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Geschichte

Weltoffen und selbstbewusst

Dass sich Lingen seinen Gästen heute ebenso weltoffen wie selbstbewusst präsentiert, hat seine Wurzeln in der bewegten Historie der Stadt. Und die beginnt im Jahr 975, in dem "Liinga" erstmals Erwähnung findet. Schon im frühen 14. Jahrhundert erhält Lingen Stadtrechte. Etwa zur selben Zeit verteidigen die jungen, unverheirateten Bürgersöhne, die Kivelinge, tapfer die unter Belagerung stehende Festungsstadt - eine Heldentat, die ihnen das Recht einbringt, alle drei Jahre an Pfingsten auf dem Lingener Markt ihr zünftiges Kivelingsfest zu feiern. Heute besuchen dieses mittelalterliche Fest zehntausende von Menschen aus nah und fern.

1551 wird die Festung Besitz Kaiser Karls V. Von nun an wechseln die Herrschaftsverhältnisse in Lingen so oft wie in kaum einer anderen deutschen Stadt. Spanier, Oranier, Franzosen und Preußen erobern Lingen - alle hinterlassen mehr oder weniger tiefe Spuren, abzulesen an Gebäuden, Traditionen, Bräuchen.

Goldene Zeiten

Wirtschaftliche Blüte, hohe Bildung und ihre charakteristische Architektur bringen die Oranier nach Lingen: Das "Goldene Zeitalter" der Niederlande erstreckt sich auch auf die Stadt an der Ems. Neben der 1680 errichteten Lateinschule gründet Wilhelm III. von Oranien 1697 eine Universität, die bis 1820 besteht. Die historischen Gebäude rund um den Universitätsplatz mit seinen schattenspendenden Bäumen bilden ein wunder- schönes Ensemble, das etwas versteckt hinter den Bürgerhäusern am Markt liegt.

Die Preußen kommen

Als Wilhelm III. von Oranien 1702 stirbt, wird Lingen preußisch. Nur die Franzosen (1806 bis 1813) und das Königreich Hannover (1815 bis 1866) können Preußen diesen Besitz zwischenzeitlich streitig machen. Ab 1867 - die Stadt ist wieder preußisch - wird Lingen Kreisstadt, was sich erst durch die Gebietsreform 1977 ändert.

Aufstieg und Niedergang

Im Zuge der "industriellen Revolution" blüht Lingen wirtschaftlich auf. 1856 wird das Eisenbahnausbesserungswerk eröffnet, 1899 der Dortmund-Ems-Kanal. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts dagegen steht - wie überall - im Zeichen zweier verheerender Weltkriege und des NS-Faschismus: Auch die Lingener Synagoge brennt, jüdische Familien werden verschleppt, ermordet. Durch Kampfhandlungen in den letzten Kriegstagen werden viele Gebäude der Innenstadt zerstört.

Eine starke Stadt

Seit 1946 gehört Lingen zum Land Niedersachsen. Gemeinsam bilden die pulsierende Innenstadt und die lebendigen Ortsteile Altenlingen, Baccum, Bramsche, Brockhausen, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Darme, Holthausen-Biene, Laxten und Schepsdorf die "Große Selbständige Stadt Lingen". Heute ist sie mit rund 57.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die mit Abstand größte Stadt des Emslandes - ein starker Industrie- und Energiestandort, eine attraktive Wohnstadt im Grünen und die Kulturmetropole der Region.