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Ortsteile der Stadt Roßwein

Erstmalig wird der Name Gleisberg in den Geschichtsbüchern im Jahre 1157 erwähnt. Urkunden deuten darauf hin, dass der Ort in der folgenden Zeit oft seine Besitzer gewechselt hat. Zu dieser Zeit war Gleisberg im Besitz der Wettiner.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte demnach am 2. Januar 1248 anlässlich einer Getreidezinsübertragung vom Bischof zu Meißen an das Nonnenkloster zu Nossen.

Entstehung des Namens:
  • 1248 Glitzperch (aus der Urkundensammlung des Königreiches Sachsen)
  • 1288 Glözberg
  • 1298 Glizberg
  • 1581 Glitzbergk
  • 1831 Gleissberg
  • ab 1835 Gleisberg
Die Tonglimmerschiefer unserer Gegend mögen dem Ort den Namen gegeben haben. Der ursprüngliche Ortsgrundriss von Gleisberg ist ein Waldhufendorf und geht auf eine slawische Besiedlung zurück. Die Aufteilung des Geländes erfolgte durch einen so genannten Locator (Raubritter).
Von einem Streifen aufgeteilten Landes (1 Waldhufe = 7 ha) konnte sich eine Familie bequem ernähren. Der Locator errichtete für sich auf dem Burgberg eine Holzburg.
  • 1816 Gleisberg zählt 450 Einwohner
  • 1904 Haltepunkt für die Eisenbahn Gleisberg-Marbach wird eingeweiht
  • 1909 Straße nach Roßwein wird gebaut (insgesamt 6 Jahre)
  • 1911 Elektrizität zieht in Gleisberg ein
  • 1927 Gleisberg erhält Straßenbeleuchtung mit 27 Lampen
Gleisberg hat in den letzten Jahren die Einwohnerzahlen konstant halten können und sich ständig nach der Wende zum Positiven weiterentwickelt.
Am 01.01.1994 erfolgte die Eingemeindung Gleisbergs mit Wetterwitz und Wettersdorf zur Stadt Roßwein. Seit dieser Zeit hat Gleisberg als Ortsteil von Roßwein einen Ortschaftsrat, der sich um die Geschicke im Ort kümmert. Durch verschiedene Förderprogramme hat sich im Ortsteil Gleisberg viel getan (kommunale Straßen- und Trinkwassernetz erneuert, Erdgas, schnelles Internet). Die technische Infrastruktur für Gleisberg kann kaum besser sein. Eine gute Anbindung zu den Autobahnen A4, A14, den Bundesstraßen B169, 175 sowie dem Kreisstraßennetz ist gegeben.

Des Weiteren ist eine Busverbindung in angrenzende Orte mehrmals täglich gegeben. Als soziale Einrichtung ist die Kindertagesstätte "Kinderburg zu Gleisberg" sehr wichtig für den Ort.
Als Gemeinschaftseinrichtung wäre das Dorfgemeinschaftshaus zu nennen, welches vom Feuerwehrverein verwaltet wird. Alle Vereine können dort ihre Veranstaltungen durchführen, der Ortschaftsrat seine Sitzungen abhalten und Bürger diese Räumlichkeiten mieten.
Im Ortsteil Gleisberg soll der dörfliche Charakter erhalten bleiben.
Nach der Wende haben sich kleine Firmen und Dienstleistungseinrichtungen angesiedelt. Es gibt genügend Platz für Eigenheime als Lückenbebauung, sowie Um- und Ausbau von leerstehenden Gebäuden.
Drei- und Vierseiten-Höfe sind wunderschön saniert worden. Auch Streuobstwiesen und Vorgärten im ländlichen Stil sind erhalten geblieben. Entlang der Freiberger Mulde ist ein Wasserschutzgebiet ausgewiesen.
Das älteste Gebäude im Ort ist die Kirche, welche Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Durch die Auflösung des Klosters Altzella am 18. Februar 1540 wurde der kostbare holzgeschnitzte Flügelaltar des Klosters der Kirche Gleisberg übergeben. Der Altar selbst stammt aus einer Freiberger Werkstatt und wurde 1519 gefertigt.

