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Große Kreisstadt Neckarsulm

Neckarsulm - ein starker Standort mit Vergangenheit und Zukunft

In Neckarsulm ist der Fortschritt zu Hause. Am Zusammenfluss von Neckar und Sulm begegnen sich leistungsfähige Industrieunternehmen, innovative Dienstleister sowie klein- und mittelständische Betriebe an einem starken Standort mit Vergangenheit und Zukunft. Unternehmen mit Weltruf prägen das Wirtschaftsgeschehen: die AUDI AG, früher NSU, der Automobilzulieferer KSPG AG, eine Tochter des Rheinmetall-Konzerns, sowie die Unternehmensgruppe Schwarz mit den international agierenden Handelsriesen Lidl und Kaufland. Dank einer zielgerichteten Ansiedlungspolitik ist auch die IT-Branche inzwischen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. So ist das größte Systemhaus Deutschlands, die Bechtle AG, im Gewerbegebiet "Trendpark Süd" beheimatet.
Daneben tragen zahlreiche Mittelstandsbetriebe wie das traditionsreiche Unternehmen Franz Binder GmbH & Co. Elektrische Bauelemente KG zum wirtschaftlichen Erfolg des Standorts bei.

Welche Bedeutung Neckarsulm als einer der führendsten Wirtschaftsstandorte in Baden-Württemberg einnimmt, lässt sich an einem besonderen Strukturmerkmal ablesen: Die Stadt weist mit rund 36.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mehr Arbeitsplätze als Einwohner (rund 26.000) auf.
Das früher hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Weinbau geprägte Neckarsulm entwickelte sich vom späten 19. Jahrhundert an zu einer Industriestadt. Den größten Anteil an der Industrialisierung hatte die seit 1880 in Neckarsulm ansässige Strickmaschinenfabrik Christian Schmidt. Sie produzierte später Fahrräder, Motorräder und Autos, die unter dem Firmennamen "NSU" heute noch Fans in aller Welt begeistern. In der wortwörtlichen Bedeutung verbirgt sich hinter der Traditionsmarke die bis heute allgemein gebräuchliche Abkürzung des Stadtnamens (NeckarSUlm).

Die Geschichte der legendären Marke NSU, dem Vorläufer von Audi, ist im Deutschen Zweirad- und NSU-Museum dokumentiert. Die deutschlandweit größte historische Sammlung dieser Art ist seit 1956 im historischen Deutschordensschloss zu besichtigen. Sie umfasst rund 400 Exponate vom ersten Laufrad über Hoch- und Fahrräder, NSU-Motorfahrzeuge und -produkte bis hin zu Motorrädern vieler Nationen und Fabrikate. Regelmäßige Sonderschauen ergänzen die Dauerausstellung.

Wer mehr über die historische Stadtentwicklung erfahren möchte, kann sich im Stadtmuseum auf eine multimediale Zeitreise begeben. In lebendigen Inszenierungen aus Hörspielen, Videofilmen und Projektionen lässt das Stadtmuseum 1200 Jahre Stadtgeschichte Revue passieren. Mit dieser multimedialen Museumskonzeption gehört das Stadtmuseum Neckarsulm zu den Highlights der Museumslandschaft in Baden-Württemberg.

Immer einen Besuch wert ist das Freizeitbad "AQUAtoll". Unter einer transparenten Kuppel erstreckt sich eine karibische Bade- und Saunalandschaft mit Wildwasserbahn, Black-Hole-Rutsche, Whirlpools, Dampfbädern, Kneippbecken und Solarien. Kleine Besucher können in eine "Piratenwelt" eintauchen. Die tropische Wasserspiellandschaft mit Wassergrotte, Tropfsteinhöhle, Kletterfelsen und Hängebrücke wurde eigens für Kinder gestaltet. Sportliche Schwimmer kommen im angeschlossenen AQUAtoll Sportbad mit seinen acht 50-Meter-Bahnen auf ihre Kosten. Die an drei Seiten verglaste Schwimmhalle gibt den Blick auf die umliegenden Weinberge frei und sorgt für ein unvergessliches Schwimmerlebnis.

Auch für einen gemütlichen Einkaufsbummel ist Neckarsulm der ideale Ort. Dazu lädt die attraktive und großzügig gestaltete Fußgängerzone ein. Der Marktplatz verwandelt sich im Sommer in eine Open-Air-Bühne. Bei den Konzerten der Reihe "Donnerstags in die City" locken Musikgruppen der unterschiedlichsten Stilrichtungen je Konzert bis zu 4000 Besucher aus nah und fern an. Die kostenfreien Konzerte unter freiem Himmel sind Bestandteil des ganzjährigen städtischen Kulturprogramms "Neckarsulm - hier spielt die Musik".

