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Ein Streifzug durch die Geschichte der Stadt

Zum ersten Mal als "opidum Lubaw" urkundlich genannt wird die Stadt Löbau in einem Schriftstück aus dem Jahr 1221. Der Name der Stadt ist ein wendischer Eigenname und bedeutet "lieblich".
Löbau ist also ein "liebliches Städtchen" im Herzen der Oberlausitz.

Errichtet wurde Löbau wahrscheinlich als Handelsort und seine Geschichte ist geprägt von den vier in Zünften organisierten Handwerken: Tuchmacherei, Schuhmacherei, Bäckerei und Fleischerei. Im Jahr 1346 wurde der Sechsstädtebund gegründet, dem neben Löbau auch Zittau, Bautzen, Görlitz, Lauban (heute Polen) und Kamenz angehörten. Durch seine zentrale Lage in der Region wurde Löbau dabei zur wichtigen Konventsstadt, in der sich die Vertreter der Städte regelmäßig trafen. Gegründet wurde der Bund damals zum Schutz gegen Raubritter und andere Gefahren. Seit seiner Wiederbelebung im Jahr 1991 verfolgt der Sechsstädtebund gemeinsame kulturelle und touristische Zielsetzungen.

So halten beispielsweise die Oberbürgermeister des Sechsstädtebundes ihre traditionelle Konventsitzung aus Anlass der alljährlich stattfindenden Gewerbe- und Leistungsschau - "Konvent`a" in historischen Ratsherren-Kostümen ab und tragen sich in das fast 350 Jahre alte Konventbuch ein.

Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert dominierte die Textilindustrie das Leben in der Stadt. 1835 wurde die erste Fabrik, die Rot- und Buntgarnfärberei von Hildebrandt gegründet, aus der später das volkseigene Oberlausitzer Textilveredelungswerk hervorging. Ihr folgten bis zur Jahrhundertwende mehrere Fabriken zur Textilherstellung und -veredlung.

Doch auch andere Industriezweige siedelten sich an, so z. B. Natursteinverarbeitung, Ziegelei, Brauerei, Essigherstellung, Zuckerfabrik, Nudelherstellung, Käserei, Molkerei und Schlachthof, aber auch Maschinenbau, eine Flügel- und Pianomanufaktur, Gummi- und Kohlensäurefabrikation waren vertreten.

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war die Stadt zum wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt der Region avanciert und beheimatete das Finanzamt, das Gesundheitsamt, eine Garnison, die Polizei mit Kreisgericht und Gefängnis sowie ein Krankenhaus. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung änderte sich auch das Stadtbild. Löbau platzte aus dem historischen Stadtkern mit den mittelalterlichen Stadtmauern. Die Stadttore und Teile der Mauer wurden abgetragen, weil sie den ständig wachsenden Verkehr behinderten und neue Stadtteile entstanden.