Im Ortsteil Gleisberg gibt es Vereine:
  • SV 29 Gleisberg e. V.
  • Heimatverein e. V.
  • Textilzirkel
  • Volkssolidarität
  • Ortsfeuerwehr Gleisberg
  • Abteilungen: Jugend- u. Altersfeuerwehr
  • Horses & Western - Live Reitverein Gleisberg e. V. Sachsen
  • Wetterhöhe 318 e. V.
Das intakte Dorfgemeinschaftsleben, das vorwiegend durch die Vereine gestaltet wird, ist in seinem Facettenreichtum erhaltens- und unterstützenswert. Es trägt wesentlich zur Lebensqualität in Gleisberg, Wetterwitz und Wettersdorf bei.

Zur Tradition geworden sind u. a.:
  • Frühlingsfeuer (Feuerwehrverein)
  • Herbstfest des Heimatvereins Gleisberg
  • Tag der offenen Tür beim Horses & Western - Live Reitverein Gleisberg e. V. am 1. Mai und Pfingstturnier
  • Saisonabschluss des SV 29 Gleisberg e. V.
  • Weihnachtsmannumzug
Seit vielen Jahren gibt es Baumpflanzungen für Neugeborene, die im Ortsteil Gleisberg wohnen. Jeder Baum wird mit dem Namen des Kindes versehen.

Tourismuseinrichtungen:
  • Ferien auf dem Bauernhof
  • Horses- und Westernreiterhof
  • Muldentalradweg
  • Reitweg Ketzerbachtal
  • Heimatstube des Heimatvereins
  • Lutherweg
Haßlau ist ein altes Siedlungs- und Kulturgebiet, das in Urkunden bereits 1248 benannt wurde.
Die Vermischung der unterschiedlichen Kulturen spielte sich in und um Haßlau ab, was man heute noch an den Familiennamen, den Ortsnamen bis hin zu Dorfanlagen und der Flureinteilung erkennen kann.
Der Ortsteil Ossig ist demnach sorbischer Herkunft - ein erweiterter Rundweiler, Ulsnic, später Holnich, Olsnik, auch Ossigk oder Assigk - 1428 Ossig, heißt soviel wie "Erlenhain" (Anlage im Wald).
Auch Naußlitz ist als erweiterter Rundweiler eine sorbische Gründung. 1350 erstmals als Nusedelicz erwähnt, später Nuzzelicz, 1506 Nauslicz, "Neusiedlung".
Zweinig - ein Rundweiler - erstmals erwähnt 1378 als Zewynik, Zwirnik, Zweinigk, aus alt sorbisch Svinik "ein Ort, wo Schweine gehalten werden".
Im Gegensatz dazu ist Haßlau ein Straßen-, genauer ein Waldhufendorf mit Block- und Streifenflurteilen.
Der Ortsname Hasela 1248, später geändert in Haselaw oder Haeselaw, kommt aus dem althochdeutschen Hasala "am Haselgebüsch oder Haselbach". Das Dorf ist also deutschen Ursprungs, vermutlich aber schon lange vor der eigentlichen Besiedlungszeit entstanden.
Kobelsdorf wurde 1504 der Name Kolßdorf "Dorf des Kolbes" zuteil.
Ossig und Haßlau waren bis zur Reformationszeit Klosterdörfer.
Nach Einführung der Reformation wurde 1540 das Kloster Altzella aufgelöst, der Klosterbesitz ging nun an den Landesherrn über, ein Kurfürstliches Amt Nossen wurde gegründet, Haßlau und Ossig wurden unmittelbare Amtsdörfer. Für Naußlitz, Kobelsdorf und Zweinig war dagegen schon zu dieser Zeit das Amt Döbeln zuständig.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Haßlau und Ossig die neue Landgemeindeordnung eingeführt. Der Gemeinderat wurde nach einem 3 Klassen-Wahlsystem (Begüterte, Häusler, Unangesessene) gebildet. Zusammen mit dem Gemeindeältesten und dem Beisitzer hatte nun der Gemeindevorsteher die Leitung - erste Anfänge der Demokratisierung.
