten lässt sich ein Haus erwärmen.

Investiert der Hauseigentümer in die solare Stromerzeugung, die Photovoltaik, wird er quasi zum Kraftwerksbesitzer. Die Strahlungsenergie der Sonne wird direkt in elektrische Energie umgewandelt. Speist der Besitzer der Anlage seinen Überschuss ins öffentliche Stromnetz, erhält er von seinem Stromversorger eine garantierte Vergütung auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Die Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage amortisieren sich nach heutigem Kenntnistand nach etwa 10 bis 15 Jahren.
Informationen zu Solarstrom und -wärme erhalten Sie unter www.solaranlagen-portal.de, www.solarwaerme-plus.de und www.nrwbank.de.

Geothermie / Erdwärme
Geothermie zählt zu den bedeutendsten und gleichzeitig innovativen regenerativen Energien. Nach mittlerweile etwa 30 Jahren der Nutzung von Wärmepumpenheizungen gelten diese als technisch ausgereift und zuverlässig. Es wird unterschieden zwischen oberflächennaher Erdwärmenutzung (in bis zu 400 m Tiefe) und Tiefengeothermie. Im Erdreich herrschen in Tiefen zwischen 70 m bis 120 m konstant hohe Temperaturen. Auch in mitteleuropäischen Breiten ist es möglich, aufgrund des hohen Temperaturniveaus das ganze Jahr über Energie aus Erdwärme zu beziehen. Durch ein in die Tiefe gebohrtes Loch wird 2 °C kaltes, mit Frostschutzmittel versehenes, Wasser eingeleitet. Dieses erwärmt sich durch die Grundwasser-Temperatur auf ca. 11 °C und fließt zu einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe, wo es sich aufgrund der Temperaturunterschiede auf etwa 30 °C erwärmt. Auf diese Weise kann der Nutzer bis zu 50 % an Energiekosten sparen. Vorteile sind der geringe Platzbedarf, niedrige Betriebskosten, hoher Komfort durch Automatisierung und der geringe Ausstoß von Kohlendioxid. Besonders günstig lässt sich Erdwärme mit einem Anschluss an Nah- oder Fernwärmenetze nutzen. Im Auge behalten sollte man aber die Stromkosten einer solchen Anlage, bei weiter steigenden Preisen ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, und die tatsächliche Kohlendioxid-Bilanz, die sich durch den Stromverbrauch der Wärmepumpe unter Umständen nicht mehr ganz so positiv darstellt.
Die Investitionskosten sind höher als bei anderen Heizsystemen. Machen Sie immer eine Gesamtkostenrechnung, denn mit einer Wärmepumpe und Erdwärmenutzung fallen maximal noch jährliche Energiekosten von 25 % gegenüber herkömmlichen Betriebssystemen an. Informationen zur Erdwärmenutzung erhalten Sie zum Beispiel im Internet: www.geothermie.de und www.erdwaerme-zeitung.de.

Holz oder Holzpellets
Wärme, die nachwächst, erzielt man durch den Einsatz des Brennstoffs Holz, der eine preisgünstige und zugleich umweltschonende Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt. Diese nachwachsende Biomasse aus dem Wald trägt nicht zur Erderwärmung bei, denn bei der Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wie der Baum während seiner Wachstumsphasen aufgenommen hat. Ein zu Stäbchen gepresstes Brennmaterial aus Holzabfällen sind Holzpellets, die in speziell dafür konstruierten, wasserführenden Pelletheizungen verfeuert werden. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden jährlich etwa fünf Tonnen Pellets benötigt, die erforderliche Lagerfläche hierfür umfasst etwa fünf qm. Bei einer vollautomatischen Holzpellet-Heizung transportiert eine automatische Förderschnecke die Pellets in den Brenner. Rückstände bei der Verbrennung fallen kaum an, der Reststaub lässt sich problemlos über den Kompost entsorgen. Alternativ dazu kann auch ein wasserführender Kaminofen mit Scheitholz oder Holzpellets zum Einsatz kommen. Die Kombination mit einer solarthermischen Anlage ist dabei empfehlenswert.

