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Rheinsheim

Geschichte des Stadtteils

Der im Lorscher Schenkungsbuch im Jahre 784 genannte Ort Reginesheim muss schon in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt gewesen sein. Dies belegen Funde auf der Gemarkung aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit. Zwei Hausaltäre römischen Ursprungs wurden ebenso gefunden wie auch fränkische Reihengräber mit Grabbeigaben (Schmuck, Waffen und Münzen). Es ist also ein sehr alter Wohnplatz direkt am Rhein. Ab dem 12. Jahrhundert ist der Ort schicksalhaft mit Udenheim/ Philippsburg verbunden. Während bis zum Jahre 1615 die Nähe zur fürstbischöflichen Residenz Udenheim gewisse Vorteile durch Privilegien vorhanden waren, kam durch die Soldateska der Festungszeit sehr viel Leid und Elend über die Bevölkerung. Nahezu zwei Jahrhunderte hindurch machten die vielen Kriege, Belagerungen und Besatzungszeiten eine normale Entwicklung des Gemeinwesens unmöglich. Erst nach der Auflösung des Hochstiftes und durch den Übergang des Amtes Philippsburg an Baden traten geordnetere Verhältnisse ein. Natürlich machten auch hier die vielen Hochwasserkatastrophen den Einwohnern schwer zu schaffen; so lag z. B. im Jahre 1764 die gesamte Gemarkung unter Wasser und nach einem Dammbruch 1876 bei der Kolonnenstraße geriet das Dorf in eine ähnlich verheerende Situation. Schon anno 1191 wird eine Fähre über den Rhein urkundlich erwähnt. Dieser Betrieb muss auf jeden Fall recht lukrativ gewesen sein, denn es gab deshalb diverse Streitigkeiten zwischen dem Kloster Eußertal und dem Speyerer St. Germanstift wegen der Überfahrtsgebühren.
Nach der Rheinkorrektur (nach den Plänen von Tulla 1826/27) geriet ein bedeutender Gemarkungsteil (Insel Grün) auf die linksrheinische Seite, sodass die Fähre noch bis 1960 existierte. Fast an der gleichen Stelle erfolgte am 31. März 1945 auch der Rheinübergang der 1. französischen Armee am Ende des 2. Weltkrieges. Viele Häuser und der erst zwischen 1894 und 1900 erbaute neugotische Turm des "Doms" wurden damals zerstört und nach vielen jahrelangen Mühen wieder aufgebaut.
Eine gute Infrastruktur und das zuletzt erschlossene Baugebiet "Schanzenäcker" zeigen heute eine positive Entwicklung auf.
Die Eingemeindung in die Stadt Philippsburg erfolgte im Rahmen der Verwaltungsreform am 1. Januar 1975. Die frühere Lebensgrundlage der Bevölkerung zeigt das historische Ortswappen mit Anker und Fischen (Schifffahrt und Fischerei).