Ihren Höhepunkt erreicht die Neckarsulmer Lebensfreude alljährlich beim Ganzhornfest. Rund 55 Vereine feiern drei Tage lang ihr Herbstfest mit Zehntausenden Besuchern aus der ganzen Region. Zu den regelmäßigen Festveranstaltungen in der Innenstadt gehört auch das Weindorf des Weinbauvereins Neckarsulm. Bereits 1834 schlossen sich die Neckarsulmer Wengerter zum Weinbauverein zusammen. 1855 wurde in Neckarsulm die erste Weingärtnergenossenschaft Deutschlands gegründet. Heute setzen mehrere selbständige Erzeugerbetriebe die Tradition des Weinbaus fort. Von der lebendigen Weinbaukultur können sich Besucher selbst überzeugen - bei einem Besuch in einer der zahlreichen Besenwirtschaften, wo Wein aus eigenem Anbau ausgeschenkt wird. Dass Gäste in Neckarsulm jederzeit willkommen sind, verdeutlicht nicht zuletzt ein besonderer Service: Kunden und Besucher dürfen auf allen öffentlichen Parkplätzen in der Innenstadt und in den städtischen Tiefgaragen mit Parkscheibe bis zu zwei Stunden kostenlos parken, im Parkhaus "Ballei" sogar bis zu vier Stunden.

Neckarsulm für Anfänger - ein kleines Wörterbuch

Wie überall, so gibt es auch in Neckarsulm nette Eigenheiten, die sich frisch Zugezogenen - von den Neckarsulmern "Rei'gschmeckte" genannt - nicht gleich erschließen. Dieses quasi "Insiderwissen" kann man sich nicht erlesen. Es zu erfragen, verrät einen als Neubürger. Mit diesem Artikel sollen ein paar wesentliche Punkte erläutert werden, um so das Einleben zu erleichtern.

Neckars-ulm contra Neckar-sulm
Zum elementarsten Wissen über Neckarsulm gehört die korrekte Aussprache des Stadtnamens. Die Neckarsulmer legen viel Wert darauf, dass bei der Stadt die Sulm in den Neckar fließt und es deshalb "Neckar-sulm" heisst - und nicht etwa "Neckars-ulm", die Stadt also kein Ulm am Neckar ist.

Besen
Wenn die Neckarsulmer in den "Besen" gehen, dann hat dies nichts mit einer groß angelegten Putzaktion zu tun. "Besen" sind zeitweise offene, gemütliche und zünftige Lokale der "Wengerter" - also der Weinbauern. Hier wird nicht reserviert, sondern eng zusammengerückt, wenn es keinen Platz mehr gibt. Das Speiseangebot ist gut und deftig und der Wein vom eigenen Weinberg. Ein Besen hat in der Regel nur einige Male im Jahr für ein paar Tage geöffnet.

Es hält kein Zug am Dahenfelder Bahnhof
Am "Dahenfelder Bahnhof" kam zwar noch nie ein Zug an, aber dennoch ist dieser "Bahnhof" ein Treffpunkt. Dort starten Jogger, Wanderer und andere Erholungssuchende zum Dauerlauf oder Spaziergang. Die Einheimischen wissen, dass sich der Dahenfelder Bahnhof nicht im gleichnamigen Stadtteil befindet. Es handelt sich um eine Schutzhütte aus Holz am Waldrand zwischen Neckarsulm und Dahenfeld. Übrigens weiß eigentlich niemand genau, warum dieser Ort "Dahenfelder Bahnhof" heißt. Aber das ist auch nebensächlich. Hauptsache, man weiß, wo er ist.

Scheuerberg
Einer der schönsten Aussichtsberge weit und breit ist der Neckarsulmer Scheuerberg. An seinen Hängen wächst schon seit Jahrhunderten der Neckarsulmer Wein, einst eine wichtige Erwerbsquelle der Neckarsulmer. Wer den Blick von oben genießen will, was ein Muss für jeden Besucher und Einwohner ist, muss allerdings zu Fuß hinaufgehen. Die vielen Weinbergstraßen sind den Wengertern vorbehalten. Ein Weinlehrpfad ab dem Wanderparkplatz Reutweg (Einfahrt gegenüber dem Freizeitbad AQUAtoll) informiert über die verschiedenen Aspekte des Weinbaus.

NSU
Ältere Leute arbeiteten in der NSU, manche fahren NSU und alle wohnen in NSU. NSU war eigentlich die vom Stadtnamen hergeleitete Bezeichnung der NSU-Werke und Markennamen der dort produzierten Fahrräder, Motorräder und Autos. Heute gehört das Werk zur AUDI AG und ist Produktionsstätte unter anderem für den A6 und A8. Für Viele, gerade Ältere ist das Werksgelände aber immer noch "die NSU" oder "die Fahrrad". Inzwischen ist die Abkürzung als Kurzform des Stadtnamens z.B. auf Straßenschildern und in Kleinanzeigen gebräuchlich.

Von Spitzdappen, Remichel und Zwetschgenmärtle
Früher hatten die Einwohner eines Ortes für die Einwohner der Nachbarorte immer mehr oder weniger liebenswürdige Spitznamen. Die Neckarsulmer Bürger waren für die Bewohner der umgebenden Orte die "Spitzdappen". Die Dahenfelder wurden "Remichel" genannt, in Anlehnung an St. Remigius, den Schutzpatron der örtlichen Kirche. "Zwetschgenmärtle" war der Beiname der Obereisesheimer, als Anspielung darauf, dass in guten Jahren viele Wagen voller Zwetschgen aus Obereisesheim nach Heilbronn in die Brennereien gefahren wurden. Hin und wieder kann man aber auch heute noch diese Spitznamen vernehmen.