Kraft-Wärme-Kopplung
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine hoch effiziente Lösung zur Energieerzeugung, bei der während der Erzeugung von Strom gleichzeitig nutzbare Abwärme für Heizzwecke oder für Produktionsprozesse entsteht. KWK-Anlagen können mit fossilen Energien wie Steinkohle, Braunkohle, Erdgas und Heizöl aber auch erneuerbaren Energien wie Biogas, Klärgas, Deponiegas, Pflanzenöl, Holz, Pellets, Bioethanol, Solarthermie und Geothermie betrieben werden. Die Abgabe von ungenutzter Abwärme an die Umgebung wird dabei weitestgehend vermieden, der Brennstoffbedarf ist stark verringert. In Ein- und Mehrfamilienhäusern, Betrieben und im Siedlungsbau kommen inzwischen verstärkt Blockheizkraftwerke (BHKW) zum Einsatz, auch Mini- oder Mikro-KWK genannt. Staatliche Förderung durch das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) bzw. das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sollen den Ausbau der KWK-Nutzung weiterhin beschleunigen.

Biogasanlagen
In Biogasanlagen wird brennbares Gas durch die Vergärung von Biomasse unterschiedlicher Herkunft hergestellt, das dann zur Stromerzeugung und zum Betrieb von Fahrzeugen genutzt oder aber ins Gasversorgungsnetz eingespeist werden kann.
Werden Reststoffe wie Mist, Gülle, Klärschlamm, Bioabfall oder Speisereste vergoren, ist der ökologische Nutzen unbestritten. Starke ökologische Bedenken gibt es allerdings hinsichtlich der Nachhaltigkeit bei der Vergärung von speziell angebauten Energiepflanzen. Auch die Biogasnutzung wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unterstützt und hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.

Ökostrom
Wer am eigenen Haus keine regenerativen Energien nutzen kann, kann dennoch sogenannten Ökostrom in seinem Alltag verwenden. Weitere Informationen zum Thema "Ökostrom" und eine Liste von zertifizierten Ökostromanbietern finden sich auf den Internetseiten: www.gruenerstromlabel.de und www.nabu.de.

progres.nrw
Im Programm progres.nrw hat das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz die förderpolitischen Aktivitäten zur Energiepolitik im Land NRW gebündelt. Es enthält die Richtlinie zur Förderung der Rationellen Energieverwendung, der Regenerativen Energien und des Energiesparens, die nunmehr auch die Förderung der Nah- und Fernwärme berücksichtigt (www.progres.nrw.de).

Beratungsbedarf
Da für die energiesparende Sanierung oder den energieeffizienten Neubau eine Vielzahl von rechtlichen und technischen Vorgaben zu beachten ist, ist es empfehlenswert, sich bereits in der Planungsphase durch einen fachkundigen und unabhängigen Energieberater unterstützen zu lassen. Neubau oder Sanierung sollten dabei immer der Strategie folgen, den Energiebedarf eines Hauses zu drosseln (z. B. durch optimale Dämmung, hochwertige Fenster sowie durch den Einsatz moderner Warmwasserbereitungssysteme). Der energetische Restbedarf wird durch effiziente Heiztechnik unter Nutzung regenerativer Energien gedeckt.

Fördermittel des Bundes
Die wichtigsten bundesweit fördernden Institutionen sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Aktuelle Informationen zu den diversen Förderprogrammen finden sich unter www.kfw.de und www.bafa.de.
Darüber hinaus erhalten Sie weitere detaillierte Informationen je nach Projekt / Vorhaben bei den jeweiligen Ansprechpartnern (siehe auf der Seite "Ansprechpartner rund ums Bauen").

Ökologie

Weil Gebäude in der Regel über sehr lange Zeiträume genutzt werden, macht es Sinn, sich nicht nur mit den ökonomischen, sondern auch mit den ökologischen Folgen einer Bebauung auseinanderzusetzen, um langfristig die Folgekosten für den Bauherrn und die Allgemeinheit niedrig zu halten. Wir sprechen vom nachhaltigen Bauen.

Was Städtebau mit Natur zu tun hat
Jede Bautätigkeit hat zwangsläufig den Verbrauch von Landschaft zur Folge. Durch die Berücksichtigung von Natur im Städtebau sowie durch die Einbindung und den Erhalt vorhandener natürlicher Gegebenheiten in den Siedlungsräumen bewahren wir der Stadt ein lebenswertes Wohnumfeld, welches eben nicht nur aus Straßen, Parkplätzen und Einkaufsmöglichkeiten besteht. Die Förderung sowie Vernetzung von Natur innerhalb von Baugebieten führt zu einer Verbesserung der Qualität von Gewässern, Böden, Klima und Luft und fördert die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen. Im Ergebnis bedeutet dieses mehr Lebensqualität für den Menschen und ein besseres Wohnumfeld.
Bei der Planung des Hauses und vor allem seines Umfeldes sollten aus diesen Gründen die folgenden Aspekte berücksichtigt werden:

