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Stadtentwicklung

Aufgrund der Lage an zwei historisch wichtigen Handelsstraßen hatte Könnern immer eine wirtschaftliche Bedeutung. Diese ging in der Vergangenheit aber nie über die Region hinaus. Nach Beendigung des Bergbaus in der Region wurden im Wesentlichen die Güter aus landwirtschaftlicher Produktion weiterverarbeitet. So befanden sich in Könnern und Umgebung einige Zucker- und Malzfabriken. Durch die Industrialisierung im 19. Jh. siedelten sich auch diverse Gewerbe- und Industriebetriebe an. An deren Weiterentwicklung bzw. Expansion war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht zu denken.
Erst mit der politischen Wende 1989/90 ergaben sich wieder Chancen. Von den alteingesessenen Unternehmen blieben jedoch nur wenige. Die Altstandorte, größtenteils in Innenstadtlage, wurden meist aufgegeben. Hier galt es, eine sinnvolle Nachnutzung zu finden, was in vielen Fällen auch gelang. Dies wirkte sich positiv auf das Ortsbild aus.
Bereits Anfang der 1990-er Jahre war den Stadtvätern bewusst, dass neue, zeitgemäße Gewerbe- und Industrieflächen außerhalb der Stadt erschlossen werden müssen. Im Süden und Norden der Stadt fanden sich die geeigneten Flächen. Die angesiedelten Unternehmen verarbeiten bzw. veredeln in erster Linie wieder die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region. Darüber hinaus gibt es u. a. Logistik- und stahlverarbeitende Unternehmen. Ein Windpark und zwei Biogasanlagen erzeugen alternative Energien. Aufgrund der gewerbefreundlichen Ansiedlungspolitik sind die Flächen weitestgehend ausgelastet.
Deshalb setzt die Stadt Könnern weiterhin auf die Expansion als Industriestandort. Die aktive Arbeit der vergangenen drei Jahrzehnte sowie die infrastrukturell hervorragende Lage an der BAB 14 und an zwei Bahnlinien nördlich des Ballungsraumes Halle-Leipzig, führten zur Ausweisung Könnerns als landesweiten strategischen Standort für großflächige Industrieansiedlungen im sachsen-anhaltischen Landesentwicklungsplan 2010.
So wird derzeit die Erweiterung des Gewerbe- und Industriegebietes Nord vorangetrieben, um ansiedlungswilligen Unternehmen adäquate Standorte zu bieten.
Dabei haben die Stadtväter jedoch nicht aus den Augen verloren, dass neben der Ansiedlung von Unternehmen und der damit verbundenen Schaffung von Arbeitsplätzen auch Flächen für die Wohnbebauung zur Verfügung gestellt werden müssen.
Hier wurde jedoch ein eher unkonventioneller Weg beschritten. Aus verschiedenen Gründen wurde im Wesentlichen auf die Ausweisung von großen Neubaugebieten verzichtet. Die notwendigen Flächen für die Wohnbebauung stehen in den Ortsteilen sowie im Hauptort in kleineren Wohnbaugebieten (Kirchedlau, Könnern) sowie als Baulücken zur Verfügung. Sie bieten Bauwilligen ausreichend Möglichkeiten, ihre Wohnhäuser im dörflichen oder kleinstädtischen Gefüge zu errichten.
Zusätzlich wurde der Altstadtkern Könnerns als Sanierungsgebiet festgelegt. Hier engagieren sich Hauseigentümer und die Stadtverwaltung, um die Innenstadt in einen attraktiven und lebenswerten Zustand zu bringen.
In den zahlreichen Ortsteilen wurde im Rahmen der "Dorferneuerung" die Attraktivität stark erhöht.
Aber auch annähernd drei Jahrzehnte nach der politischen Wende bleibt noch viel zu tun, um Könnern und die Ortsteile als lebenswerte Heimat zu erhalten und weiterzuentwickeln.