Schon 1825 (zehn Jahre vor der Einführung der allgemeinen Schulpflicht) gab es in Haßlau Schulunterricht - zunächst in einzelnen Schulstuben, später in einem Schulgebäude.
Zwischen 1960 und 1970 wurde die Schule dann aufgelöst, bis schließlich alle Jahrgänge in Roßwein eingeschult wurden.
Von 1952 bis zum Anschluss an Roßwein am 01.01.1994 war Haßlau mit seinen Ortsteilen eine selbstständige Gemeinde. Durch den Ausbau der Infrastruktur, durch Instandsetzung von Straßen und Wohnungen, Neubau von Einfamilienhäusern und dem Wohnblock verbesserte sich das Leben in den Dörfern.
Mit seinen Gaststätten (dem Gasthof, der "Margarethenmühle" und der "Dorfschmiede") und dem Sozialgebäude der LPG (später Gemeindeamt) war Haßlau auch Kulturzentrum. Der Karnevalsclub Haßlau existiert seit 1971 und ist noch heute sehr aktiv.
Die Feuerwehr in Haßlau hat einen guten Ruf, welcher bis heute erhalten blieb und bei ihrer Tätigkeit große Unterstützung durch die Gründung eines eigenen Fördervereins erhält. Dieser Förderverein baute das ehemalige Feuerwehrgerätehaus zu einem modernen Dorfgemeinschaftshaus um und übernahm die Verantwortung zum Bau eines Spielplatzes, welcher an den geschaffenen Dorfmittelpunkt abrundet.
Niederstriegis mit seinen weiteren Ortsteilen Mahlitzsch, Hohenlauft, Grunau, Littdorf und Otzdorf ist seit dem 01. Januar 2013 ein Ortsteil von Roßwein.
Niederstriegis entstand als Bauernsiedlung an der Einmündung der Striegis in die Freiberger Mulde. In alten Schriften bereits 1309 aufgeführt, stammt die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre
1338. Obwohl der Ort damals zur Stadtkirche Döbeln gehörte, entstand wegen des weiten Weges im Mittelpunkt mehrerer Siedlungsgebiete, eine eigene Kapelle. Diese gehörte jedoch zu Otzdorf. An diese Zeit erinnert der Messweg von Otzdorf über Littdorf nach Niederstriegis führend. 1820 wurde der Pfarrhof gebaut, heute steht er unter Denkmalschutz. Nach dem Abriss der Kapelle besaßen die Niederstriegiser ab 1850 eine eigene Kirche.
Mit der verkehrsmäßigen Erschließung, der 1855 erbauten Landstraße und der 1868 in Betrieb genommenen Eisenbahn veränderte sich das dörfliche Leben wesentlich. Bereits 1720 entstand aus der an der Mulde gelegenen "Grünrodaer Mühle" eine Spinn- und Tuchfabrik, später ein Betrieb, welcher Farbextrakte aus Tropenhölzern gewann, die aus Südamerika bezogen wurden. Diese Firma entwickelte sich zu einem staatlichen Chemiebetrieb, welcher führend Milchsäure herstellte und Zulieferer für die Pharmaindustrie wurde.
Im Jahr 1992 wurde dieser jedoch auf Grund veränderter politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse außer Betrieb genommen und es erfolgte der komplette Abriss. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Wasserkraftanlage zur Erzeugung von Strom.
Am rechten Ufer der Mulde in Mahlitzsch liegt die Ruine Kempe. Diese alte Fluchtburg, 1330 urkundlich erwähnt, diente der Ritterfamilie "von Mals" als Stammhaus. In Not- und Kriegszeiten suchten die Menschen im Anwesen mit dem dreistöckigen Wohnturm Schutz. Gegenüber dem Rittergut gelegen, wurde das herrschaftliche Badehaus errichtet, welches heute noch als "Rundes Haus", das unter Denkmalschutz steht, zu betrachten ist.