Begrenzung der Versiegelung innerhalb von Baugebieten
Bodenversiegelung bedeutet die Abdichtung eines offenen, natürlichen Bodens mit undurchlässigen Materialien in der Regel durch eine Bebauung oder auch eine Pflasterung von Zufahrten und Wegen mit wasserundurchlässigen Materialien. Vor allem in städtischen Verdichtungsgebieten führt dies zu einem deutlichen Verlust an Grün- und Freiflächen und zu einer Verschlechterung des Wasserhaushaltes, des Stadtklimas sowie der Pflanzen- und Tierwelt. Insgesamt verursacht eine übermäßige Bodenversiegelung einen erheblichen Verlust an Umweltqualität. Hier kann durch die Begrenzung der Bodenversiegelung auf privaten Grundstücken viel für die Umwelt erreicht werden. Leitgedanke sollte daher sein, auf eine unnötige Versiegelung von Flächen auf dem Grundstück zu verzichten und bei einer notwendigen Versiegelung (von Zufahrten, Wegen und Terrassen) wasserdurchlässige Materialien zu wählen.

Naturnahe Außenanlagen
Wer darüber hinaus seinen Garten naturnah anlegt, schafft einen Lebensraum für zahlreiche heimische Tier- und Pflanzenarten und trägt zum Artenschutz bei. Vielseitige Strukturen auf einem Grundstück zeichnen "Naturnähe" aus: In einer ausgewogenen Mischung unterschiedlicher Elemente, die zum Beispiel aus heimischen Kräutern, Stauden, Hecken, Bäumen, Gemüse, Blumenwiese, Wasserfläche, Trockenmauer, Kompost- oder Reisighaufen bestehen können, finden Tiere und Pflanze viele verschiedene Lebensbereiche, Unterschlupf und genügend Nahrung. In solchen Gärten ist Naturvielfalt und Leben. So wird es auch nachvollziehbar, dass die heimischen Tiere mit heimischen Pflanzen als Lebensgrundlage besser zurechtkommen als mit standortfremden Exoten.
Ebenfalls gehören ein geringer Grad an Flächenversiegelung sowie auch eine Fassaden- und Dachbegrünung zur naturnahen Gestaltung einer Außenanlage. Schon kleine Grünflächen verbessern das Mikroklima in der Stadt: sie binden Staub und Schadstoffe, regulieren die Luftfeuchtigkeit und sorgen in der heißen Jahreszeit für Abkühlung. Informationen zu naturnahen Gärten bieten beispielsweise die Internetseiten des Naturschutzbundes (NABU): www.nabu.de (Suchbegriff: naturnaher Garten) und der "Bio-Gärtner": www.bio-gaertner.de.

Dach- und Fassadenbegrünung
Unter einer Fassaden- und Dachbegrünung liegt die Fassade bzw. Dachabdichtung wirksam geschützt vor UV-Strahlung, Hagelschlag, Hitze und Kälte. Temperaturbedingte Spannungen werden abgebaut; die Lebensdauer der Fassade bzw. Dachabdichtung wird somit wesentlich erhöht. Wie immer am Bau ist auch hierbei eine sorgfältige Planung wichtig. Kletterpflanzen wachsen nicht in die Mauer hinein, sondern benutzen sie nur als Stütze. Für Wandbegrünungen mit Haftorganen, wie Efeu, Wilder Wein oder Kletter-Hortensie ist jedoch Voraussetzung, dass die Fassade ohne Schäden ist. Ein Gerüst für Schling- und Rankpflanzen aber kann an jeder Hauswand stehen. Informationen finden Sie unter www.gruendaecher.de.

Nutzung des Regenwassers
Jede Bautätigkeit ist mit der Befestigung und Versiegelung von Flächen verbunden. Hierdurch wird die Versickerung und Speicherung von Niederschlagswasser am Ort des Auftretens weitgehend verhindert. Nach der Entwässerungssatzung der Stadt Voerde soll Regenwasser grundsätzlich auf dem Grundstück versickert werden. Es kann aber auch gesammelt und genutzt werden.
Die Regenwassernutzung ist ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Bauens: Regenwasser kann mit einer entsprechenden Anlage beispielsweise für die Gartenbewässerung oder/und für die Hausversorgung (WC und Waschmaschine) verwendet werden. Gut 127 Liter Trinkwasser werden durchschnittlich pro Person am Tag verbraucht; davon rauscht rund ein Viertel durch die Toilette. Mit einer modernen Regenwasseranlage kann der Verbrauch von kostbarem Trinkwasser halbiert werden. Das spart Geld und schont zugleich die örtlichen Wasserreserven für kommende Generationen. Auf den Internetseiten www.regenwasser-portal.de und www.uba.de stehen viele Anregungen zur Regenwassernutzung zur Verfügung. Zu beachten ist bei der Nutzung von Regen- oder auch Grundwasser als Brauchwasser, dass das Abwasseraufkommen erfasst wird, da dieses zur Ermittlung der Abwassergebühren erforderlich ist.

