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Geschichte - Höxters Erbe

Zielte man mit einem Dartpfeil auf die Mitte einer Deutschlandkarte, landete der etwa in Höxter. Die Stadt, im welligen Weserbergland gelegen, zählt zu den ältesten in Norddeutschland. Bereits um das Jahr 800 existieren hier, auf einem aufgeschwemmten Schotterkegel nahe der Weser, eine Siedlung sowie eine Missionskirche, die dem Heiligen Kilian geweiht ist. Einige Jahre später gründet Karolinger-Kaiser Ludwig der Fromme das Kloster Corvey, um in den von seinem Vater Karl dem Großen unterworfenen Gebieten der heidnischen Sachsen das Christentum zu verbreiten und zu festigen. Nicht nur die Predigten, auch die Architektur der Abteikirche sollen von der Überlegenheit des Christentums zeugen. Mit ihrem imposanten Westwerk ist die Kirche seinerzeit einer der wenigen großen Steinbauten in der Region.

Weser und Corvey - beide prägen bis heute Geschichte und Stadtbild der Stadt Höxter, die mitsamt ihren Gemeinden rund 29.500 Bewohner zählt. Die Weser wird um 1115 erstmals überbrückt. Über die westfälische Fernhandelsstraße Hellweg gelangen immer mehr Waren in die Stadt. Höxter beginnt auch deshalb zu blühen. Ende des 13. Jahrhunderts, längst hat Höxter Stadtrechte, gibt es dort bereits zahlreiche Handwerke: Schneider, Kürschner, Wollweber, Schuster, Bäcker, Knochenhauer, Schmiede, Müller. Manche Straßennamen wie "Knochenbachstraße" oder "Nagelschmiedstraße" lassen noch heute erahnen, wo sich welches Handwerk befand.

Die prächtigen Fachwerkbauten der Weserrenaissance, allen voran das Historische Rathaus, entstehen im 16. und frühen 17. Jahrhundert - nach der Reformation, dieser Zeit geistiger und dadurch auch baulicher Neuorientierung.
Das 17. Jahrhundert ist eines der Kriege und Katastrophen: Während des Dreißigjährigen Krieges werden im "Blutbad von Höxter" über 1.500 Einwohner getötet. Der Corveyer Fürstabt unterwirft die Stadt und schränkt hart erkämpfte bürgerliche Freiheiten wieder ein. Bis 1803 ist Höxter Hauptstadt der Fürstabtei bzw. des Fürstbistums Corvey. Nachfolgend gehört die Stadt zu verschiedenen Königreichen, zuletzt Preußen.

Mit dem 19. Jahrhundert hält die Moderne Einzug in Höxter: Mit der Eisenbahn kommen auch neue Gewerbe- und Industriebetriebe in die Stadt, überregional bedeutende Bildungseinrichtungen wie das König-Wilhelm-Gymnasium und die Baugewerkschule werden geschaffen und die Stadt erhält eine Garnison.
Auch Höxter gerät dann mit Beginn des 20. Jahrhunderts in den Strudel des Nationalsozialismus. Der Zweite Weltkrieg belässt die Stadt beinahe unzerstört - und verändert sie doch. Durch den Zuzug von Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vergrößert sich die Bevölkerungszahl erheblich, neue Siedlungen entstehen, etwa im Petrifeld oder am Bielenberg.
Am 1. Januar 1970 wird schließlich die Flächengemeinde "Stadt Höxter" aus der Kernstadt und den umliegenden zwölf Ortschaften (Brenkhausen, Fürstenau, Bödexen, Albaxen, Stahle, Lüchtringen, Godelheim, Ottbergen, Bruchhausen, Bosseborn, Ovenhausen, Lütmarsen) geschaffen.

Im Jahr 2014 erfüllt sich endlich ein lang ersehnter Wunsch der Höxteraner: Am 21. Juni wird das im 9. Jahrhundert gegründete Kloster Corvey mit seinem karolingischen Westwerk zum 39. Weltkulturerbe Deutschlands ernannt. Das Kloster- und Schlossgebäude mit überaus umfangreicher Bibliothek, einst auch Wirkungsstätte vom Dichter der Nationalhymne Hoffmann von Fallersleben, ist da längst zu einem Spielort vieler Kulturveranstaltungen geworden und zieht nun auch Besucher von weither an.

Städtepartnerschaften

Nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg beginnen Städte verschiedener Länder Partnerschaften zu knüpfen, um während des Krieges gerissene Wunden heilen zu lassen. Die Stadt Höxter unterhält Städtepartnerschaften seit 1963 zur französischen Stadt Corbie an der Somme (eine der ältesten zwischen Deutschland und Frankreich) und seit 1980 zu Sudbury/Suffolk in England.
Die Verbindung von Höxter und Corbie hat ihre Wurzeln in der fast 1.200-jährigen gemeinsamen Geschichte. Von der Abtei Corbie aus wurden Anfang des neunten Jahrhunderts in einem Missionsprojekt Mönche nach Sachsen (etwa heutiges Westfalen und Niedersachsen) ausgesandt und gründeten dort das Corbeia nova, das heutige Corvey.
Weitere Informationen zu den Städtepartnerschaften erhalten Sie hier: www.hvv-hoexter.de > Arbeitskreise

Stadtarchiv Höxter

Das Stadtarchiv vereint Vergangenheit und Gegenwart und lädt zum Stöbern in alten Akten, Büchern und Bildern ein. Es ist montags und dienstags geöffnet.

Stadtarchiv im Stadthaus am Petritor
Westerbachstraße 45
37671 Höxter
Telefon: 05271 9631120
E-Mail: m.koch@hoexter.de

Stadtarchäologie Höxter

Die 1986 eingerichtete Stadtarchäologie Höxter ist die älteste kommunale Archäologie Westfalens. In jahrzehntelanger Ausgrabungsarbeit wurden zahleiche interessante Fundstücke sichergestellt, die von der wechselvollen Stadtgeschichte zeugen. Die Funde können im Museum im Schloss Corvey, im Forum Jacob Pins (siehe auf der Seite "Freizeit erleben in Höxter") sowie in der Markthalle des Historischen Rathauses, Weserstraße 11, Höxter besichtigt werden.