Hohenlauft erhielt seinen Ortsnamen nach den Namen des Lehnsherren Holoufft. 1394 gehörte es zum Kloster Altzella, danach wechselten oft die Besitzer. Prägend für Hohenlauft war der Abbau von Sand und Kies, welcher zum Autobahnbau Siebenlehn-Chemnitz benötigt wurde. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde diese Sandgrube als Deponie ausgebaut und genutzt. Seit den 90er Jahren wurde diese Deponie nach EU Normen betrieben, beforscht und danach renaturiert.
Grunau entstand während der Gebietsordnung für das Kloster Altzella.
Littdorf weist die Merkmale eines Waldhufendorfes auf. Bäuerliche Siedler rodeten Anfang des 14. Jahrhundert entlang des zur Striegis fließenden Baches den Wald. So entstand an beiden Ufern ein dreireihiges Bauerndorf mit Hufen hinter den Gehöften. Die Schlacht bei Littdorf am Ende des Siebenjährigen Krieges ging in die Geschichte ein.
Die Gehöfte der Siedler scharten sich in Otzdorf, 1254 erstmals erwähnt, um Herrensitz, Kapelle und Kirche. Der Otzdorfer Park war ein Teil eines künstlich angelegten Wasserschutzes. Eine hölzerne Madonna in der Kirche Otzdorf, von einem unbekannten Künstler geschaffen, wurde wahrscheinlich während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges gesichert. Diese "Otzdorfer Madonna" fand man auf der Meißner Albrechtsburg wieder, wo sie auch heute noch zu sehen ist. Eine Nachbildung dieser alten Holzskulptur steht seit Pfingsten 2002 in der Kirche Otzdorf.
Der jetzige Ortsteil Niederstriegis hat sich zu einem attraktiven Wohnort mit ca. 1100 Einwohnern entwickelt, in welchem Gewerbe mit angepasster Struktur vorzufinden ist.
Im Ortsteil arbeiten und gestalten das Leben der Einwohner der Sportverein, der Feuerwehrförderverein, der Schützenverein, der Heimatverein und die Freunde der Handarbeiten. Es ist besonders hervorzuheben, dass jeder Verein sein eigenes Vereinshaus in eigener Verantwortung unterhält. Der Heimatverein, mit seinem Sitz im Dorfmuseum mit Schmiede in Littdorf, organisiert Führungen und Schauschmieden im denkmalgeschützten Anwesen.
Der Brandschutz wird durch die Ortswehren Niederstriegis, Littdorf und Otzdorf gesichert. Mit den Änderungen im Bildungswesen wurde die Schule in Niederstriegis, welche man 1869 erbaute und 1962 eine Erweiterung erhielt, schrittweise umstrukturiert und 2002 endgültig geschlossen. Es wurden der Kindergarten, die Gemeindebücherei, eine Wohnung, ein Mehrzweckraum mit Küche und das Regionalmanagment Klosterbezirk Altzella daraus, welche eine weitere Nutzung der Bausubstanz sinnvoll und wirtschaftlich machten. Die Verkehrsverbindungen entsprechen den Erfordernissen der Zeit. So werden der Ort von der Bundesstraße B 169, die auch die Zufahrt zu den Bundesautobahnen A 4 und A 14 günstig macht, der Staatsstraße S 34 und den Kreisstraßen K 35 und K 96 verkehrsmäßig gut angebunden. Der Mulderadweg, der Mulde-Elberadweg ergänzen die touristischen Bedürfnisse unserer Region. Niederstriegis ist voll infrastrukturell erschlossen.
Der neue Ortsteil von Roßwein fügt sich als liebenswerter Wohnstandort fließend in das Gesamtbild der Stadt ein und leistet seinen Beitrag zur Stabilisierung der Kommune.