Die Eingriffs-Ausgleichs-Regelung
Nicht nur naturschutzrechtlich gilt der Grundsatz, dass vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen sind (Vermeidungsgebot). Auch das Baugesetz berücksichtigt den Einfluss von Baumaßnahmen auf die Umwelt. Grundsätzlich soll danach mit Grund und Boden sparsam umgegangen werden. Neben dem Vermeidungsgebot gilt es, unvermeidbare Beeinträchtigungen (negative Auswirkungen) soweit wie möglich zu minimieren. Daher werden bei vielen Baumaßnahmen Schutz- oder/und Minderungsmaßnahmen durchgeführt. Die sich aus dem Eingriff ergebenden Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sind funktional auszugleichen oder gleichwertige andere Aufwertungen vorzunehmen (Ausgleichspflicht). Wird durch die Bebauung einer Fläche in das Landschaftsbild oder in die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts erheblich eingegriffen, ist hierfür ein Ausgleich zu leisten. Dieser Ausgleich besteht in der Regel aus Pflanzmaßnahmen. Die Pflanzmaßnahmen sollen die Beeinträchtigungen der Umwelt ausgleichen bzw. ausreichenden Ersatz schaffen. Da die Beeinträchtigung der Umwelt maßgeblich am Ort der Baumaßnahme wirkt, sollte grundsätzlich auch dort der Ausgleich geleistet werden, damit zum Beispiel für die beeinträchtigte Tierwelt ein Ersatzlebensraum angeboten wird.
Für die Durchführung dieser Ausgleichsmaßnahmen legt die Stadt in ihren Bebauungsplänen fest, wer auf welcher Fläche welche Maßnahmen durchzuführen hat. Diese sind vom Bauherr entsprechend anzulegen und zu erhalten.

Das Haus
Zur langfristigen Sicherung unserer Lebensbedürfnisse, aber auch zur angemessenen Erhöhung von Wohnwert und Wohnkomfort ist die nachhaltige Berücksichtigung ökologischer Belange wichtiger denn je. Viele Bauherren verwenden inzwischen ökologisch verträgliche Baumaterialien, die keine gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe enthalten. Umweltfreundliche Materialien für Rohbau und Innenausbau fördern die Wohnqualität, erzeugen ein gesundes Raumklima und schonen zum Teil die endlichen Ressourcen wie Heizöl oder Erdgas. Umweltschädliche Baustoffe und Baumaterialien sollten dagegen vermieden werden.

Baubiologie
Wer gerne weitgehend umweltschonend Bauen oder Sanieren möchte, hat die Möglichkeit natürliche Bau- und Dämmstoffe zu verwenden. Diese enthalten keine gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe, wie Lösungsmittel aus Farben, Lacken und Klebern, Formaldehyd aus Spanplatten, Dämmstoffen, Belägen und Tapeten oder Strahlenexpositionen aus Baustoffen. Sie erzeugen ein gesundes Raumklima und fördern die Wohnqualität. Zudem schonen sie die endlichen Ressourcen Öl und Gas, aus denen vor allem viele konventionelle Dämmstoffe hergestellt werden. Beispiele für umweltverträgliche Baumaterialien im Rohbau sind Kalksandstein, Lehm, Ziegel, und Klimaleichtblock. Für die Wärmedämmung gibt es zahlreiche Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen, wie zum Beispiel Hanf, Kokosfaser sowie Holzweichfaserplatten. Bei der Cellulosedämmung wird Altpapier in die zu dämmenden Bereiche eingeblasen. Für den Innenausbau können Türen, Fenster und Böden aus Massivholz gefertigt werden. Zudem gibt es Bodenbeläge aus Kork, Keramik oder Natursteinen. Für die Außenanlagen können beispielsweise Ökopflaster oder Holz verwendet werden.
Nachwachsende Rohstoffe sind weitgehend CO²-neutral, da die Pflanzen während ihres Wachstums Kohlendioxid aufnehmen und das gespeicherte CO² erst wieder bei dem natürlichen Zerfall der Bau- und Dämmstoffe abgeben. Durch die Nutzung natürlicher Dämmstoffe wird daher der Klimawandel nicht weiter verstärkt. Zudem profitiert die Landwirtschaft von einem verstärkten Absatz nachwachsender Rohstoffe.

Informationsstellen und Fördermöglichkeiten
Sie erhalten weitere detaillierte Informationen je nach Projekt / Vorhaben bei den jeweiligen aufgeführten Ansprechpartnern (siehe auf der Seite "Ansprechpartner rund ums Bauen").

Klimaschutz

Zahlreiche der in den Abschnitten "Energie" und "Ökologie" genannten Aspekte dienen auch dem Klimaschutz. Maßnahmen wie beispielsweise der sparsame und effiziente Umgang mit Energie, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Verwendung umweltfreundlicher Baustoffe, reduzieren den CO²-Ausstoß und tragen dadurch nachhaltig zum Klimaschutz bei.
Im Hinblick auf die Umsetzung der Klimaschutzziele und -strategien der Bundesregierung sind in den letzten Jahren zahlreiche Regelungen und Vorgaben zum Klimaschutz in das Bau- und Planungsrecht eingeflossen, die bei der Aufstellung von Bebauungsplänen (für z.B. neue Wohn- und Gewerbegebiete oder die Umnutzung vorhandener Flächen) und bei anderen städtebaulichen Planungen (z.B. Platzgestaltungen, Radwege- und Grünflächenkonzepten) sowie bei der Durchführung von einzelnen Baumaßnahmen zu berücksichtigen sind. Um auch über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindeststandard hinaus Anreize zum Klimaschutz zu schaffen, wird die Durchführung zahlreicher freiwilliger Maßnahmen finanziell gefördert (siehe hierzu auch Abschnitt "Energie").
Nachdem die Stadt Voerde in den vergangenen Jahren entsprechend jeweils entstandener Aufgabenstellungen und Bedarfssituationen Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt oder deren Durchführung ermöglicht hat, wird nun, im Jahr 2015, ein integriertes kommunales Klimaschutzkonzept für das Stadtgebiet Voerde erstellt. Dieses Klimaschutzkonzept wird die Potenziale der Stadt Voerde für Energieeffizienz, für den Einsatz erneuerbarer Energien und für weitere CO²-Minderungsmaßnahmen aufzeigen und darüber hinaus darstellen, mit welchen Maßnahmen und in Zusammenarbeit mit welchen Akteuren diese Potenziale zugunsten der Umweltschonung und des Klimaschutzes nutzbar gemacht werden können. Im Ergebnis werden Handlungsempfehlungen geschaffen, um für Voerde geeignete, zielgerichtete und aufeinander abgestimmte Aktionen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen sowie für den zukunftsorientierten Energieeinsatz einleiten zu können. Dies soll für Voerde eine neue Grundausrichtung in den Bereichen Klima und Energie schaffen. Eine erfolgreiche Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen einhergehend mit einer Reduzierung der CO²-Emissionen auf Voerder Stadtgebiet kann nur durch eine aktive Beteiligung der Voerder Bürgerinnen und Bürger sowie aller anderen Akteure auf Voerder Stadtgebiet gelingen. Auch Sie haben als Bauherr und Eigentümer Anteil daran, wie sich die CO²-Emissionen der Stadt Voerde zukünftig entwickeln. Informationen zur derzeitigen Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes sowie zur zukünftigen Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes (auch in kommenden Jahren) erhalten Sie unter: www.voerde.de/klimaschutz.

Energie, Ökologie und Klimaschutz im Einklang mit der Baugestaltung

So begrüßenswert eine an den Maßstäben der Energieeffizienz, der Ökologie und dem Klimaschutz ausgerichtete bautechnische Ausführung auch ist, das Gebäude ist ein Bestandteil der umgebenden Siedlung und soll nicht als Fremdkörper wirken. Zudem sind die Anforderungen des Baurechts zu erfüllen. Ein Bebauungsplan kann gestalterische Festsetzungen enthalten und in einem im Zusammenhang bebauten Bereich muss sich das Gebäude entsprechend einfügen. Nur eine umsichtige Planung kann auch hier eine reibungslose Umsetzung ermöglichen. Sprechen Sie mit uns!